Eine wichtige Botschaft vorne weg: Alles, was ich zu dem heiklen Thema “Antidepressiva absetzen” schreibe, sind meine ganz persönlichen Erfahrungen, Empfindungen und Konsequenzen. Ich kann, will und darf keine individuellen Ratschläge für andere geben, da das Gebiet viel zu komplex ist und eine falsche Empfehlung sehr gefährlich sein könnte. Also bitte, bitte nicht morgen schlagartig ein Medikament absetzen, nur weil ich der Meinung bin, dass ein Leben ohne Antidepressiva definitiv der bessere Weg ist.

Update September 2016: Nach Hunderten von Mails zu diesem Artikel wurde mir klar, dass bei diesem Thema extrem viel Aufklärungsbedarf besteht. Deshalb habe ich zusammen mit einer befreundeten Journalistin ein Buch mit dem Titel “Antidepressiva absetzen: Dein Wegbegleiter mit unseren Erfahrungen und wertvollsten Tipps” darüber geschrieben. 

Update Januar 2021: Unser Buch gab es bis zum 31. Dezember 2020 zu kaufen, dann wurde der Verkauf eingestellt. Innerhalb von 4 Jahren wurden mehrere tausend Exemplare verkauft. Es gibt im Netz noch gebrauchte Exemplare zu kaufen, falls du daran interessiert bist.

Update Januar 2023: Ich durfte in den vergangenen Jahren sehr viel zu den Themen Trauma und Nervensystem lernen – und habe dabei rückwirkend viele Antworten darauf bekommen, was das mit meinen Ängsten und depressiven Episoden zu tun hatte. Obwohl ich schon lange “aus dem Gröbsten raus bin”, gibt es da immer noch viel, was mich bewegt und was in Heilung gehen darf. Ganz besonders hilft mir dabei die Arbeit von Anna und der von ihr geleiteten Nervensystem Akademie. Seit September 2023 bin ich dort Mitglied (monatlich kündbar) und kann eine riesengroße Empfehlung dafür aussprechen, die aus tiefstem Herzen kommt. Ein gutes Dutzend meiner Freunde sind inzwischen auch schon mit Begeisterung dabei. Für mich ist das, was dort passiert, so etwas wie eine Basisarbeit mit einem riesengroßen Wissensschatz und der regelmäßigen gemeinsamen Live-Practice. Für mich derzeit die beste Ressource, die ich kenne – und die ich jedem, der sich mit dem Gedanken trägt, Antidepressiva abzusetzen, als Unterstützung ans Herz legen mag. Vielleicht sehen wir uns ja dort mal in einem Live-Raum.
Hier kannst du dir auf Elopage das Angebot anschauen: Membership Nervensystem Akademie – monatlich kündbar

 

21. Juni 2015: Jetzt musste ich gerade über den Satz aus der Einleitung “Ein Leben ohne Antidepressiva ist definitiv der bessere Weg” schmunzeln. Denn so richtig super-duper-mäßig fühlt es sich aktuell (noch) gar nicht an. Was daran liegt, dass ich erst vor gut zwei Wochen nach 12 Jahren meine letzte Tablette aus dem Bereich der Psychopharmaka (und da habe ich im Lauf der Zeit einige verabreicht bekommen) genommen habe. Ganz ehrlich: Bei meiner Vorgeschichte hätte ich nicht geglaubt, dass ich diesen Punkt jemals erreichen kann.

Offen gesagt traue mich auch noch nicht, in laute Jubelschreie auszubrechen. Angesichts meiner früheren Erfahrungen mit Absetzerscheinungen und den Erlebnissen der letzten zwei Wochen liefern sich Engelchen und Teufelchen auf meinen Schultern noch muntere Wortgefechte. Engelchen: “Du hast es geschafft. Das Schlimmste ist überstanden. Du kannst sowas von stolz auf dich sein!” Teufelchen: “Junge, Junge, pass bloß auf, dass da nicht noch das dicke Ende kommt. Es gibt Menschen, die monate- oder sogar jahrelang danach noch Probleme haben.”

Von Elektroschocks, Engelchen und Teufelchen

Mein Gefühl hört mehr dem Engelchen zu, mein Verstand noch oft dem Teufelchen. Denn ich bin dem Belzebub vor zwei Jahren leibhaftig begegnet, als ich ein Medikament auf ärztlichen Rat hin absetzen sollte (zu schnell, wie sich danach herausstellte).

