Der Körper – mein Feind. Diesen Titel hätte man weiten Teilen meines (Erwachsenen-)Lebens geben können. Umso mehr freut es mich, dass sich Moni von “My free Mind” mit einer Artikelsammlung dem Thema widmet: Wie finde ich Vertrauen in mich und meinen Körper? Hier kommt mein Beitrag, wie immer ohne Selbstschonung.
Rückblende 1: Ein Studentenwohnheim in Würzburg Anfang der 1990er Jahre. Nachts um 3 Uhr wache ich auf. Irgendetwas stimmt nicht. Riesige innere Unruhe. Irgendetwas will mir die Luft abschnüren. Alles fühlt sich unwirklich an. Und mein Herz – ist da nicht schon wieder das heftige Ziehen? Der Puls schnellt nach oben und hämmert wie eine Schlagbohrmaschine. Ich glaube, ich muss sterben. Ich rufe mir ein Taxi und lass mich in die Notaufnahme des Klinikums fahren. Diagnose: Nichts festzustellen, außer einem leicht erhöhten Blutdruck.
Rückblende 2: Eine Zugfahrt allein von Würzburg nach Landshut. Ich will mich dort mit Kumpels zum Eishockey treffen. Sicherheitshalber mal den Puls tasten. Oh weh, der ist schon wieder recht schnell. Die nächste Attacke rollt heran. Ich beginne zu hyperventilieren. Das Kribbeln in Armen und Beinen macht mich noch nervöser. Der Puls rast. Bestimmt falle ich gleich in Ohnmacht. Ich glaube, ich muss sterben. Ich sage den anderen im Abteil, dass es mir schlecht geht, darf mich ins Schaffnerabteil legen und werde am nächsten Bahnhof direkt zum Arzt gebracht. Diagnose: Nichts festzustellen, außer einem leicht erhöhten Blutdruck.
Rückblende 3: Ein Nachmittag in meinem Elternhaus im Ostallgäu. Bin auf Wochenend-Besuch und schaue Skispringen. Schon wieder diese brutale Unruhe den ganzen Tag. Merke, wie mein Puls in die Höhe schießt und messe sofort meinen Blutdruck (das Gerät habe ich mir inzwischen sicherheitshalber zugelegt). Die Messung zeigt astronomische Höhen an. Ich glaube, ich muss sterben. Also gibt es nur eine Wahl: Sanka rufen und mit Tatü-Tata ab ins Kaufbeurer Krankenhaus. Im Krankenwagen dasselbe Spiel wie immer: Kaum ist ein Arzt in meiner Nähe, sind die Symptome nach einiger Zeit wie weggeblasen. Eine Woche lang werde ich im Krankenhaus komplett durchgecheckt. Ein paar Mal muss ich das Knöpfchen drücken, weil der Puls sich wieder im 200-er Bereich austobt, aber sonst ist nichts zu entdecken. Zum ersten Mal höre ich das Wort “psychosomatisch”.
Das heißt konkret? Mir fehlt nichts. Und wenn ich nicht glauben würde, dass ich sterben muss, dann ginge es mir gut. Oder so ähnlich, wenn ich die Ärzte richtig verstehe.
Was für ein Schlag ins Gesicht! Sollen sie doch lieber einen Herzfehler diagnostizieren als mir zu sagen, dass es nur an mir liegt. An meinem kranken Geist, der sich immer nur Schlimmes ausmalt und mir vorspielt, dass ich einen Herzanfall habe. Ich bin bekloppt.
Ende der Rückblenden.
Tja, und seit diesem Tag Mitte der 1990er Jahre versuche ich, das Vertrauen in meinen Körper zurückzugewinnen. Und das ist verdammt nochmal die schwierigste Aufgabe meines Lebens.
Ich behaupte mal, dass ich bis vor meinem Zusammenbruch im April 2013 nicht wirklich gut darin war. Man könnte auch sagen, dass ich ziemlich oft versagt habe. Ich erspare dir jetzt weitere Beispiele von Panikattacken, die mich in schöner Regelmäßigkeit – besonders gern beim Auto- oder Zugfahren, oft aber auch nachts im Bett – heimgesucht haben.
Wenn Theorie und Praxis nicht miteinander können
Fakt ist, dass ich im Lauf der Zeit zwar all das theoretische Wissen hatte. Bücher und Zeitschriften zu dem Thema habe ich verschlungen, zusätzlich war ich 10 Jahre lang in Therapie. In der Summe fehlte mir aber der Mut, das Rüstzeug auch anzuwenden und meinem Körper tatsächlich zu vertrauen.
Da war diese bohrende Frage im Hinterkopf: Was ist denn, wenn ich doch ein Problem mit meinem Herzen habe und die Ärzte das nur nicht entdeckt haben? Muss ich dann nicht super vorsichtig sein? Mich beim Sport nur nicht überanstrengen und immer auf die Pulsuhr schauen, damit nichts passiert? Ist es nicht wichtig, immer eine Siedlung in meiner Nähe zu haben, falls ich gleich umfalle, damit mich jemand findet? Und ständig den Handy-Empfang zu überprüfen, damit ich schnell Hilfe holen kann, wenn es mir schlecht geht?
Vielleicht lachst du jetzt, wenn du noch nie Panikattacken hattest. Ich tue das inzwischen auch. Aber in den Momenten selbst war es die Hölle, weil ich mich durch diese ständige Angst vor den Reaktionen meines Körpers unfassbar eingeschränkt habe. Ein Leben im Käfig mit dem Namen “Nur nicht zu viel riskieren”.
Die Wende zu mehr Vertrauen in meinen Körper
Wenn du diesen Blog schon eine Weile liest, weißt du, was jetzt kommt: das Hohelied auf meinen Klinikaufenthalt. Die verschiedenen Therapiemaßnahmen in den 5 Wochen dort haben den radikalen Umschwung im Vertrauen zu meinen Fähigkeiten und meinem Körper eingeläutet. Etwas, an das ich ehrlich gesagt schon nicht mehr geglaubt hatte.
Die wichtigsten Komponenten: Zugang zu meinem Inneren zu finden, Gefühle zuzulassen, viele Möglichkeiten der aktiven Entspannung kennenzulernen, ganz viel Zeit für mich und meine Reflexionen zu haben, mich angstauslösenden Situationen zu stellen, ein sehr gesunder Lebenswandel mit ausgewogener Ernährung/ohne Alkohol sowie zu sehen, dass Belastungen für meinen Körper gar nicht schlimm sind.
Frühsport und zackige Nordic-Walking-Runden waren schnell schon nicht mehr aus dem Tagesablauf wegzudenken. Darüber hinaus habe ich mich viel bewegt und bin ständig auf eigene Faust herumgelaufen. Dazu noch gute Werte bei der Leistungsdiagnostik (top Blutdruck, optimaler Körperfettanteil, überzeugende Fitness) und die Feststellung:
Hej, mein Körper ist ja gar keine Gefahr mehr für mich. Im Gegenteil: Wenn ich ihm vertraue, macht das Leben gleich um ein Vielfaches mehr Spaß.
