Dann starten wir mal mit einem Klischee: Ich sitze mit Shorts, T-Shirt und Flip-Flops an einem traumhaften Tag auf einer wunderschönen Terrasse im Schatten und arbeite. Es weht eine leichte Brise. Mein Blick geht vom Rechner weg auf den grün-schimmernden Schwimmteich, in den ich mich nachher zur Zwischenabkühlung stürzen werde, bevor ich weiterarbeite. Ich beschließe, dass ich heute Nachmittag früher Schluss mache, weil ich mich noch mit einer Bloggerin treffe, die ich bisher nur virtuell kenne und die einige interessante Geschichten zu erzählen hat. Mein Chef hat nichts dagegen.
Du ahnst, warum ich gerade mit einem fetten Grinsen in die Tasten haue? Genau: Weil ich selbst der Chef bin und weil exakt so mein Freitag in dieser Woche ausgesehen hat, als ich liebe Freunde in Ostfriesland besucht habe.
Sieht jeder Tag so aus? Nein. Aber es ist gut zu wissen, dass er es könnte.
Ich kann arbeiten, wann und von wo aus ich will. Ich kann entscheiden, wie viel ich arbeiten will (zumindest in der Regel, wenn ein Kunde mal etwas ganz dringend braucht, relativiert sich das in dem Moment).
Und das Wichtigste: Niemand kann mir reinreden, niemand kann mich gängeln, niemand kann darüber bestimmen, wann und wie lange ich freihaben darf.
Wenn ich im August kurzfristig beschließe, 5 Tage in ein Ashram zu gehen, dann mache ich das. Wenn ich anschließend noch Freunde am anderen Ende der Republik sehen will, dann fahre ich dort hin. Und arbeite dann eben im Zug oder auf besagter Terrasse mit Ausblick.
Oder kurz gesagt: Ich spüre jeden Tag, wie die Freiheit wohlig meinen Körper durchflutet.
Freiheit, mein höchstes Gut
Freiheit, die für mich das höchste Gut im Leben darstellt. Um das zu kapieren, musste mir das Leben zwar erst ordentlich aufs Maul hauen. Aber ich habe nach dem Niederschlag die Lektion verstanden, bin aufgestanden und werde mir meine Freiheit nicht mehr nehmen lassen.
Gestern waren es exakt 6 Monate seit Beginn meiner freiberuflichen Tätigkeit als Journalist, Autor, Texter und Lektor am 22. Februar. In dieser Zeit habe ich mehr gelernt als in den 11 Berufsjahren als Angestellter – sowohl über das Business als auch über mich selbst.
Allein deshalb hat sich das Wagnis der Selbstständigkeit schon gelohnt. Zu erfahren, dass selbstverantwortlich handeln zu dürfen eben auch heißt, selbstverantwortlich handeln zu müssen. Niemand mehr da, der dir etwas abnimmt.
Heißt aber zugleich, dass dein Erfahrungsschatz täglich steigt, weil du dich um alles selbst kümmern musst. Diese Erkenntnisse und Lerneffekte kann dir keiner mehr wegnehmen. Sie führen automatisch dazu, dass du die (Arbeits-)Welt aus einem gänzlich anderen Blickwinkeln betrachtest als zuvor.
Hier ein paar meiner Erkenntnisse:
- Mit dem Moment der Kündigung geht die Welt nicht unter. Sie dreht sich überraschenderweise weiter.
- Nur, weil du keinen festen Job mehr hast, landest du nicht automatisch unter der Brücke und musst auch nicht betteln gehen.
- Wenn du gewisse Dinge kannst, diese als Dienstleistung anbietest und das anderen Menschen erzählst, wird es passieren, dass jemand dein Angebot gut findet und dich für deine Arbeit bezahlt.
- Es ist nicht gänzlich verkehrt, wenn du dich selbst und deine Leistung ziemlich gut findest. Auftraggeber spüren sofort, ob du als Bittsteller ankommst oder ihnen auf Augenhöhe begegnest, weil du weißt, dass du ihnen helfen kannst.
- Bevor du deine Texte für 2 Cent pro Wort an moderne Ausbeuter verramscht, leg dich lieber an einen Badesee oder geh Kellnern. Oder geh zuerst Kellnern und dann an den Badesee. Bringt auf jeden Fall mehr Geld und macht mehr Spaß.
- Solltest du für einen kurzen Moment von purer Existenzangst durchgeschüttelt werden und in den Schnappatmungs-Modus übergehen, denk immer daran: Du bist in bester Gesellschaft. Fast jeder Selbstständige kennt diesen Zustand.
- Wer nicht fragt, verliert. Es gibt so viel zu lernen und es gibt so viele Menschen da draußen, die schon so viele Erfahrungen gemacht haben und dir gerne helfen. Also trau dich und frag sie. Hör gut zu. Und dann setz die Dinge um, die zu deinem Business passen.