Die Folge: Innerhalb weniger Tage rauschte meine Stimmung massiv in den Keller. Ich hatte ständige Gleichgewichtsprobleme, ein diffuses Gefühl der Desorientierung, mein Kopf spielte total verrückt und es war, wie wenn mir jemand Elektroschocks verpassen würde. Ein wirklich schockierendes Erlebnis.

Zu meinem Pech war das Medikament eines aus dem Bereich der SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer). Diese modernen Antidepressiva, die höchst umstritten sind (auch das habe ich erst hinterher herausgefunden), verabschieden sich in der Regel mit einem höchst unangenehmen Cocktail an Begleiterscheinungen.

Das sind keine Entzugserscheinungen, da SSRI nicht süchtig machen wie Alkohol oder Drogen, sondern ein rein physiologisches Symptom. Also ganz kurz erklärt, ein Versuch des Gehirns, nach der durch das Absetzen bewirkten Störung im Serotonin-Haushalt ein neues neurochemisches Gleichgewicht herzustellen.

Markus Hüfner hat diesen Prozess auf seinem überaus lesenswerten Blog “Die Psychopharmaka-Falle” in diesem Artikel gut beschrieben: Was bei einem Psychopharmaka-Entzug im Gehirn passiert.

Nur nicht wieder durch die Hölle gehen

Nach dem missglückten Versuch vor zwei Jahren habe ich mich in das Thema eingelesen und einen Ratschlag befolgt: wenn Antidepressiva absetzen, dann gaaaaanz langsam. Also startete das Ausschleichen vor zwei Jahren mit einem satten Zwischentief vor einem Jahr und endete jetzt. Dass ich nicht mein Leben lang Psychopharmaka nehmen will, hatte ich zu Beginn meines zweiten Lebens unumstößlich für mich festgelegt.

“Hattest du keine Angst davor?” hat mich ein guter Freund gefragt. Doch, und wie. In dem Moment haben mir all meine guten Erfahrungen der Angstbewältigung nicht mehr viel geholfen. Ich hatte einfach nur die Hosen gestrichen voll davor, wieder wie vor zwei Jahren durch die Hölle zu müssen – sprich, dass die Auswirkungen so heftig sind und ich das Medikament weiter nehmen muss, damit mein Körper nicht verrückt spielt.

Nicht zu vergessen die unterschwellige Unsicherheit: Kann ich denn tatsächlich nach all den Jahren ohne auskommen?

In den ersten Tagen nach dem Absetzen also nervöses Beobachten mit einer leicht negativen Erwartungshaltung: Was wird mein Körper alles anstellen? Kurz zusammengefasst: Es lief besser als befürchtet, aber schlechter als erhofft.

Mein größter Fehler war zu glauben, dass ich so eine einschneidende Phase bewältigen kann, indem ich einfach weitermache wie bisher. Erst, als mir zum wiederholten Mal bei der Bildschirmarbeit schummrig wurde, kam die Erkenntnis: Stopp! Jetzt zähle erstmal nur ich.

Da waren aber schon zu viele Tage mit ziemlich niedergeschlagener Stimmung, Kreislaufbeschwerden, Gereiztheit, schwindenden Selbstvertrauens und einer grundlegenden Unzufriedenheit vergangen. Wider besseres Wissen hatte ich gedacht, mit business as usual und wenig Geduld schon gut aus dieser Nummer herauszukommen.

Ja, mir geht es dreckig und das darf auch so sein

Dann habe ich mich endlich an das erinnert, was ich eigentlich seit zwei Jahren verinnerlicht habe und immer wieder predige: eine Situation in der Gegenwart anzunehmen, so wie sie ist. Mir einzugestehen: Ja, mir geht es gerade dreckig.

Ich weiß, an was es liegt und tue alles dafür, dass es mir dabei noch so gut wie möglich geht. Dieses Zwischentief habe ich bewusst in Kauf genommen und akzeptiere alles, was gerade passiert, weil ich am Ende davon profitieren werde.