Jetzt kommt das Wichtigste: Ich habe mich nicht auf der Glückseligkeit dieses Moments ausgeruht, sondern wusste nach all den Jahren schmerzhafter Erfahrungen: Diesmal MUSS ich am Ball bleiben. Obwohl ich ja sonst gar nichts muss …
Meine Konsequenz: Direkt danach habe ich mir ein Mountainbike und Nordic-Walking-Stöcke gekauft. Beides kommt regelmäßig zur Anwendung. Zudem habe ich mich in einem Yogastudio angemeldet und mit Meditation begonnen. Und ich beschäftige mich seitdem konsequent mit Hilfe von Büchern, Gesprächen und verschiedenen Möglichkeiten der Selbsterfahrung damit, wie ich den Zugang zu mir selbst noch vertiefen kann und wie ich mich und meinen Körper annehmen kann, wie er ist.
Solltest du mich fragen “Was sind aus deiner Sicht die 4 wichtigsten Dinge, wenn ich das Vertrauen in meinen Körper zurückgewinnen will?”, antworte ich damit:
Die 4 Schlüssel, um deinem Körper besser vertrauen zu können
1.) Bewege dich jeden Tag. Besser noch: Mach regelmäßig Sport. Und das alles im Idealfall draußen in der Natur. Je mehr dein Körper ein Mindestmaß an Anstrengung gewohnt ist, umso weniger verwechselt er einen schnelleren Puls mit Panik.
2.) Lerne Entspannungstechniken. Mach progressive Muskelentspannung, übe Tai Chi, geh ins Yoga, lerne meditieren oder was auch immer dir am besten liegt. Probier ein paar Sachen aus und dann mach es regelmäßig, ohne nach zweimal Üben schon nach dem Erfolg zu fragen. Der stellt sich von selbst ein. Es sei denn, du hörst nach zweimal wieder auf. Mit all diesen Techniken lernst du dich und deinen Körper besser kennen.
3.) Sei dankbar für jeden Teil deines Körpers. Auch, wenn er mal nicht so tut, wie du willst, dich ärgert, schmerzt, nervt, komische Dinge anstellt. Er gehört zu dir und ist ein riesengroßes Geschenk. Dein Körper merkt sich, wenn du gut zu ihm bist und gut über ihn/mit ihm redest. Und gibt dir das zurück.
4.) Trau dich immer ein bisschen mehr als du dich zu trauen glaubst. Für mich das zentrale Element. Du wirst in dem Thema nur vorwärts kommen, wenn du dich aus deiner stabil gebauten Sicherheitszone heraus begibst. Dein Körper hält viel mehr aus, als du ihm zutraust. Es wird dir nicht erspart bleiben, das ab und an mal auszutesten. Bei mir zum Beispiel gab es folgende Erkenntnisse:
- Ich sterbe nicht, wenn ich ohne Pulsuhr Sport treibe.
- Ich sterbe nicht, wenn ich in einer Gegend Mountainbike fahre, in der ich noch nie war und wo mir nur einmal pro Stunde ein Mensch begegnet.
- Ich sterbe nicht, wenn ich samt Surfbrett von einer fetten Welle herumgeschleudert werde.
- Ich sterbe nicht, wenn ich bei 35 Grad mit einem 250 Kilo schweren Tandem 50 Kilometer über die Hügel strample.
- Ich sterbe nicht, wenn ich in eine 90 Grad heiße Sauna gehe (in Estland hatte eine sogar über 100 Grad).
- Ich sterbe nicht, wenn ich in 12 Grad kaltem Wasser bade.
- Ich sterbe nicht, wenn ich bei Schneesturm und Graupelschauer zum Nordic-Walking gehe (falls du dich gefragt hast, was das Titelbild soll).
- Ich sterbe nicht, wenn ich nachts bei minus 15 Grad und Nebel eineinhalb Stunden durch die Winterlandschaft wandere.
- Ich sterbe auch nicht, wenn ich mit dem Auto und dem Zug fahre oder mal eine unruhige Nacht habe.
Das Fazit
Die Schlüssel dafür, das Vertrauen in den eigenen Körper zu entdecken oder wiederzufinden, haben wir alle in der Tasche. Aber wir müssen sie auch herausziehen und immer wieder die Tür aufsperren. Jeden Tag aufs Neue. Das Vertrauen kommt nicht heute und bleibt für immer. Das musst du dir stets aufs Neue erobern.
Ich persönlich bin in dem Thema schon richtig gut vorangekommen. Die schwierigste Aufgabe meines Lebens fühlt sich an manchen Tagen sogar ganz leicht an. Trotzdem bin ich damit noch lange nicht durch. Das habe ich zum Beispiel dieses Jahr gemerkt, als mein Körper beim Absetzen der Antidepressiva verrückt gespielt hat (und es an manchen Tagen immer noch tut).
Aber ich kenne jetzt die passenden Schlüssel. Es liegt an mir, ob ich sie einsetze.
Wie sind deine Erfahrungen mit dem Thema? Kennst du solch krasse Erfahrungen, wie ich sie gemacht habe? Oder gibt es andere Bereiche, in denen du deinem Körper nicht so recht über den Weg traust? Haderst du vielleicht sogar mit deinem Körper, weil er dir ein besseres Leben verbaut? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hey Mischa,
mal wieder ein sehr gelungener Artikel. Das Tolle an deinen Beiträgen ist, dass ich mich so oft selbst wiederfinde. Ähnliche oder gleiche Situationen habe ich auch schon erfahren. Über die Jahre meiner Angsterkrankung, die mich immer phasisch in ihr Phantasialand eingeladen hat, changierten meine körperlichen Symptome ganz fröhlich. Aufgrund zweier traumatischer Erlebnisse in meinem Leben wechseln sich besonders gerne die “Ich-bekomme-keine-Luft” oder die “Gleich-hört-mein-Herz-auf-zu-schlagen”- Varianten ab.
Kernpunkt des Ganzen, und so langsam verstehe ich es, ist wirklich das Vertrauen. Ganz großes Thema gerade bei mir. Mir ist klar geworden, dass ich dieser Welt nicht vertraue, vielen Menschen nicht und mir selbst? Cineasten würden es neudeutsch eine Dramödie nennen.
Das, was du erreicht hast- da möchte ich noch hin. Oder wieder hin. Das Problem ist oft den Anfang zu finden und noch anstrengender: nicht gleich wieder aufhören. Ich weiß noch nicht, wie ich den Weg gehen soll. Am Sonntag hat mich ein Herbstwind frühmorgens an einen See getragen und ich war ein wenig walken. Ich habe das Gefühl gehabt: Jetzt! oder du verbringst den ganzen Tag wieder in deinen vier Wänden. Und wenn es nur 10 Minuten sind. Es wurden dann 25 Minuten und es war keine sportliche Höchstleistung- aber es war ein Anfang und eine Chance. Mal eine Runde durch den Blätterregen radeln. Die Treppen hochrennen und nicht gleich Panik zu bekommen, wenn das Herz im Kopf Tango tanzt. Ich hoffe darauf aufbauen zu können und mir Stückchen für Stückchen weitere Freuräume *lach, ein schöner Verschreiber*, also Freiräume, zu erobern. Ohne die berühmte Pulsuhr und das Blutdruckgerät, welche sich natürlich auch in meinem Besitz befinden.