- Eigenes Wissen auch mal zu verschenken und Menschen ungefragt zu helfen, ist gut fürs Karma. Schöner Nebeneffekt: Nach dem Gesetz der Reziprozität kommt deine gute Tat positiv in anderer Form zu dir zurück.
- Sich vormittags um 10 Uhr mit interessanten Menschen zu treffen, anstatt im Büro zu sitzen, ist die beste Investition, die man sich vorstellen kann. Alle anderen Tageszeiten gehen auch, aber um 10 Uhr lässt sich das Freiheitsgefühl am besten spüren (für mich zumindest).
Angst vorm Scheitern muss nicht sein
Gib es zu, eine Frage brennt dir doch noch unter den Nägeln. Die lautet: „Hast du denn keine Angst vorm Scheitern?“ Meine Antwort: „Nö!“
Warum? Weil ganz egal, was passiert, das Leben immer weitergeht. Weil ich es als Scheitern betrachtet hätte, wenn ich mich diesen Schritt nicht getraut hätte. Weil ich es nach meiner Vorgeschichte mir und meiner Gesundheit schuldig bin, dass ich konsequent nach meinem wichtigsten Wert, der Freiheit, lebe und jederzeit selbst regulieren kann, wenn ich wieder mehr Zeit für mich brauche (bestes Beispiel dafür war die Zeit, als ich meine Antidepressiva abgesetzt habe).
Der wichtigste Grund ist: Weil ich dem Leben vertraue. Ich habe endlich gelernt zuzuhören, wenn das Leben mir etwas zuflüstern will. Ich brauche keine hochtrabenden 5-Jahres-Ziele, sondern meine Intuition und die Gewissheit, dass zur richtigen Zeit die richtigen Menschen in mein Leben treten und die richtigen Dinge passieren.
Ob du das Gesetz der Anziehung für einen esoterischen Schmarrn hältst oder nicht: Ich weiß, dass es funktioniert und dass es deutlich mehr Dinge gibt, als die Wissenschaft erklären kann. Einen spannenden Artikel dazu findest du hier: http://mymonk.de/gesetz-der-anziehung-nur-bullshit/
Das Fazit meiner ersten 6 Monate in der Selbstständigkeit
Es gab genug Tage, an denen ich mich zu sehr unter Druck gesetzt und mich deshalb nicht gut gefühlt habe. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich den Zielen anderer (Blogger) auf den Leim gegangen war („tu dies, tu jenes, damit du in x Monaten super-duper erfolgreich mit deinem Business bist“). Nach und nach habe ich besser in meinen Rhythmus gefunden und akzeptiert, dass ich den Dingen und mir einfach mehr Zeit geben muss.
Schön, dass es Online-Unternehmer gibt, die grundsätzlich 60 bis 80 Stunden pro Woche arbeiten. Nur kann und wird das nicht mein Maßstab sein. Ich kann ranklotzen, wenn es sein muss. Aber ich brauche wahrscheinlich einfach mehr Ruhe als andere Menschen (bzw. ich nehme mir sie einfach).
Neben dem Aspekt des notwendigen Geldverdienens gibt es noch so viele andere wunderbare Dinge im Leben, denen ich die entsprechende Zeit widmen will und werde. Ich bleibe der neugierige Junge auf der Spielwiese. Und der fühlt sich in der Freiheit seines neuen Lebens verdammt wohl und will nicht mehr tauschen.
Und jetzt ab in den Schwimmteich!
Bist du selbstständig? Falls ja: Wie waren deine Erfahrungen in der Anfangszeit? Falls nein: Liebäugelst du mit dem Gedanken? Ich freu mich auf deinen Kommentar!
Hallo Mischa,
ich denke, mit dem Satz “Weil ich es als Scheitern betrachtet hätte, wenn ich mich diesen Schritt nicht getraut hätte.” hast Du es auf den Punkt gebracht. Es kommt immer auf die Sichtweise und ein vollkommendes Scheitern gibt es ja auch gar nicht, weil es immer irgendwie immer weiter geht und alleine die gesammelten Erfahrungen schon ein Gewinn sind. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und noch viele spannende Erfahrungen im ersten Jahr der Selbstständigkeit!
LG Sebastian
Hi Sebastian,
genau das ist es: Die gesammelten Erfahrungen (egal ob positiv oder negativ) sind das Wertvollste, was man bekommen kann. Mit jeder einzelnen kommt man ein Stück weiter und vermindert dadurch die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns (wie auch immer man das definiert).
Liebe Grüße und danke für deine mutmachenden Worte
Mischa
Hallo Mischa,
herzlichen Glückwunsch zum 6-Monatigen 🙂
Ich habe mich (glaube ich) mittlerweile einmal quer durch Dein Blog durchgelesen und ich bin nachhaltig tief beeindruckt, wie konsequent Du Deinen Weg gegangen bist bzw. gehst. Respekt!
Ich habe ja im Januar einen zweiten (ziemlich guten) Berufsabschluss gemacht und bin heute so desillusioniert und frustriert, dass ich es kaum in Worte fassen kann!