Meine kurzfristige Lösung: die Bildschirmarbeit erst einmal auf das nötige Minimum zu beschränken und mir Ablenkung in Form von positiven Erlebnissen zu schenken. So habe ich meinen VW Bus Dr. D für die anstehende Reisesaison auf Vordermann gebracht und mit ihm schon die ersten kleinen Touren unternommen. Die Pflanzen im Garten und auf dem Balkon freuen sich über meine intensive Zuneigung. Und ich gönne mir einfach so viel Ruhe, wie es aktuell nötig ist. Das ist ziemlich viel und oft der Fall. Mein Körper bekommt so viel Zeit, wie er nun einfach braucht.

Entspannungsübungen als wichtige Helfer

Mit der Übernahme der aktiven Haltung, anstatt einfach nur passiv zu leiden, habe ich dem Geschehen einiges an Schrecken genommen. Zeitgleich helfen mir die verschiedensten Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen, um zur Ruhe zu kommen und meinen Körper bei der schwierigen Aufgabe zu unterstützen.

Die Tendenz zeigt klar nach oben, auch wenn es immer wieder kleine Rückschläge gibt. Inzwischen ist mein Vertrauen deutlich gewachsen, dass die Sache gut ausgeht und damit ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in ein ganz und gar selbstbestimmtes Leben dazukommt.

Das Wichtigste: Die Ängste sind nicht wieder aus dem Loch gekrochen. Das also habe ICH durch mein neu gestaltetes Leben erreicht – und eben nicht das Medikament, das dafür da war (und witzigerweise laut einem speziellen Bluttest dafür noch nicht einmal erkennbaren therapeutischen Nutzen bei mir hatte). Darauf bin ich verdammt stolz.

Ist ein Leben mit Antidepressiva denn so schlimm?

Ja und Nein. Nachdem ich mich nun intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt habe, ist meine Meinung deutlich negativer als noch vor ein paar Jahren. Es gibt schwere Verläufe, in denen Medikamente unerlässlich sind und Menschen retten können, weshalb ich Antidepressiva nicht verteufeln will. Auch ich wäre wohl aus meiner ersten schweren depressiven Episode vor 12 Jahren allein kaum aus meinem Loch herausgekommen.

Oder sagen wir rückblickend so: Zumindest mein damaliger Glaube daran, dass Antidepressiva gut gegen Depressionen sind, hat die erhoffte Wirkung entfaltet.

Die Form und Häufigkeit, in denen Psychopharmaka auch in leichten und mittleren Fällen verschrieben werden, trägt leider nicht der Tatsache Rechnung, welche Riesenprobleme die Medikamente verursachen (können): Nebenwirkungen, die teilweise den Zustand der Patienten noch verschlimmern, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, weitere depressive Episoden durchlaufen zu müssen und die manchmal brutalen Absetzerscheinungen.

Peter Ansari hat 10 Jahren lang akribisch zu dem Thema geforscht und dieses absolut empfehlenswerte Buch geschrieben: Unglück auf Rezept – Die Antidepressiva-Lüge und ihre Folgen. Was mich – trotz einer gewissen Vorahnung – beim Lesen wirklich schockiert hat: Dass nicht deshalb so viele Antidepressiva verschrieben werden, weil sie so gut wirken. Sondern weil die Pharmaindustrie seit Einführung der neueren Substanzen (SSRI) Anfang der 1990er Jahre die Medikamente mit massiven Marketingmaßnahmen, manipulierten Studien und der „Gehirnwäsche einer ganzen Generation von Psychiatern“ (Vorwort von Professor Dr. med. Bruno Müller-Oerlinghausen) in den Markt gedrückt hat.

Warum ich überhaupt Medikamente genommen habe?

Es ist halt ein Ausdruck unseres hektischen Leistungssystems, dem ich mich früher auch untergeordnet habe, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Pille als Allheilmittel, damit man sich nur nicht selbst um sein Wohlergehen kümmern muss (ausgenommen die erblich bedingten Anteile an den Krankheiten):

  • gegen Kopfschmerzen, statt mal weniger als 14 Stunden pro Tag am Rechner zu sitzen
  • gegen hohen Blutdruck, anstatt Sport zu treiben, sich weniger Stress auszusetzen und gesünder zu ernähren
  • gegen Sodbrennen, anstatt mit dem Saufen aufzuhören
  • gegen zu hohen Cholesterinspiegel, anstatt keinen Fertigfraß und tierische Fette im Übermaß in sich hineinzustopfen
  • und die Spritze gegen Rückenschmerzen, damit man sofort wieder auf den Bürostuhl zurückkehren kann, anstatt mit Ruhe, Wärme und Bewegung eine nachhaltige Besserung zu erfahren

Ich habe aber keine Lust mehr, eine ständig funktionierende Turbomaschine zu sein. Deshalb will ich lieber langsamer leben, mir mehr Zeit nehmen – auch auf die Gefahr hin, immer wieder mit meinem Ego zu kollidieren, das mir laut zuruft: “Junge, du bist doch gut. Mach hier noch, tu dort noch. Ein paar Projekte mehr und ein bisschen mehr Kohle auf dem Konto dürfen es schon sein.”