Sich selbst vertrauen zu können, seinen Körper und seine Zeichen zu verstehen und nicht gleich in Panik zu geraten, sondern in der Mitte eines starken Körpers und eines (selbst-) liebenden Geistes zu sein- ein steiniger Weg. Aber, wie du zeigst, nicht unmöglich 🙂 Danke dir für die Inspiration
LG Svenja
Hi Svenja,
lieben Dank für deinen Kommentar voller Freuräume 🙂
Du beschreibst den Weg, den du gehen könntest, schon sehr gut. Stückchen für Stückchen, aber halt mit einer gewissen Konsequenz. Wenn du aus dem “Problem” am Anfang (von Problemen lassen wir uns gerne abhalten) eine “Herausforderung” machst (wer will nicht Herausforderungen meistern?) wird es vielleicht schon wieder ein bisschen einfacher.
Wie wäre es denn, wenn du dir einfach nur dies kleine Sache “Jeden Tag rausgehen” vornimmst und am besten noch jemanden suchst, dem du täglich darüber Rechenschaft ablegst? Dann tust du dir körperlich etwas Gutes, kannst stolz auf dich sein, wenn du es getan hast, bist motivierter, weil du ja jemand Rechenschaft ablegen musst und wirst im Lauf der Zeit merken, dass aus dem Müssen ein Wollen wird.
Ich wünsche dir viel Energie und Durchhaltevermögen auf dem (manchmal) steinigen Weg
Liebe Grüße
Mischa
Hallo Mischa,
ich bin gerade selber in dieser Position, in der du auch warst. Ich habe tatsächlich heute und gestern eine Panikattacke gehabt, weil ich angst hatte, dass irgendetwas mit meinem Hals und meiner Atmung nicht stimmt…
Ich werde mir die Tipps zu Herzen nehmen.
Liebe Svenja,
dankeschön für deinen Kommentar! Paniktattacken sind – so beschissen sie sich anfühlen – einfach ein unglaublich guter Hinweis des Körpers bzw. unseres Nervensystems …
Herzliche Grüße
Mischa
🙂 eine weitere Möglichkeit der Stabilisierung und Selbsterkenntnis (allerdings sollten keine Medikamente nötig sein):
Ein 10-Tages-Meditationskurs “Vipassana” Definitiv kein Spaziergang aber ein sehr scharfes Werkzeug. Und das Schöne an dem Ganzen: Das Kommerzielle ist herausgehalten. Die ganzen 10 Tage inkl. Verpflegung und Unterkunft sind kostenlos.
Infos unter: http://www.dhamma.org oder bei mir…
Hej Migo,
ich sehe schon, du wirst nicht ruhen, bis ich das durchgezogen habe 😉
Ich liebäugele ja schon eine Weile damit, irgendwann muss ich mich einfach trauen. “Ein scharfes Werkzeug” klingt schonmal sehr vetrauenserweckend, hihi.
Ich komm mal bei dir vorbei und lass mir was drüber erzählen.
Liebe Grüße
Mischa
Hi Mischa,
ein Klasse Sache machst Du mit Deinem Blog. Ganz großes Kompliment. Ich lese schon länger ab und zu bei Dir mit. Ich hatte auch vor nicht all zu langer Zeit einige Jahre mit Angst und Panik zu tun. Ich kenne Deine Geschichten nur zu gut. Mir hat Meditation und achtsames Yoga sehr geholfen. Beides habe ich in einem MBSR-Kurs gelernt. Das war der Anfang von einem neuen Leben in Freiheit. Das habe ich bis heute wunderbar in mein Leben integriert. Dazu Bewegung draußen in der Natur. Überhaupt draußen in der Natur zu sein. Das ist alleine schon sehr heilsam. Zu spüren, das die Natur unser Urgrund ist und für uns da ist. Ich bin oft alleine im Wald unterwegs, abseits von Wegen. Übernachte auch manchmal alleine im Wald. Eine echte Herausforderung wenn man mit dem Thema Angst zu tun hat. Aber grade deshalb auch extrem heilsam. Liebe Grüße und viel achtsamen Lebensgenuss wünsche ich Dir 🙂
Hallo Jürgen,
lieben Dank für das Kompliment! Freut mich immer, wenn sich auch Männer als meine Leser outen 😉
Ich finde es klasse, welche Lehren du aus deiner damaligen Krankheit gezogen hast und wie konsequent du das umsetzt. Habe mir sofort Paddel-Videos von dir angeschaut und bin gleich neidisch geworden … Allein im Wald zu übernachten habe ich noch nicht gemacht, das wandert aber umgehend auf die Liste. Ich freue mich auf den heilsamen Effekt 🙂
Liebe Grüße
Mischa
Danke Dir für Deine netten Worte! Ja mach das unbedingt mal. Danach wirst Du Dich großartig fühlen. Und mach ein Bericht drüber auf Deinem Blog.
Hi Mischa,
freut mich, dass du diese Erkenntnis hattest und deinem Körper wieder Vertraust. Das ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Denn es schränkt einen unglaublich ein, wenn man die ganze Zeit denkt, dass der Körper nicht mehr kann.
Ich betreibe Freeskiing und habe mir den Meniskus angerissen. Die Ärzte sagen, es muss nicht operiert werden, aber ich werde Schmerzen haben, wenn ich mein Bein zuviel belaste. Ich wollte aber nicht kürzer treten.
Deswegen habe ich trainiert wie ein Verrückter, um die Beinmuskeln aufzubauen, damit das Gelenk weniger belastet wird. Das hat zwar etwas geholfen, aber nicht den gewünschten Effekt gehabt.
Dann bin ich durch meinen Physiotherapeuten auf die Chinesische Medizin gekommen. Ich habe viel dazu gelesen und Übungen gemacht. Bereits nach einer Woche Training, Tai Chi, Qi Gong und diversen Massagen, kann ich mein Bein wieder komplett belasten und überstrecken. Ohne Schmerzen!
Das was ich daraus gelernt habe und was du auch in deinem Artikel schreibst ist, dass der Körper viel mehr kann, als man ihm zutraut.
Nochmal klasse Artikel 🙂
Grüße
Dario
Hi Dario,
vielen Dank für die Blumen 🙂
Und manchmal muss man wirklich erst die sanfte Methode wählen, um voranzukommen, anstatt es mit der Brechstange zu probieren. Freut mich, dass es bei dir mit der TCM geklappt hat.
Liebe Grüße
Mischa
Hallo Mischa,
beim Lesen Deiner Artikel kann ich mir meist ein Schmunzeln nicht verkneifen – so auch diesmal nicht. Soviele Wahrheiten gespickt mit Mischahumor :-).