Wenn Du keinen lückenlosen Lebenslauf vorweisen kannst und sogar (Schande!) längere joblose Zeiten hast, kannst Du es in unserer Leistungsgesellschaft knicken oder Du musst, ähnlich einem Lottogewinn, Glück haben und an einen sehr humanen Chef/Chefin geraten, der/die Dir aufgrund Deiner Fähigkeit eine Chance gibt und nicht, wieviele Scheine, Zeugnisse, Abschlüsse Du vorweisen kannst. Ich bin es so leid hier in diesem Land!
Ich habe schon vor Jahren daran gedacht, den Weg in die Selbständigkeit zu gehen, aber der Gegenwind und die Zweifler in meinem persönlichen Umfeld waren zu stark. Leider weiss ich heute nicht mehr, was ICH eigentlich will, eigentlich nur, was ich NICHT (mehr) will.
Ich habe sehr viel gelesen zum Thema “Persönlichkeitsentwicklung” und viele Blogs, deren Autoren aus dem “Hamsterrad” ausgestiegen sind, aber bei keinem ist mir so richtig klar geworden, WIE derjenige/diejenige denn nun tatsächlich Geld verdient!? Womit verdienen digitale Nomaden Ihr Geld? Ist vielleicht eine blöde Frage, aber mit ein bißchen schreiben über “liebe Dich selbst” oder “Du musst nur wollen” kann das doch nicht gehen, oder?
Und Dich frage ich natürlich auch, denn vom “mutig sein” allein wirst Du doch kaum Aufträge bekommen, oder? Wie machst Du Werbung für Dich? Baust Du Dir ein Netzwerk auf? Verteilst Du Flyer?
Mich interessiert das wirklich, denn ich komme ja ursprünglich aus der Medienbranche und auch im letzten Jahr (Umschulung) war Marketing ein großes Thema. Ich weiss nur, dass kein Geschäft erfolgreich sein kann, ohne gescheites Marketing. Woher soll die Welt auch sonst wissen, was man anbietet?
Ich glaube, das mit dem “sich selbst gut verkaufen” kriege ich in diesem Leben nicht mehr hin, dazu bin ich wohl einfach zu ehrlich und “ehrlich währt am längsten” funktioniert irgendwie nicht mehr. Anders kann ich aber nicht, denn ich möchte mir morgens noch im Spiegel ins Gesicht schauen können.
Ich freue mich jedenfalls auf weitere mutmachende Posts von Dir 🙂
Lieben Gruß
Conny
Hi Conny,
lieben Dank für deinen Kommentar und die schönen Glückwünsche! 🙂
Du sprichst mir mit ganz Vielem, was du schreibst, aus der Seele, was unsere Zertifikatsgesellschaft angeht und ich kann deinen Frust verstehen.
Und jetzt die wichtigste Frage: Wie verdienen digitale Nomaden ihr Geld? Da gibt es tolle Artikel im Netz. Nur mal zwei Beispiel von zwei Bloggern, die ich sehr schätze und die keine “Schaufelverkäufer” sind, sondern eher Leisesprecher, aber mit viel Ahnung vom Business:
http://www.101places.de/so-verdienen-digitale-nomaden-ihr-geld-beim-reisen
http://www.earthcity.de/schnelles-einkommen-fuer-digitale-nomaden/
Du wirst feststellen, dass es sehr viele Arten gibt. Manche verkaufen digitale Produkte (Bücher, Kurse), manche leben von Affiliate-Einkünften, andere verkaufen ihre Dienstleistungen als IT-Experte, Social-Media-Fachmann, Marketingguru, etc pp. Und ich bin eben im Bereich Schreiben und Korrigieren als Freiberufler unterwegs. Menschen/Firmen bezahlen mich dafür, dass ich Texte für ihre Websites verfasse, Blogartikel schreibe, ihre Bücher/Diplomarbeiten lektoriere, usw.
Zum Thema Marketing: Ich habe von Anfang an jedem, der es wissen wollte oder nicht, erzählt, was ich jetzt tue. Hat zur Folge, dass ich jetzt viele direkte Aufträge oder über Empfehlungsmarketing bekomme. Dazu gibt es noch das Projekt http://www.vollkorrekt.de zusammen mit zwei anderen Bloggern und auch meinen eigenen Blog, über den Menschen auf mich aufmerksam werden. Ich muss also nicht mit Tigerkostümen durch die Stadt rennen, um Kunden zu akquirieren 😉
Und wie du auf dem Markt auftrittst, entscheidest immer noch du selbst. Wenn du ein klassisches Online-Business hast, musst du ein bisschen lauter schreien, aber auch da wirst du große Unterschiede bei den Einzelnen sehen. Wenn du aber sagst, dass du nicht vermarkten könntest, dann ist das kein Fakt, sondern nur ein negativer Glaubenssatz. Und an dem kann man zum Glück arbeiten 🙂 Wir alle vermarkten uns auf irgendeine Art jeden Tag. Gepaart mit dem Wissen, was notwendig und gut für das eigene Geschäft ist, kann man das Marketing ohne Probleme so gestalten, dass man weiterhin jeden Tag in den Spiegel schauen kann.