Ich habe mich für das Loslassen entschieden: des alten Lebens, der ängstlichen Gewohnheiten und jetzt auch der Medikamente.

Ich bin mir sicher, dass sich das auf Dauer auszahlt. Dass der Weg dorthin nicht schmerzfrei ist, merke ich immer wieder und jetzt gerade besonders. Aber meine Entscheidung steht.

UPDATE SEPTEMBER 2016

Nachdem ich in sehr vielen Mails gefragt werde, wie die Geschichte weitergegangen ist, wurde es höchste Zeit für ein Update.

Mir geht es rund 14 Monate nach dem Absetzen ausgesprochen gut. Ich bereue den Schritt zu keiner Sekunde. Im Gegenteil: Dass ich es vor einem Jahr durchgezogen habe, macht mich unheimlich stolz. Schließlich weiß ich, dass es auf das Absetzen von Antidepressiva keine Erfolgsgarantie gibt.

Nach den relativ harten ersten zwei Wochen im letzten Jahr hat sich mein Zustand schnell gebessert. Einen Monat später habe ich sogar schon an der Mut-Tour teilgenommen und meinen Körper einer echten Belastungsprobe unterzogen. 4 Tage Radfahren bei über 30 Grad war eine echte Herausforderung, die ich super gemeistert habe.

Gewisse Begleiterscheinungen in Form von Absetzsymptomen wurden im Lauf der Zeit immer weniger. An vereinzelten Tagen meine ich noch kurzzeitig etwas zu spüren, was mit den damaligen körperlichen Reaktionen zu tun hat. Ob dem so ist, oder es sich einfach nur um Tage handelt, an denen ich nicht so gut auf mich achtgegeben habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Die Selbstfürsorge steht seitdem bei mir noch höher im Kurs. Da ich mich noch bewusster ernähre, so gut wie keinen Alkohol mehr trinke und mich mit Freude regelmäßig in der Natur bewege, habe ich rund 8 Kilo abgenommen.

Ich fühle mich körperlich so fit wie noch nie – zumindest wie schon seit Jugendzeiten nicht mehr. Das Absetzen der Antidepressiva hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, meine Gesundheit an Prio 1 zu stellen.

Hunderte von Mails und Kommentaren

Ansonsten war es absolut irre, was seit dem Erscheinen dieses Artikels am 21. Juni 2015 passiert ist. Mein Erfahrungsbericht wurde über 22.000 Mal gelesen, mehr als 100 Mal kommentiert und ist damit der beliebteste Artikel des gesamten Blogs.

Ich habe Hunderte von Mails zu dem Thema beantwortet und dabei festgestellt, wie unglaublich groß der Informationsbedarf ist. Ganz viele Betroffene hoffen sehnsüchtig auf Hilfestellung, wenn sie sich für das Absetzen von Antidepressiva entschieden haben.

Nur wo sollen sie diese herbekommen? Oft fühlen sie sich von Ärzten und Therapeuten bei dieser schwierigen Entscheidung im Stich gelassen. In den größeren Medien findet das Thema auch keine Aufmerksamkeit. Und das Buchangebot im deutschsprachigen Raum dazu ist sehr überschaubar, ja nahezu nicht vorhanden.

Buch “Antidepressiva absetzen” mit unseren Erfahrungsberichten

Deshalb haben meine liebe Freundin Melanie Müller und ich uns dazu entschlossen, ein Buch mit dem Titel “Antidepressiva absetzen” zu schreiben. Wir wollen den vielen Ratsuchenden da draußen genau das Buch bieten, das wir selbst vor bzw. in der Absetzphase gerne gehabt hätten.

Melanie habe ich über diesen Blog kennengelernt. Sie hat ebenso wie ich früher als freie Journalistin gearbeitet. Die wichtigste Gemeinsamkeit: Auch sie hat nach rund zehn Jahren der Einnahme verschiedener Antidepressiva den Absprung geschafft und lebt genauso wie ich medikamentenfrei.