Und ich habe mich teilweise wiedererkannt. Zum Glück hatte ich nur eine Panickattacke in meinem Leben, aber die hatte es in sich. Diverse Ängste waren da viel beständiger… Auch ich mußte lernen, meinem Körper wieder zu vertrauen, dabei wäre es umgedreht viel logischer – er hat mich durch die ganze schwere Zeit fast unbeschadet getragen. Zeit einfach mal Danke zu sagen.
Jetzt sorge ich auch sehr gut für ihn, angefangen von der Ernährung, über die Bewegung bis hin zu liebevollen Gedanken.
Yoga war da auch ein Türöffner, obwohl mich das am Anfang viel Überwindung gekostet hat. Ich bewege mich auch viel in der Natur und drehe jeden Abend mit meinem Mann unsere große Runde durch den Wald (ist jetzt bloß langsam ein bißchen sehr finster…).
Du hast mich inspiriert, mein Fahrrad wieder flott zu machen – zumindest so lange kein Schnee liegt.
Alles Liebe Dir,
Sabine
Hi Sabine,
hach, das ist ist immer so schön, wenn sich Menschen über meinen Mischahumor freuen 🙂
Klasse, wie du die Änderungen in dein Leben eingebaut hast und jetzt gut für dich/deinen Körper sorgst. Und das mit dem draußen Laufen geht auch im Dunkeln – gibt ja hervorragende Stirnlampen 😉
Liebe Grüße und lass dich gerne hier weiter inspirieren
Mischa
Hy mischa!
Ich würde sagen ich bin am gleichen punkt wie du angekommen jetzt ! Obwohl das von mensch zu mensch verschieden ist aber ich verliere das immer ein bisschen aus den augen das mein körper für mich arbeitet und nicht gegen mich aber ich denke noch abundzu daran: ach heut fühl ich mich nicht so , oder ich bin so müde , wann vergeht das usw ! Aber du hast es mit deinem beitrag auf denn punkt gebracht das wichtigste ist das man seinem körper vertraut ! Obwohl das sauschwer ist oft ! Lg aus österreich
HI Chris,
dann können wir uns die Hand reichen 🙂 Freut mich, dass du zumindest versuchst, so oft es geht deinem Körper zu vertrauen. Und sich zu sagen “Das vergeht auch wieder” hilft ungemein. Auch ich wende das oft an.
Liebe Grüße
Mischa
Hallo!
Sich jeden Tag zu bewegen und gesund zu ernähren ist für mich wirklich der Schlüssel zum Wohlbefinden.
lg
Maria
Hi Maria,
das ist super, dass du das konsequent machst. Eigentlich wäre das gar nicht so schwer, trotzdem bekommen viele diese einfach Lösung nicht hin – leider.
Liebe Grüße
Mischa
Hallo Mischa, ich freue mich immer wenn ich lese das jemand es geschafft hat und wünsche es bleibt dabei.
Bei mir leider nicht.Seit 20 Jahren und aktuell das ich im Haus Paniken bekam und Schwindelanfälle, die mir die meiste Angst machen.Alles was es dazu gibt ist untersucht und grad die trau ich meinem Körper nicht.Dabei merke ich auch wie ich mich hineingleiten lasse und immer auf knopfdruck das in bestimmten Situationen of bekomme oder eben diese Anspannung/Gefühl manchmal tageang da sind.Dann dennoch zu leben ist verdammt schwer.Sich so unwirklich vorkommen, allein gehen ist schwer, nur das tue ich.Knochenschmerzen oft und alles durch die Psyche.Da
ich zig Therapien durch hab bleibt mir nur die Chance zu verstehen das ich mir selbst erschaffen habe und auch es selbst wieder anders kann.Und Sport , raus geht so aktuell nicht.Was ich merke ich muss eine andere Sturktur im Tag haben.das nicht leicht.Abwaschen, kochen dauert manchmal irre lang.Ich lass mich dnn vom Schwindel oder unguten Gefühlen nicht abbringen.bin aber froh wenn ich dann sitze und mich anlehnen kann.Den Gedanken vom fühlen abziehen es akzeptieren find ich schwer.Ich spüre was und taste dann mich nur ab.Und es ist ja mein Körper, alles ich.Und ich hab faktisch vor mir selbst Angst.
Toll für alle die ees wirklich geschafft haben.
Was für ein toller Beitrag. Ich (32, alleinerziehende Mama eines 2-jährigen) bin gerade im Krankenhaus, weil ich in der vergangenen Woche nach wenigen Tagen ein (harmloses) Blutdruckmittel, das ich nicht vertrug, wieder absetzte. Da kamen die Kreislaufbeschwerden und zum allerersten Mal in meinem Leben Panikattacken. Ich habe so etwas noch nie erlebt, aber die Angst, zu sterben, einfach umzufallen, riss mir den Boden unter den Füßen weg. Organisch ist bis auf einen etwas erhöhten Blutdruck alles gesund, aber allein die Angst vor der Angst lässt mich übervorsichtig werden, ein Tanz auf rohen Eiern. Die Ärzte vermuten eine Überlastung durch ein konstant hohes Stresslevel (allein mit Job und Kind), wenig Bewegung und Erholung. Ich fühle mich gerade so fragil wie noch nie in meinem Leben und habe das Gefühl, alles Vertrauen in meinen Körper, das sonst so selbstverständlich war, verloren zu haben. Deinen Blogeintrag gerade zu lesen war eine unglaubliche Hilfe.
Liebe Grüße,
Wiebke
Liebe Wiebke,
dann erst einmal gute und schnelle Besserung!
Ich kann deine Lage sehr gut nachvollziehen und finde es klasse, dass du aus dem Beitrag etwas Positives ziehen kannst.
Vielleicht schaffst du es ja, in ganz kleinen Schritten dir das Vertrauen zurückzuholen. Nicht viel machen, aber regelmäßig hilft dabei sehr.
Ich wünsche dir alle Gute und schicke liebe Grüße
Mischa
Wirklich jeden Tag etwas zu machen, war für mich DER Schlüssel zum Erfolg. Wenn ich zwischendurch pausieren, pausiere ich am Ende meistens für mehrere Tage oder sogar Wochen.
Wenn ich jeden Tag etwas machen, dann ziehe ich es auch durch.
So bin ich eben.
danke danke danke danke danke…
für deine brutale Ehrlichkeit und deinen BLog!!!!
Bitte, sehr sehr gerne 🙂
Ich liebe brutale Ehrlichkeit und ich liebe Leser, die meine brutale Ehrlichkeit lieben 😉
Viele Grüße
Mischa
Zum einen freut mich sowas zulesen.Nur ich wäre froh so nurPaniken gehabt zu haben.Ichbininzwischenmehr als 1 Jahr drinnen.Raus geht nicht.Und bei mir haben Therapien und Aufenthalte alles schlimmer gemacht.Ich weiss genau das ich vor mir selbst keine Angst haben sollte.Nur bei mir scheint es nicht zu fruchten.Akzeptieren.Das von innen her wahrlich krieg ich nicht hin.Ich will immer noch weghaben.Das das falsch ist weiss ich, nur innen ist es stärker als ich.Egal was ich anstelle.Mir machen diese Gefühle und Symptome Angst.Geh ich zum Postkasten geht alles rasendschnell.Immer.Wie ein schlechter Film.Und das seit 24 Jahren.
Ich bin mit den Attacken lieber alleine.Bloss keinen dabei haben.Das stört mich emens.Drum ist draussen dann auch so schwer.Seit damals nurSchwankschwindel aufttrat und darauf Paniken bin ich auf der Hut und ich hab so ziemlich alles probiert.Heute weiss ich nur ich kann mir helfen.Niemand sonst.Klinken oder Therapeuten schon gar nicht.Und diese Erkenntnis ist bitter wie auch süß.Und die Eigenarbeit ist nicht leicht.Ich hab nichts im Leben zum vorweisen.Und weissdas muss ich nicht.Nur meine Gedanken und Ego sind stärker.Es gibt sie wohl die Menschen die nie mehr rausfinden.Nur warum das so ist, ich bin ratlos.Jeder der nur Paniken hat dennoch draussen ist, denn kann ich sagen, das nur halb so schlimm als nicht mehr vor Angst aufsgtehen zu können, und das monatelang.Dennoch lese ich gern hier und hoffe es klackt doch noch mal bei mir.Schliesslich hab ich mich selbst dahin gebracht wo ich bin.Und das macht es denke ich am schlimmsten sich einzugestehen die Summe von allem sich selbst zu präsentieren.
Hallo micha,
Hab so eben diesen Artikel entdeckt. Ich leide auch seit nun fünf Jahren an Panikattacken, generalisiertet angststörung und ständiger immer Unruhe. Ich könnte auch einfach sagen: ich leide an mir selbst.
Und ich bin jung, 21, stehe mir selber so sehr im Weg. Manchmal kann ich einfach nicht mehr, habe Angst, dass das Leben an mir vorbei zieht, einfach so.
Ich bin jetzt bald fertig mit meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin. Kenne den menschlichen Körper und seine Fähigkeiten, kenne sämtliche Entspannungsübungen, weis wie unser Körper funktioniert. Und dennoch ist diese heftige Angst in mir. Bis jetzt schaffe ich es, mein Leben mit seinen Pflichten zu meistern, ich kann reiten gehen, Auto fahren oder im Restaurant essen gehen- aber nur unter brutaler Angst. Niemand bekommt davon etwas mit, 10 Jahre Erfahrung im Theater haben mir die Möglichkeit gegeben zu spielen, alles weg zu spielen. Keiner, wirklich keiner weis, wie es in mir aussieht, niemand weis wie ich leide, keine sieht meine Ängste, weil ich es nicht möchte. Ich bin immer die starke, bin immer für meine Patienten da, für meine Freunde und für meine Familie.
Ich bin glücklich, glaube ich. Würde ich mir nur sicher sein, dass atmen immer klappt und ich es nie vergesse. Ich habe so unendlich Angst davor, ich könnte einen atemstillstand erleiden, sterben zu müssen, nicht gelebt zu haben.
Im Moment nehme ich antidepressiva, aber was, wenn alles noch viel schlimmer wird?! Was wenn ich irgendwann nichts mehr kann? Dann bin ich nichts mehr wert, kann nicht mehr helfen.
Ich habe durch deinen Artikel so ein bissl verstanden, dass ich mir selber helfen muss. Und mein einziger Gedanke: wie soll ich das denn in mein Leben einbauen, ohne dass ich jemanden erklären muss wieso ich das tue.
Ich habe eine wundervolle Familie, habe nie schwer traumatische Erfahrungen machen müssen und trotzdem leide ich so sehr. Das ist doch gemein.
Liebe Veronique,
ganz lieben Dank für deinen Kommentar und deine offenen Worte!
Und nein, du bist nicht glücklich. Verzeih diese deutliche Ansage, doch vielleicht ist es an der Zeit, dass du aufhörst, dir und anderen etwas vorzuspielen. Du bist im Dauerkampf-Modus, um irgendwie über die Runden zu kommen, um “Pflichten” zu meistern. Das ist doch nicht das Leben, nach dem du dich sehnst, oder?
Es gibt aus meiner Sicht nur eine Lösung: dich endlich zu öffnen, dir selbst und den anderen gegenüber. Gib den Kampf auf, du kannst ihn eh nicht gewinnen. Sag wie es dir geht, nimm endlich Hilfe an, anstatt dass du noch anderen hilfst, obwohl du schon lange keine Kraft mehr dafür hast. Lass all die schmerzhaften Gefühle zu und schau, was dann passiert.
Beim Davonlaufen vor der Angst gewinnt immer die Angst. Das kann ich dir aus langer Erfahrung versichern. Und ganz viele deiner Befürchtungen werden sich im Nichts auflösen, wenn du anfängst an dich zu denken und konsequent das für dich zu tun, was jetzt dran ist. Und das ist mit Sicherheit das Gegenteil von dem Leben, das du gerade führst.
Ganz liebe Grüße und alles Gute
Mischa
P.S.: Ja, das fühlt sich gemein an. Doch das Leben gibt dir immer das, was du in dem Moment brauchst. Und bei dir sind es eben ganz starke Signale, dass du aufwachst und dringend nötige Veränderungen einläutest.
P.P.S.: Stimmt das mit der wundervollen Familie? Teste es aus. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der sie zu dir stehen können, so wie du bist.
So jetzt aber:
Hallo Mischa,
bin vor ca. 1 Woche auf Deinen Blog gestossen und verschlinge z. Zt. Deine bisherigen Artikel und auch die Kommentare. Danke für die vielen Anregungen/Erfahrungen von Dir/Euch wie ich meine Angstzustände und Panikattacken weiter verringern kann. Ich hoffe der Umfang meines Kommentars erschlägt Dich nicht. Daher nur sehr abgekürzt folgende ggf. hilfreiche Informationen/Hinweise auch für andere:
Zum Hintergrund: Bei mir persönlich war eine Panikattacke während des Autofahrens (durch Hyperventilation) und damit einhergehendem Krampfanfall (sog. Tetanie) der Höhepunkt und ausschlaggebend für den Start einer intensiven Suche nach Linderung. Da ich zum damaligen Zeitpunkt nicht wusste das zuviel Sauberstoff im Körper zu Muskelverkrampfungen (Arme, Beine, Kiefer, etc.) führen kann, waren dies damals die wohl vermeintlich bedrohlichsten 10 Minuten in meinem Leben (Herzinfarkt?…Schlaganfall?…das Ende? Jetzt schon mit 41?).
Entsprechend erstaunt war ich dann, nachdem ich durch einen Rettungssanitäter durchgecheckt worden war, das mich dieser und auch die Polizei einfach weiterfahren ließen (ganz alltägliche Geschichte für die Kollegen anscheinend, wie auch z. T. in den Kommentaren zu lesen). Der Hausarzt-Check am nächsten Tag ergab ebenso nichts Außergewöhnliches. Dafür war die Nacht kurz, Dank einer mehrstündigen Gedanken-Achterbahn…
Danach habe ich das Internet “leer”-gegooglet.
Gaaanz kurz zusammengefasst hier ein paar der für mich hilfreichsten Erkenntisse in den 3 darauffolgenden Jahren, die mir augenblicklich gerade in den Sinn kommen:
– Gesündere Ernährung (insbesondere die Magnesium-Aufnahme mittels Pülverchen, Tabletten und äußerlich als “Öl” half die nächtlichen “Zuckungen” aus dem/im Schlaf völlig verschwinden zu lassen.
– Anwendung von Meditationtechniken aus dem Zen und Yoga (=> mehr Gelassenheit und Zufriedenheit).
– Yoga-Körperübungen sog. Asanas. Motiviert auch dank Youtube mit Unterstützung hübscher Yoga-Lehrerinnen (=> kaum noch Nacken-/Rückenschmerzen)
– Atemübungen insbesondere sog. Pranayamas (=> keine Schwindelanfälle mehr, ein effektiver “Atem-Anker” gegen das Gedankenkarussell).
– Tiefenentspannungstechniken (=> erholsamer Schlaf, kaum noch “Angst-Träume”).
– Einlesen/Reinhören in philosophisch/psychologische Ansätze aus dem Buddhismus (z.B. “ich bin nicht der Gedanke, ich bin der Denkende und somit selbst Erschaffer/Schöpfer aller meiner Gefühle und Emotionen)
– DEIN BLOG, denn JA es tut gut zu wissen nicht der einzige “seltsame” Vogel zu sein.
Nochmals herzlichen Dank auf diesem Weg bei Dir für Deine Offenheit, die authentische Schreibweise und Dein Engagement für diesen Blog (Alle Krankenkassenbeitragszahler mögen es Dir danken und die Pharmaindustrie möge sich ärgern 😉
Lieber Bernhard,
wow, danke für diese Liste! Kann ich zu 100 % unterstreichen, sind genau meine Themen auch drin.
Finde ich super, dass du so viel gute Erkenntnisse gewonnen hast und freue mich, dass da noch viel mehr seltsame Vögel rumspringen 😉
Herzlichen Dank für dein Lob und ganz liebe Grüße
Mischa
Hey Mischa,
ich bin im Moment nicht in der Situation, in der ich mich in ständigen Angstattacken befinde. Sobald was zwickt bekomm ich Angst. Ständiges Pulsfühlen ist mein Tagesbegleiter. Sobald ich was mache, schlägt mein Herz wie wahnsinnig und schon setz ich mich wieder hin und halte mich ruhig, Hauptsache das Herz schlägt wieder ruhiger.
Heute ist so ein Tag, an dem meine Herzseite zwickt. Spüre diese Unruhe in mir und komm einfach nicht raus aus dieser Angst.
Ich meinte ich bin in der Situation in der ich mich in Angstattacken befinde.
Hi Michaela,
das kenne ich alles nur zu gut. Hast du von den Dingen, die ich beschrieben habe, schon etwas ausprobiert? Und welche Erfahrungen damit gemacht?
Meiner Meinung nach ist die Kombination aus Sport (ich weiß, was mein Körper leisten kann, am besten einmal eine Leistungsdiagnostik machen) und Entspannungstechniken die wirksamste Methode, um mehr Vertrauen in deinen Körper zu gewinnen.
Und natürlich dich zu fragen, wo in deinem Leben du an deinen Bedürfnissen vorbei lebst. Denn Angst ist nichts anderes als ein Warnsignal deines Körpers.
Liebe Grüße und alles Gute
Mischa
Hallo lieber Micha. Ich bin sehr dankbar diesem Blog entdeckt zu haben. Bin 33, jung, erfolgreich, bewundert, kreativ, tough. Mit 18 bin ich allein nur mit meiner Zwillingsschwester nach DL wegen dem Studium gekommen. Wir hatten beide eine fürchterliche Anorexie. Ich bin fast daran gestorben. Seitdem ich auf dieser Welt bin, kriege ich Angstdiagnisen, die sich meist als falsch herausstellen. Daraus hat sich eine furchtbare Angst vor Krankheiten und Symptomen entwickelt die natürlich auch bei mir total psychosomatisch ist. Die Teufelskreise aus Angst vor den Symptomen und der Überzeugung *ich habe sicher was schlimmes woran ich sterben werde* lassen meine Seele nicht in Ruhe. Auch mein Puls ist sehr hoch aber ich habe Angst vor jeglicher Form der Kontrolle, des Ausgeliefertseins, der Ohnmacht. Im Moment und zwar nach monatelangen Quälereien mit Schlaflosigkeit und permanenter Puls und Selbstbeobachtung (klar hab ich Angst die Treppe hochzusteigen und selbst Yoga das ich seit 9 Jahren praktiziere, kostet Überwindung ) Nunja gehe ich zu einer Körpertherapie.. Ich habe mir einen Hund zugelegt und muss eben raus ob ich es will oder nicht. Habe wieder mit leichtem Sport und Fahrrad angefangen und die Entdeckung gemacht dass mein Herz eben schnell pumpt aber sich genauso schnell selbst beruhigt. Was für ein tolles Gefühl…das gibt wirklich Vertrauen! Und nun ja, abgesehen davon dass bei mir frühe Wechseljahre diagnostiziert wurden (woran ich immer noch nicht glaube) …ahja ich muss daher Hormone nehmen und weigere mich komplett dagegen. Nun weiss ich aber nicht ob meine Angst doch nicht auch hormonell gesteuert wird…darf sie aber nicht absetzen. Jeder Frauemarztbesuch ist ein absoluter Graus mit der Folge dass sie mich nicht normal untersuchen können und daher kommen Erinnerungen an Untersuchungen die wiederholt werden müssen…dann die Angst vor dem Ergebnis…tja ich habe viel erlebt ich habe viel gelitten ich war aber irgendwie immer gerettet (das letzte waren 2 Terroranschläge in deren unmittelbaren Nähe ich mich befand)….was würdest Du mir raten? Freue mich von Dir zu lesen und wünsche Dir alles erdenklich Gute!!!! Paulina
Liebe Paulina,
willkommen hier auf dem Blog und viel Freude beim Lesen 🙂
Was ich dir rate? Gib auf. Gib den Kampf gegen die Angst auf. Du kannst sie eh nicht kontrollieren und du kannst das Spiel nicht gewinnen. Wenn das nächste Mal die Angst kommt, sag: “Okay, dann sterbe ich jetzt halt.” Was Schlimmeres kann dir ja auch nicht passieren. Wenn wir nicht bereit sind zu sterben, können wir auch nicht richtig leben.
Nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, lebensmüde Dinge zu tun. Sondern einfach die Dinge zu tun, bei denen du glaubst, dass du stirbst, aber bisher ja offensichtlich nicht gestorben bist. Wenn du also bisher nicht beim Sport gestorben bist, wird das auch künftig nicht passieren. Also geh raus und mach Sport.
Und dann feier dich für jede gelungene Einheit und mach das nächste Mal ein bisschen mehr und dann ein bisschen mehr und ein bisschen mehr. Je fitter du wirst, desto weniger Chance hat die Angst.
Hast du schon mal eine Leistungsdiagnostik gemacht? Da wird dir unter ärztlicher Aufsicht mitgeteilt, wie weit du dich belasten kannst und wie dein Training aussehen sollte. Ich fand das damals super beruhigend.
Ganz liebe Grüße
Mischa
Herzlichen Dank Mischa! Eben….das ist der Schlüssel. Nur mit der Lejstungsuntersuchung kann ich es Grad nicht da ich eben diesen Weisskittelsyndrom habe und das ist der nächste Teufelskreis der Symptome kreiert (hatte ich in einem anderen Kommentar auf Deinem Blog kommentiert) ganz liebe Grüße Paulina
Doch, du kannst es, nur du willst es gerade noch nicht stark genug. Du wirst irgendwann nicht drumherum kommen, etwas zu tun, was du dir eigentlich gar nicht vorstellen kannst, um den Teufelskreis zu durchbrechen.
Bis dahin wirst du immer eine Ausrede haben, warum es nicht geht.
Hallo Mischa,
Eine Sache vorne weg noch ich bin sehr perfektionistisch veranlagt, möchte niemanden enttäuschen, möchte auch, dass mich jeder mag und dass ich es jedem recht mache, streite ungern, außer mit meinem Partner, und ich bin sehr verlässlich. Ach ja, Selbstbewusstsein habe ich auch keines, obwohl alle meine Freunde von mir denken beziehungsweise dachten, sie wären gern so wie ich…. ich wäre einfach so cool und stehe zu allem was ich sage, mache, und tue. Und viele lieben meine Direktheit aber keiner weiß, wie sensibel ich bin, nicht einmal ich selbst!
Ich heiße Johanna und bin 37 Jahre alt. Vor sieben Jahren als meine Tochter ungefähr ein halbes Jahr alt war(mein erstes Kind, ein Wunschkind), hatte ich das erste mal das Gefühl, dass ich erschöpft bin.
So habe ich mich dann irgendwie rum geschlagen bis ich dann mein zweites Kind bekommen habe (auch ein Wunschkind). Als er circa ein halbes Jahr alt war, sind mir, wie bei Meiner Tochter auch, die Fingernägel abgegangen, es war hässlich und sehr unangenehm. Irgendwie hing das mit dem stillen zusammen, denn nachdem ich mit dem stillen aufgehört habe, sind meine Nägel wieder normal gewachsen. Dennoch glaube ich, dass das nicht alleine der Grund war!
Weil mich es wirklich gestresst hat, dass ich mein Kind nicht weiter stillen kann habe ich einen Gehörssturz bekommen! Irgendwie hab ich die Situation wieder in den Griff bekommen.
Die nächste Zeit hab ich so vor mir her gedümpelt mit allen möglichen kleinen Problemchen…
Als meine Kinder ziemlich genau 4 und 2 waren, habe ich eine vier wöchige ziemlich heftige Influenza gehabt. Ich war komplett ausgeschalten, hab 10 kg abgenommen (wiege bei 1,60 normal 52kg). Es waren Horror 4 Wochen. Deren Ursache ich inzwischen auch auf meine Psyche schiebe.
Nachdem mein Eindruck war, dass alles wieder in Ordnung ist, kamen kurze Zeit drauf die Kopfschmerzen, die nicht ganz ein Jahr mit auf und ab’s angehalten haben. Das war sogar einmal so schlimm, dass ich ins Krankenhaus gefahren bin, da ich mich auch übergeben musste, dort wurde festgestellt dass meine Pupillen unterschiedlich groß sind und es wurde ein, CT gemacht. Das war sehr aufregend ich hab Rotz und Wasser geheult, weil ich dachte ich bin wirklich krank und meine Kinder müssen jetzt ohne Mutter auskommen! Dabei kam aber nur raus, dass es wohl am Stress liegt. Also dachte ich mir o. k. wenn ich Stresskopfschmerzen habe, dann muss ich an meinem Leben was ändern!
Da ich ein sehr sturer Mensch bin, der nicht so einfach aufgibt, hab ich es ziemlich bald geschafft die Kopfschmerzen loszuwerden. Dabei habe ich mir eingebildet, dass ich den Stress wirklich losgeworden bin. Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass das nicht so war, denn ich hatte kurz drauf massive Magen Darm Probleme, und ich dachte natürlich, dass sei nur, weil ich mich falsch ernährt habe oder wieso auch immer, aber an die Psyche habe ich wieder mal nicht gedacht.
Ich habe dann eine Mutter Kind Kur gemacht, und beim nach Hause fliegen hatte ich das erste Mal eine Panikattacke. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, ich hätte einfach ein Kreislaufproblemen, da nach einer halben Stunde circa alles vorbei war. Ich dachte noch, am fliegen konnte es ja nicht liegen ich hatte noch nie Angst vor dem fliegen! (Ich glaube auch nicht, dass das schuld war, damals hat mich mein Mann abgeholt und wir hatten eine schwierige Zeit damals, und heute auch noch…, ich glaub mein Körper hat mir einfach gezeigt, jetzt geht der Stress wieder los… oder wie auch immer, dass ist aber wieder mal nur eine Vermutung.)
Als dann mein Jüngster, mit drei, vormittags in die Kinderkrippe kam, meine große war schon, habe ich mir gedacht, nachdem ich eigentlich erst mal wieder für mich sein wollte, nö nö schnell schnell, ich such mir einen Job, nebenbei bisschen Geld verdienen,wieder mein eigenes Geld zu haben das wär doch was! Es dauerte nicht lang, ein bis zwei Monate, und ich fühlte mich nicht mehr gut (Hab dann auch bald zum Arbeiten aufgehört). Ich hatte des öfteren Panikattacken, vor allem am Abend, wobei ich da aber wieder gedacht habe ich habe einfach nur eine Magenverstimmung. Ich hatte dann immer Brechdurchfall und für mich war klar irgendwas hat mit dem Essen nicht gestimmt. Mir viel leider nicht auf, dass das ganz schön oft der Fall war. Bis ich so einen Anflug von einer Panikattacke bei einer Freundin hatte, und ich hab ihr dann auch gesagt was gerade los ist, schau jetzt fängt es schon wieder an, mir ist so komisch…., und daraufhin meinte sie, das wirkt wie eine Panikattacke!? Ich war total baff und wusste gar nicht was sie meint, was ich da habe, was das ist und warum wieso weshalb!? Daraufhin bin ich zum Arzt gegangen, mit den Worten, ich glaube ich hab Panikattacken. Diese Ärztin hat mich erst mal von Kopf bis Fuß durchgecheckt, dabei kam aber nichts raus. Ich wurde dann an eine Neurologin überwiesen, die mir auch Tabletten verschrieben hätte, was ich aber nicht wollte. Parallel war ich in psychotherapeutischer Behandlung schon seit circa einem Jahr, zusammen mit meinem Mann. Aber als das mit meiner Psyche kam, bin ich dort alleine, nur wegen mir hingegangen, allerdings glaube ich, dass dieser Mann mir überhaupt gar nicht geholfen hat. Ein Jahr später habe ich mir eine neue gesucht, die ich nicht schlecht finde aber mein Eindruck ist trotzdem nicht der, dass sie besonders viel verändert hat bis jetzt. Ich glaube alles was bis jetzt verändert wurde habe ich mir selbst zu verdanken, oder fast alles! Ich habe mich sehr viel informiert, um zu verstehen.