Würde mich freuen zu hören, wie es bei dir weitergeht.
Liebe Grüße
Mischa
Hallo Mischa,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und die Links schaue ich mir natürlich gerne an.
Meine beruflichen Fähigkeiten sind den Deinen gar nicht so unähnlich und meine damaligen Gedanken Richtung Selbständigkeit gingen auch in die ähnliche Richtung. Vielleicht sollte ich tatsächlich genau hier nochmal ansetzen und mich nicht wieder von Kritikern und Miesmachern demotivieren lassen.
Das mit dem Tigerkostüm wäre aber bestimmt sehenswert *grins* 😉
Lieben Gruß
Conny
Hi Conny,
mal schauen, vielleicht pack ich das Kostüm doch mal aus. Ich brauche ja immer Herausforderungen 😉
Und wenn du Fähigkeiten in der Richtung hast, ist es doch ein idealer Ansatz. In der Tat musst du schauen, dass du dich mehr mit Gleichgesinnten (siehe DNX/Digitale Nomaden Community, etc.) umgibst bzw. kommunizierst und das Geplärre der Miesmacher abschaltest. Denn nur auf dem Weg bekommst du den nötigen Spirit. Da muss man sich ein bisschen Hornhaut draufschaffen, um den Leuten zu sagen: “Schön, dass du der Meinung bist, dass ich das nicht kann. Aber ehrlich gesagt interessiert mich das nicht.”
Ich wünsch dir viel Power und Mut!
Hallo Mischa,
ich finde es supertoll, was du alles geschafft hast, wie du dich herausgebuddelt hast, aus deinem Loch. Dafür hast du meine absolute Hochachtung!
Als Mutter einer, seit einigen Jahren an einer Angststörung leidenden Tochter, kann ich so ein bisschen nachfühlen, was für einen Weg du da hinter dir hast und ich ahne, wie steinig, schmerzhaft und anstrengend er gewesen sein muss und manchmal sicher immer noch ist.
Wunderbar, dass du ihn konsequent weiter gehst! 🙂
Zu deinem heutigen Thema: Ich lese, so wie Conny, auch sehr viele Blogs, mit dem selben Themenschwerpunkt, aber auch nach mittlerweile 7 Jahren habe ich noch immer keine Idee, keinen Ansatz.. womit ich mich selbstständig machen könnte. Ich habe mich zurückgezogen um zu schauen ob da irgendetwas ist, was in mir brennt, aber da ist nichts. Ich habe andere gefragt, was sie sehen, ob es da etwas gibt, was ich gut kann, worauf ich aufbauen könnte – nein, da ist nichts. Zunächst war es ganz schön hart, das zu hören, aber es entspricht eben der Wahrheit. Ich bin okay, ich bin nicht auf Hilfe angewiesen. Ich bin deshalb nicht schlechter als Andere! Aber etwas, womit ich in Selbstständigkeit Geld verdienen könnte, habe ich nicht in meinem Repertoire.
Es ist ein großer Segen, eine Gabe zu haben. Und ich freue mich ganz besonders für Menschen wie dich, die es sehr schwer hatten/haben, wenn sie dann einen Weg für sich selbst finden, mit dem sie glücklich sind.
Nicht ganz ohne ein bisschen Neid, das gebe ich zu, schaue ich mir an, was aus euch wird, wie es bei euch weitergeht.
Was mir auffällt ist, dass es fast ausschließlich Menschen sind, die vom Schreiben leben. Journalisten, Studierte… Menschen mit höherer Bildung.
Die habe ich z.B. nicht.
Ja, ich kann putzen, aber als selbstständige Putzfrau könnte ich mich nicht an den See setzen, eine Tasse Tee trinken und arbeiten wann es mir gerade passt. Ich könnte nicht von hier nach dort reisen und das Leben genießen, mal eben spontan für ein paar Tage verreisen, denn dafür würde dann das Geld fehlen.
Egal wie wir es drehen und wenden, letztendlich zählt eben doch das, was auf dem Konto landet. Auch wenn wir bescheiden leben, wenn wir nicht viel besitzen (wollen) – ohne Geld geht es nicht. Von Nichts wird man nicht satt und bekommt auch seine Miete, seine Krankenversicherung usw. nicht bezahlt.
Das ist total unromantisch, ich weiß. 😉
Die meisten “Begabungen” außerhalb des Schreibens, lassen so ein freies Leben, wie du es schilderst leider nicht zu.
Darum finde ich es so toll, dass du für dich etwas gefunden hast, was du magst und was dir gleichzeitig dein Leben finanziert. Das freut mich wirklich!
Mach weiter so! Gehe deinen Weg und lass dich nicht aufhalten. Nutze deine Begabung(en)!
Liebe Grüße
Ricarda
Hi Ricarda,
vielen lieben Dank für die mutmachenden Worte. Und ja, es ist noch an genug Tagen schmerzhaft und anstrengend. Aber die Kunst besteht darin, dass ich mich von den Zwischentiefs nicht mehr so schnell umwerfen lasse und sehe, dass meine Richtung grundsätzlich stimmt.
Was deine Begabungen angeht: Das Thema “Finde deine Leidenschaft und verdiene damit dein Geld” ist eh ein wenig überbewertet. Als Freiberufler/Selbstständiger triffst du natürlich auch oft pragmatische Entscheidungen, damit Geld reinkommt und jubilierst nicht bei jedem Auftrag. Insofern geht es gar nicht um die Riesengabe, die dir in den Schoß gelegt worden ist, um damit durchzustarten. Sondern vielleicht um eine kleine Sache, die dir mehr Freude macht als andere. Ich bin mir sicher, dass bei einem guten Coaching Seiten von dir an den Tag gelegt würden, von denen du gar nicht mehr weißt, dass du sie hast. In jedem Menschen stecken ganz viele großartige Dinge. Nur sind die allermeisten weit davon entfernt, ihre Großartigkeit auszuleben.
Was auf alle Fälle feststeht durch den Querschnitt der neuen Selbstständigen: Ein Studium ist definitiv keine Pflicht für irgendwas, manchmal sogar eher hinderlich. Natürlich sollte man nicht komplett auf den Kopf gefallen sein, aber eine durchschnittliche Intelligenz reicht völlig aus, um ein eigenes Business zu betreiben. Und wenn ich sehe, wie du schreibst, will ich dir die hiermit schon mal minimum attestieren 🙂 Also das ist definitiv nicht Hinderungsgrund Nummer eins.
Trotz allem weiß ich, dass ich ein Stück weit privilegiert bin und danke dem Universum täglich dafür. Ich kenne aber viele, die mit “normaler” Begabung, dafür ganz viel Fleiß und bombenfestem Willen schon sehr weit gekommen sind und sich die Möglichkeiten der heutigen Zeit zunutze gemacht haben.
Ich würde mich sehr für dich freuen, wenn es doch noch das “Aha-Erlebnis” geben würde und dich dann auch keiner mehr aufhalten könnte 🙂
Liebe Grüße auch an deine Tochter
Mischa
Liebe Conny, lieber Micha,
ich bin nun schon über 20 Jahre als freiberufliche Grafikerin selbstständig und erlebte wegen zwischenzeitlicher Erkrankungen (Krebs, Bandscheibenvorfall, Burnout) einige Up and Downs, doch hielt ich immer durchg, wenn auch zeitweise vom Staat bezuschusst. Dass diese Unterstützung auf eine pure Erniedrigung hinausläuft, ist eine andere Geschichte.
Der gravierendste Umbruch trat für mich allerdings mit dem Wechsel eines langjährigen Geschäftsführers in einer sozialen Institution ein und mit der Digitalisierung der Arbeitswelt. Im ersten Fall kamen marketingorientierte BWLer daher. Allerdings blieben sie nicht lange, und beim dritten war ich meinen langjährigen Auftraggeber los. im zweiten Fall musste ich erfahren, dass Mailings, also Anschreiben mit Vorstellung und Vorschlägen, so etwas wie Blindbewerbungen mit Hinterhertelefonieren, in der von mir bevorzugten Zielgruppe nicht mehr fruchteten …
Nun, seit 2010 tummle ich mich im Social Web, besuchte hunderte Webinare zum Internetmarketing und baute mir im letztem Jahr endlich auch eine Website mit Blog, darin ein Thema, das ich mit GastautorInnen behandle. Und neuerdings bin ich dabei, im Auftrag mein erstes hochwertiges E-Book zu gestalten. Ich betrete damit ein für mich völliges Neuland und weiß manchmal nicht, ob ich Angst oder Vorfreude habe. Angst zu versagen oder Vorfreude auf ein ausbaufähiges Betätigungsfeld. Hinzu kommt, dass ich mich gleichzeitig in Kürze auf ein Home-Office beschränken werde. Auch hierbei wechselt das Gefühl zwischen Beklemmung, ob ich es adäquat und fristgerecht mit dem Loslassen von Einrichtungsgegenständen, Ordnern usw., der Umorganisation von Versicherungen, Telekommunikation usw. schaffe, oder Vorfreude auf eine neugewonnene Freiheit mit weniger finanzieller Belastung. Dabei bekam ich schon einige Unterstützungen angeboten, die ich mit Freude in Anspruch nehme.
–> Also Conny, der erste Schritt, etwas zu verändern, ist immer, erst einmal zu wissen, was man nicht mehr will! So bin ich jedenfalls in die Selbstständigkeit gegangen und habe ich mich jetzt auch gegen das Büro entschieden. Von Anfang an beteiligte ich mich regional wie überregional in beruflichen Netzwerken, übernahm zudem Ehrenämter (z.B. BücherFrauen e.V.), was mir Rückenwind gegeben hat. Denn die Zweifler halten sich ja eher im Freundes- und Bekanntenkreis auf 😉
-> Micha, es ist schön über Dein Urvertrauen ins Leben zu lesen. Das habe ich auch, doch eben manches Mal Zweifel an mir selbst und bin dann sehr streng mit mir. Daran arbeite ich – mit therapeutischer Unterstützung –, denn der Ursprung liegt sehr weit zurück, eben in der Mädchen-Kindheit. An Mut mangelt es nicht! Ja, und während ich dies schreibe, scheint die Vorfreude auf das Neue auf 😉
Sich Zeit zur Besinnung und für Schönes mit anderen zu gönnen, ist eklatant wichtig. Das gelingt mir nicht immer.
Liebe Grüße
Evelyn
Liebe Evelyn,
da Du mich in Deinem Kommentar ansprichst, sage ich auch zu Dir “Danke” für Deine Worte 🙂
Ich werde mal bei Dir (virtuell) vorbeischauen.
Lieben Gruß
Evelyn
Hi Evelyn,
das ist so großartig, dass du selbst nach den härtesten Schlägen nicht aufgegeben hast und dich nun auch noch mal auf Neuland wagst. Da kann ich den Hut gar nicht weit genug ziehen.
Ich war früher auch extrem streng mit mir und weiß, dass ich in dem Thema “mir selbst verzeihen” noch etwas aufzuarbeiten habe. Aber im Vergleich zu früher gönne ich mir viel mehr Selbstliebe, weshalb ich deutlich weniger Zweifel habe als damals. Das hilft mir natürlich jetzt auch beruflich.
Ich drücke dir alle vorhandenen Daumen für dein mutiges Unterfangen, gewöhn dich gut im Home-Office ein und vergiss nicht, oft genug rauszugehen 😉
Ganz liebe Grüße
Mischa
“Lieben Gruß
Conny”
sollte es natürlich heissen 😉
Nun bin ich rot geworden … Ganz lieben Dank für soviel Zuspruch!
Auf Achtsamkeit und Entschleunigung ein Hoch 🙂
Liebe Grüße
Evelyn
Gern geschehen 🙂
Und von Achtsamkeit und Entschleunigung kann es gar nicht genug im Leben geben.
Hi Mischa,
vielleicht liegts ja am Medium, dass alle hier bei Selbstständigkeit an “irgendwas mit Internet” zu denken scheinen … 😉
Aber das ist ja nicht die einzige Möglichkeit.
Ich bin sozusagen klassisch selbständig mit eigenem Ingenieurbüro.
Angst hatte ich in der Gründungsphase eigentlich gar nicht. Im Bauwesen gibts ja mehr als genug Freiberufler im Planungsbereich, so dass das nicht so was Ungewöhnliches ist. Ich sicher war, dass das auch bei mir laufen würde. War auch so.
Nur als 2008 plötzlich die Wirtschaftskrise über uns hereingebrochen ist und mehrere Aufträge von einem Tag auf den anderen eingestampft wurden – da ging mir echt der Arsch auf Grundeis. Zu dem Zeitpunkt hatten wir schon 10 Mitarbeiter, und wenn die in deinem Büro stehen, und fragen was sie denn jetzt tun sollen – das ist echt übelst.
Wir haben dann akquiriert wie die Blöden und nach 3 Monaten war das Loch überbrückt. Aber die Zwischenzeit war echt hart.
Meine Erfahrung ist auch, dass man sich die Martketingspirenzchen weitestgehend sparen kann. Wir kriegen nahezu alle Aufträge über persönliche Empfehlungen. wir stehen zwar auch da im Wettbewerb, aber wenn man bei nem Groß-Auftraggeber erstmal auf der Liste der anzufragenden Büros gelandet ist, rutscht man immer mal rein. Und wenn man dann einen guten Job macht, wird man weiter empfohlen…
Ich wünsch dir viel Erfolg für dein Business!
LG
Astrid
Hi Astrid,
das hast du gut beobachtet 🙂 In der Tat ist es so, dass durch die vielen Blogs und natürlich die Digitale-Nomaden-Bewegung der Fokus voll in die Richtung Internet-Business gelenkt wird. Aber zum Glück gibt’s ja viele andere Möglichkeiten und ich kenne gerade hier in Kempten genug “stationäre” Selbstständige, die sehr zufrieden mit ihrer Situation sind.
Ich kann mir vorstellen, wie hart die Situation für euch 2008 war. Im Rückblick hat euch das wahrscheinlich noch stärker gemacht.
Danke für deine guten Wünsche und auch dir weiter viel Freude und Erfolg im eigenen Geschäft
Liebe Grüße
Mischa
Für die Gründervilla in Kempten und die Allgäuer Gründerszene bist du eine echte Bereicherung! Mach weiter so 🙂
Hi Simon,
bei so nem großen Lob krieg ich gleich rote Bäckchen 🙂
Vielen Dank und bis bald wieder in der Gründervilla!
LG
Mischa
Lieber Mischa,
herzlichen Glückwunsch zum Halbjährigen!
Als ich vor nunmehr vier Jahren meinen festen Job gekündigt habe, hatte ich noch nicht einmal einen wirklichen Alternativplan. Ein halbes Jahr work&travel im Ausland. Aber mehr wusste ich noch nicht.
Und ich habe die gleiche Erfahrung gemacht wie du: die Welt dreht sich weiter!
Mittlerweile halte ich diese Erkenntnis für eine der wichtigsten, die ich in meinem bisherigen Leben gewonnen habe. Mein Vertrauen in das Leben generell ist gewachsen. Heute bin ich mir sicher: egal was kommt, ich werde es schon irgendwie packen und es geht immer weiter!
Ich liebe diese Zuversicht. Sie hat mich glücklicher gemacht als jeder Erfolg auf dem Silbertablett!
LG, Katharina
Hi Katharina,
das ist genau der Punkt! Diese wunderbare Zuversicht, alles schon irgendwo zu wuppen und die Freiheit zu haben, auch überraschende Kehrtwendungen einzulegen. Und vor allem lerne ich in der Selbstständigkeit so viele neue Leute und Ideen kennen, dass sich immer irgendwas ergeben wird.
Für mich auf alle Fälle ein ganz wichtiger Punkt, um menschlich zu wachsen.
Liebe Grüße und auch dir weiterhin viel Erfolg
Mischa
Hi Mischa
du bekommst tolles Lob von allen Seiten. Hier von mir auch noch eins fuer einen klasse post. Und Glueckwuensche zum halbjaehrigen, super.
Ich bin ganz klassisch selbststaendig. Das Beste was ich je in meinem Leben gemacht habe. Aber ich moechte noch selbstaendiger werden. Ganz ohne physische Kundentermine leben und arbeiten ist mein Ziel. Ich arbeite dran, an der Feiheit.
lieben Gruss Carmen
Hi Carmen,
ganz lieben Dank 🙂
Dein Ziel kann ich gut nachvollziehen. Meine Denkweise geht auch in die Richtung. Wobei ich auch sagen muss, dass ich bei Kundenterminen auch schon super interessante Menschen kennengelernt habe. Ich persönlich brauche schon immer ein bisschen persönlichen Kontakt. Aber grundsätzlich freue ich mich auch über so wenige Termine wie möglich und dadurch mehr Freiheit.
Liebe Grüße
Mischa
Hallo Mischa,
es ist schön zu lesen, dass du es dir so gut geht mit deiner Selbständigkeit. Freiheit ist auch einer meiner größten Werte, von daher kann ich das seeeeehr gut nachvollziehen, was dich umtreibt. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass selbständig zu sein einen mehr zu sich selbst führt, als es jede Anstellung könnte. Und Scheitern ist übrigens eines meiner Lieblingsthemen…
Hab deinen Blog gerade erst entdeckt, aber bin gespannt, was in den nächsten 6 Monaten so abgeht ;o) Also viel Spaß weiterhin.
liebe Grüße
Susan
Hi Susan,
jetzt hast du mich gleich neugierig gemacht 🙂 Dein Schreibstil gefällt mir richtig gut (das Thema natürlich auch). Ich mag es, wenn jemand ein bisschen frech schreibt und nicht so tröge und besserwisserisch wie in so vielen Blogs.
Danke für die guten Wünsche und den Spaß werde ich haben!
Liebe Grüße
Mischa
Congrats Mischa!
Klingt wunderbar, sehr in deiner Kraft.
Ich liebe es von dieser Kraft zu lesen. Für mich hängt die nämlich direkt an der Freiheit, zusammen mit immer mehr Selbstvertrauen. Und der Dankbarkeit das alles selber erfahren zu können, hat ne Weile gebraucht;)
Gruss von fast nebenan,
Roswitha
Hi Roswitha,
ich danke dir 🙂
Kraft, Freiheit, Selbstvertrauen, Dankbarkeit: Da hast du wirklich alle essentiellen Bestandteile aufgelistet. Finde ich auch klasse, dass du auf deinem Weg vorangekommen bist und schicke dir liebe Grüße von umme Ecke
Mischa
Lieber Mischa, meine Güte, da bin ich schon wieder auf deinem Blog und habe schon wieder einen super interessanten Artikel gefunden. (Mag daran liegen, dass deine ganze Geschichte absolut wertvoll und interessant ist! 😉 )
Du schreibst, dass dir Freiheit das höchste Gut ist. Das kann ich absolut unterschreiben! Mir geht es genauso und um nichts in der Welt würde ich sie wieder hergeben. Sicherlich, mit Freiheit will erst einmal umgegangen sein, denn wer ist sie denn schon gewohnt, die Freiheit? Seit der Geburt ist da eigentlich immer jemand, der uns sagt, was zu tun ist, was “gut” für uns ist. Aus diesen Mustern darf man sich erst wieder befreien. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich den Schritt in die Freiheit gewagt hätte, wenn mich mein Körper nicht so vehement dazu gezwungen hätte. Was haben mich Existenzängste geschüttelt, gelähmt, belagert, bedroht! Was hab ich gezweifelt und gefürchtet… Und immer wenn ich wieder in den Machen-machen-machen-müssen-Modus verfallen bin, ohne zu wissen, was ich eigentlich machen muss, hat mir mein Körper wieder ein paar aufs Maul gehauen, wie du so schön sagst. Ich hab den Holzhammer gebraucht. Anders hätte ich es nicht begriffen. Heute kann ich sagen “Gott sei Dank!”!!!! Gott sei Dank ging es mir so schlecht, Gott sei Dank war mein Körper so großartig und hat mir gezeigt, was ich eigentlich will: Freiheit, meine Berufung, mein wahres Wesen zum Ausdruck bringen, immer das fließen lassen, was gerade auf die Welt gebracht werden will, mich vom Fluss des Lebens tragen lassen. Ich habe das Wort Erfolg neu definiert. Heute ist jede Erfahrung ein Erfolg für mich, egal, wie sie aussieht. Denn wir sind nun mal hier, um Erfahrungen zu machen. Meinen Weg, sehr holprigen Weg, in die freiberufliche Welt und zu meiner Berufung findest du hier: http://anja-reiche.blogspot.de/2015/07/vom-vermeintlichen-scheitern-und-der.html
Ich bin mir sicher, dass es da die ein oder andere Parallele gibt!
Noch einmal Herzensgrüße von mir!
Anja
Hi Anja,
wow, ein Hammer-Artikel von dir. Lang, aber gut 🙂
Ja, wir haben da wirklich jede Menge Parallelen. Vor allem diesen Satz unterschreibe ich mich 17 Ausrufzeichen: „Aber ich blieb hartnäckig. Irgendwas trieb mich an, weiter an die Leichtigkeit zu glauben, an die Berufung und dass man unweigerlich Erfolg haben muss, wenn man seinem Herzen folgt.“
Ich weiß zwar nicht wirklich, wie weit ich auf dem Weg dorthin schon gekommen bin. Aber ich weiß, dass der Weg sich richtig anfühlt und dass sich mir immer wieder Neues zeigt, was zu mir will. Das ist manchmal so spannend wie erschreckend zugleich. Aber Vertrauen zu haben und meinem Herzen zu folgen sind zwei Dinge, die mir keiner mehr nehmen kann.
Ganz liebe Grüße
Mischa
Hi, ich bin gerade durch einen FB-Share auf diesen Beitrag gestoßen und habe Lust bekommen, einen Kommentar zu hinterlassen. Kann ich alles genauso unterschreiben.
Kurz zu mir: Ausbildung, Studium, feste Jobs: Check. Mehr durch einen Zufall bin ich 2014 in die Selbstständigkeit gerutscht (Text, Social Media, Newsletter etc) und habe sie wirklich lieben gelernt. Kurz vor dem 100%igen Absprung Anfang dieses Jahres und die volle Konzentration auf ein eigenes Online-Business mit Blog & Co, bekam ich ein Jobangebot von einem Unternehmen, das mich schon länger als Freie Mitarbeiterin beschäftigt hatte. Ich mochte die Leute dort, das Angebot war toll und zack, warf ich meine Pläne über Bord. Sehr zur Freude meines Umfeldes: “Was Vernünftiges”, “Altersvorsorge”, “geregeltes Einkommen”, “gutes Unternehmen” – Blabla.
Ich mag den Job immernoch, zum Großteil auch die Leute. Aber nach dem halben Jahr weiß ich jetzt schon, dass das keine langfristige Option für mich ist. Ich habe die Selbstständigkeit wirklich geliebt, meine Kunden, meine Aufträge, mein Netzwerk, meine Nachmittage in Cafés – ich vermisse das alles sehr.
Jetzt in einem Vollzeitjob mit einer knappen 50 Std-Woche bin ich froh, wenn ich dazu komme, meine Wäsche zu waschen. Mein Sozialleben leidet. Für Arzttermine habe ich keine Zeit. Ich freue mich montags schon auf Freitag. Habe das Gefühl, ich schaffe außerhalb des Büros nix mehr, bin müde vom Sich-Präsentieren und Kollegen, die meinen, die Ellenbogen ausfahren zu müssen. Traurig, oder?
Ich schau mir das noch ein paar Monate an, aber habe meine Pläne wieder aufgegriffen. Ich hatte übrigens auch nicht weniger Geld auf dem Konto 😉
Fazit: Nur Mut, sich informieren, ausprobieren – bereuen wird man diesen Schritt nur in den seltensten Fällen – es ist einfach ein ganz anderes Leben mit viel mehr Selbstbestimmung, wie es der Artikel oben beschreibt!