Wir haben unsere Erfahrungen zusammengetragen, viel recherchiert, Experten befragt und eine breite Palette an Tipps und Hilfestellung zusammengetragen.

UPDATE OKTOBER 2017

Ich freue mich jeden Tag aufs Neue, wie viele Menschen wir schon mit unserem Buch helfen und Mut machen konnten. Inzwischen haben mehr als 50.000 Menschen diesen Artikel gelesen. Ein untrügliches Zeichen für die Notwendigkeit, diesem Thema noch viel mehr Raum zu geben.

Zum Glück gibt es auch bei den größeren Medien ganz sanfte Tendenzen, das heiße Eisen anzufassen. Sehr zu empfehlen ist dieses Video aus der Sendereihe “Visite” des NDR: Antidepressiva – Vorsicht beim Absetzen.

Mir selbst geht es 27 Monate nach dem Absetzen so gut wie nie. Ich lebe seit mehr als einem Jahr komplett medikamentenfrei. Neurologische Aussetzer gibt es auch keine mehr. Ich habe den Kampf gewonnen. Die größte Leistung meines Lebens.

UPDATE AUGUST 2019

Inzwischen haben mehr als 130.000 Menschen diesen Artikel aufgerufen. Für mich eine unvorstellbar hohe Zahl, die zeigt, wie viele Betroffene es gibt – und auch, wie viele Ärzte und Therapeuten oft viel zu schnell Psychopharmaka verschreiben, was dann später zu den immensen Problemen führen kann.

Seit dem letzten Update habe ich mich noch intensiver mit dem Thema “Selbstheilungskräfte” beschäftigt. Heißt konkret: Was können wir selbst tun, um ein psychisch und physisch stabiles Leben zu führen? Sind unsere Gedanken und Taten wirklich wichtiger und mächtiger als Medikamente und ärztliche Ratschläge? Können wir uns tatsächlich selbst von Krankheiten befreien, die als “unheilbar” eingestuft werden?

Der Film “Gisela on the road” gibt dazu sehr gute Antworten. Eine fast 80-Jährige, die allein mit ihrem Wohnmobil durch die Welt cruist und irgendwann ihr Schicksal, sprich ihre Gesundheit – gegen alle ärztlichen Ratschläge – selbst in die Hand genommen hat. Ich habe dazu einen Artikel geschrieben: Selbstheilung – geht das wirklich? Warum mich “Gisela on the road” so bewegt.

Meine größten Ressourcen heutzutage, die ich auch gerne teile: viel Bewegung in den Natur, Yoga, Meditation, Mantra singen, Tanzen, gesunde Ernährung (regional, saisonal, bio), Verzicht auf Alkohol und Drogen, ein wertschätzendes Umfeld und ein konsequentes Orientieren an meinen Bedürfnissen.

15 wichtige Dinge, die mir auf dem Weg hinaus aus Angst und Depression hinein in ein selbstbestimmtes und freudvolles Leben geholfen haben, kannst du in meinem neuen Buch lesen: Mut ist Angst plus ein Schritt – auf Panikattacken und Depression steht nicht lebenslänglich. 

Update Januar 2021

Fast 300.000 Menschen haben bis heute diesen Artikel gelesen. Dafür herzlichen Dank!

Wie oben kurz beschrieben, haben Melanie und ich nach 4 Jahren entschieden, den Verkauf unseres erfolgreichen Buches zu beenden. Es wäre nun eine Aktualisierung nötig geworden, doch das Thema hat weder für Melanie noch für mich (zum Glück) noch etwas mit unserer Lebensrealität zu tun. Deshalb widmen wir unsere Energie anderen Projekten und helfen den Menschen auf anderen Wegen.

Gleichzeitig sind wir beide unheimlich stolz, dass wir für unseren mutigen, eigenverantwortlichen und konsequenten Weg belohnt wurden. Diese mutmachende Botschaft tragen wir deshalb immer weiter.

Meine besten Ressourcen für deinen mutigen Weg, die schon vielen Menschen geholfen haben, sind zwei Werke, in denen ich schonungslos ehrlich über mein Leben berichte und all die Dinge und Erfahrungen, mit denen ich mich selbst aus dem Schlamassel gezogen habe: