Es tut mir aufrichtig leid. Am heutigen Tag bitte ich meine Leser höchst offiziell um Verzeihung.

Denn es stimmt natürlich: Meine Geschichte ist viel zu schön, um wahr zu sein.

In 3 Jahren vom Panikpatienten mit schweren Depressionen zum freiheitsliebenden, lebensbejahenden Selbstständigen mit großen Plänen – sorry, aber so eine Schmonzette kaufen mir doch nur ausgeprägte Rosmanunde-Pilcher-Fans ab. Wahrscheinlich habe ich deshalb 70 Prozent weibliche Leser.

Völlig zu Recht stellen mir in letzter Zeit (fast ausschließlich) männliche Leser immer wieder Fragen, ob ich mit meiner Story nicht ein bisschen dick auftrage und wie mein Leben denn WIRKLICH ist.

Denn klar, so ein Blog schön und gut, da kann ich ja viel erzählen, damit die Leser zufrieden sind. Höchste Zeit also für Aufklärung, was hinter dem Schmu steckt. Und wenn schon nicht öffentlich, dann möge ich zumindest per Mail zugeben, wie die Lage bei mir in echt aussieht.

Hier meine Beichte:

Mein Leben trägt sich so zu, wie von mir in diesem Blog beschrieben. Ich gestehe, dass ich mich selbst oft genug dafür zwicken muss. Und ich habe in den letzten Monaten gelernt, dass ich mich für all das viel öfter feiern darf, als ich es bisher getan habe, weil ich in meiner Welt unfassbar Großes erreicht habe.

Deshalb versetzen mir Fragen nach dem Wahrheitsgehalt meiner Artikel nur noch einen kurzen Stich. Kurz danach muss ich lachen, weil ich weiß, dass a) meine Geschichte wirklich nicht normal ist und b) ich selbst so eine Story früher auch angezweifelt hätte.

Ich denke, es ist Zeit, ein paar der Themen einer Realitätsprüfung zu unterziehen und die meist gestellten Fragen zu beantworten.

Der Adios Angst – Bonjour Leben Faktencheck

Frage: Du hattest wirklich mehr als 20 Jahre lang immer wieder Panikattacken und nun seit mehr als 3 Jahren gar keine mehr?
Antwort: Richtig. Weil Panikattacken nicht als Krankheit vom Himmel herabfallen, sondern direkt mit dem eigenen Leben, meiner Einstellung dazu und den selbst gewählten Umständen zu tun haben. Als ich begonnen habe, mein Leben von allen Seiten zu beleuchten und viele Dinge im Innen und Außen konsequent zu ändern, ist auch die früher alles beherrschende Angst verschwunden.

Frage: Du brauchst dazu wirklich keine Psychopharmaka mehr und hast deine Antidepressiva nach mehr als 10 Jahren tatsächlich erfolgreich abgesetzt?
Antwort: Ja. Ich habe die zwei Antidepressiva, die ich genommen hatte, ganz langsam ausgeschlichen und bin seit einem Jahr komplett weg davon. Dank meiner neuen Einstellung zu meinem Körper und zu der Schulmedizin nehme ich inzwischen von einstmals 4 bis 5 verordneten Medikamenten kein einziges mehr – und meine Werte sind überall top.

Frage: Helfen dir die Dinge, die du in deinen Artikeln vorschlägst, wirklich zu einem besseren Leben, also lebst du das auch, was du schreibst?
Antwort: Schon wieder ja. Zugegeben habe ich auch Tage, an denen ich das eine oder andere nicht beherzige und auch mal ne Weile durchhänge. Im Gegensatz zu früher weiß ich nun, wie ich mich selbst wieder in die Spur bringen kann.

Frage: Kannst du wirklich von deiner Arbeit als freier Journalist, Texter und Lektor leben?
Antwort: Ja. Was man schon allein daran sieht, dass ich am Leben bin. Ich verdiene mit meiner Arbeit gutes Geld, wenn auch – zumindest derzeit – weniger als früher im Angestelltenverhältnis. Gleichzeitig arbeite ich auch weniger und habe viel weniger Ausgaben für sinnloses Shopping, wochenendliche Besäufnisse und andere Dinge, mit denen der klassische Hamsterradler seinen Jobfrust kompensiert.

Frage: Und du hattest und hast wirklich keine Existenzängste?
Antwort: Nein, denn ich existiere ja, egal ob mit oder ohne Arbeit, mit oder ohne Geld. Ich habe ein tiefes Vertrauen, dass ich alles habe und bekomme, was für mich vorgesehen ist und ich mir selbst kreiere. Ich beschäftige mich nicht mit Horrorstorys, sondern mit den Menschen, die furchtlos und im Vertrauen auf das Wunder und die Fülle des Lebens einfach ihr Ding machen.

Was tue ich an einem durchschnittlichen Tag?

Super Frage, jetzt muss ich selbst lachen. Weil ich trotz größter Anstrengungen um mehr Produktivität und Struktur einfach immer noch keinen klassischen (Arbeits-)Tag habe. Inzwischen kann ich wenigstens öfter drüber lachen und akzeptieren, dass ich mich zu nichts zwingen kann und will – selbst wenn noch so viele Experten behaupten, dass diese oder jene Herangehensweise gut für mein Leben wäre.

Diese Dinge kommen auf alle Fälle in schöner Regelmäßigkeit in meinen Tagesabläufen vor:

  • (Morgen-)Yoga und Meditation
  • Lautes Singen, Pfeifen oder spontanes Tanzen
  • Dreimal warm essen (ja genau, der Pitta-Vata-Typ aus dem Ayurveda) – Update: zweimal ist auch okay
  • Nachrichten und Kommentare meiner Leser per Mail, auf Facebook und dem Blog beantworten
  • Artikel für meine Auftraggeber schreiben bzw. Lektoratsaufträge ausführen
  • An meinem ersten Buch schreiben und mich mit meiner Co-Autorin drüber austauschen – Update: Das wunderbare Werk ist seit Oktober 2016 erhältlich und zwar als E-Book oder in der Printversion.
  • Grundlos laut lachen (so eine Spätfolge aus dem NLP-Seminar)
  • Bewegung in der Natur (am liebsten per Mountainbike mit Abkühlung in einem See)
  • Lesen von spannenden, abgefahrenen Büchern (am liebsten über Persönlichkeitsentwicklung, Spiritualität, Glück, etc – da hatten meine Leser zum Glück super Buchtipps für mich).
  • 5 bis 10 Minuten Mittagsschlaf auf Knopfdruck
  • Neue Ideen in mein Visions- und Zielebuch schreiben
  • Mich mit spannenden Menschen auf Facebook, per Mail, Skpye oder in echt austauschen
  • Mit meinen Tomaten reden (gerne auch mit Schafen und meinem Lieblingsbaum auf meiner Nordic-Walking-Strecke)
  • Mich fragen, was ich die letzte halbe Stunde auf Facebook eigentlich gemacht habe und ob ich wirklich noch die 5 Artikel lesen will, die sich hinter den 5 geöffneten Fenstern verbergen
  • Überlegen, ob es nach 2 Jahren mal Zeit für Visitenkarten für den Blog und eine eigene Webseite fürs Freelancen (plus Visitenkarten) wäre und die Entscheidung vertagen – Update: Hört, hört, es gibt immerhin schon Visitenkarten für meinen Freelancer-Job
  • 2 Liter Yogi-Tee trinken – Update: Und abends gern mal ein alkoholfreies Bier zur Abwechslung
  • Pläne schmieden, welche Reisen, Seminare und Begegnungen mit Menschen mein Glück noch größer machen werden – und dann buchen bzw. Termine ausmachen
  • Die Aufwach-Medizin von Stefan Hiene lesen, für mich der krasseste, ehrlichste und radikal-konsequenteste Typ, der aktuell auf dem Coaching-Markt zu finden ist
  • Mich immer wieder daran zu erinnern, was meine Seele wärmt und ihr mehr davon zu geben

Was würde ich gerne öfter tun?

  • Mich noch öfter daran zu erinnern, was meine Seele wärmt und ihr mehr davon zu geben
  • Entspannter zu sein, wenn Menschen mich mit ihrer Jammerei nerven oder mich direkt angreifen
  • Mir meine wahre Größe vollständig einzugestehen und meine Träume noch konsequenter anzugehen
  • Mir noch fester auf die Schultern zu klopfen für die kleinen und großen Wunder, die ich mir in den letzten Jahren erschaffen habe
  • Den Rechner und das Smartphone ganz auszulassen bzw. mir konsequenter Möglichkeiten für Auszeiten zu schaffen (jaja, Planung und so)
  • Noch viel öfter, am liebsten ununterbrochen, allen Menschen danken, die mein Leben so unendlich bereichern, die mich begeistern, motivieren, an schlechten Tagen auffangen, inspirieren und für mich das wichtigste Geschenk des Lebens sind. Insofern auch an dich: DANKE!

Wenn du jetzt noch Fragen an mich hast, die dich schon immer brennend interessieren, dann ist heute der beste Zeitpunkt dafür. Rein damit in die Kommentare! Ansonsten interessiert mich (vor allem bei den mitlesenden anderen Bloggern): Kennst du solche Fragen nach der Authentizität auch? Wie gehst du damit um?

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