Dann hab ich mit Yoga begonnen und ein halbes Jahr drauf mit Meditation (fast täglich) beides tut mir gut, krank bin ich immer noch.
Aber auf alle Fälle habe ich dann ein Jahr nachdem mein Sohn vormittags verräumt war, mit einem Studium begonnen. Es lief auch eigentlich sehr gut aber die Prüfungen zum zweiten Semesterende gingen auf einmal gar nicht mehr und im dritten Semester habe ich dann ein Urlaubssemester beantragt. In dem befinde ich mich gerade.
Seitdem ich diese Panikattacken habe, habe ich auch viele verschiedene Symptome feststellen können (Zahnschmerzen, Schwindel, Probleme mit den Augen, seit langem schon Rückenschmerzen aber wenn es mir psychisch ganz schlecht geht, tut der Rücken nicht mehr weh, uvm), es ist nicht immer gleich, es ist immer irgendwie anders, inzwischen kenne ich diese Dauerpanik, das heißt, dass ich nicht mehr so viele Panikattacken habe, aber eben auch einen Dauerzustand wo ich mich schlecht fühle, der durchaus auch zwei Tage anhalten kann aber auch mal nur ein paar Stunden. (Während sich das verändert hat mit den Attacken, früher eben bei einer Panikattacke erbrochen dann habe ich angefangen mir den Finger hinterzustecken um alles loszuwerden (bei einer Panikattacke nur) was mir auf dem Magen liegt, aber das ging dann irgendwie auch nicht mehr und das war für mich auch ein Anzeichen, dass es eigentlich besser wird, dachte ich).
Ich habe auch immer wieder Phasen von Depression die ein paar Stunden bis vielleicht ein zwei Tage anhalten. Und manchmal habe ich dann noch Angst vor irgendwelchen Krankheiten, oder dass meine Kinder irgendwas schlimmes haben. Das kriege ich aber inzwischen ganz gut wieder hin (wenn auch nicht immer), In dem ich mich raus denke (dabei hat mir das Buch „Gelassenheitstraining“ gut geholfen, davor habe ich „Depression und burn-out überwinden“ gelesen. Beide Bücher kann ich sehr empfehlen). Nur wenn so ein Panikzustand kommt hab ich meine Gedanken nicht mehr so im Griff.
Teilweise frage ich mich ehrlich gesagt, wenn sich wieder was verändert bei meinem Panikschmarrn, ist es jetzt besser oder schlechter geworden, zeitweise dachte ich es wird besser und ich hab richtig gemerkt wie es bergauf geht mit mir. Aber im Moment habe ich eher das Gefühl, dass es wieder bergab geht. Inzwischen habe ich ein neues Symptom, nämlich dass ich das Gefühl hab keine Luft zu kriegen. Ich war deswegen noch nicht beim Arzt heute Nacht war’s wieder ganz schlimm, und ich hab mir gesagt ich gehe auf alle Fälle am Vormittag zum Arzt. Aber als ich dann morgens doch eine Tablette genommen habe und ich dann doch müde wurde und schlafen konnte ging das wieder weg und ich hab den Gedanken ich sollte zum Arzt gehen wieder verworfen. Vorhin habe ich geschrieben dass ich keine Medikamente nehmen wollte: das war auch der Fall ich wollte kein Dauermedikament nehmen, die Ärztin verschieb mir später dann, ursprünglich als Notfall Medikament Tavor, das aber war als Notfallmedikament nicht so toll, bis Tavor wirkt ist die Panikattacke vorbei und somit hat sich das erledigt. Bei meinem dauerhaften Paniklevel würde es vielleicht eher was bringen. Allerdings habe ich inzwischen Obipramol verschrieben bekommen das kann ich ganz nach Bedarf nehmen. Das finde ich sehr angenehm. Ich versuche es ganz lange ohne hab dann auch ein paar Wochen dabei, wo ich es gar nicht nimm auch mal vier Wochen. Im Moment ist es eher wieder schlimmer da nehme ich öfter eine, aber auch nur dann einmal, wenn’s mal blöd läuft ein zwei Tage am Stück aber mehr auch nicht dann passt eigentlich wieder alles, bis zum nächsten MIST halt. Insofern ist es eine gute Alternative für mich, weil ich nicht dauerhaft irgendwas nehmen muss, das möchte ich sehr ungern. Und ich hab eine wirklich gute Erfahrung damit, Obipramol unterstützt mich sehr gut, es wirkt einfach hervorragend bei mir. Wobei einmal hatte ich die Situation da hat es nicht gewirkt, aber vielleicht habe ich einfach zu wenig genommen. Ich versuche, wenn überhaupt eher kleine Dosen zu nehmen und nicht gleich ne ganze Tablette zu nehmen.
Obwohl es in meiner Partnerschaft nicht rund läuft, muss ich sagen habe ich in meinem Mann einen wirklich guten Unterstützer er ist sehr verständnisvoll und ich rede auch viel mit ihm darüber, da ich denke, dass man darüber sprechen muss, weil man es sonst nicht verstehen kann. Leider habe ich seit kurzem auch keine Lust mehr auf Sex. Das stört mich sehr darauf hatte ich nämlich eigentlich immer Lust!
Was mich inzwischen am meisten stresst, ist, dass ich meine Panikanflüge (inzwischen sind es weniger Panikattacken eher lang gezogene leichte Panikwellen, aber trotzdem total ätzend) immer am Abend bekomme, die oft die ganze Nacht dauern, und ich einfach nicht weiß warum! Denke mir oft, dass dann mein Unterbewusstsein zum Arbeiten anfängt, weil ich meinem Bewusstsein nicht mehr erlaube zu denken, oder irgendwie so! Und dann schwelt es so vor sich hin. Ich kann gar nicht sagen was mir lieber ist, heftig und kurz oder nicht zu heftig und dafür lang, beides beschissen! Wenn es mir schlecht geht, dann bin ich einigermaßen zu ertragen, wenn es mir besser geht bin ich schlecht zu ertragen und leider muss meine Familie darunter leiden, manchmal geht es mir gut und ich bin freundlich, das sind die Highlights.
Und was mich auch richtig stresst ist, dass ich überhaupt nicht einschätzen kann, im Vorfeld, was ich aushalte und was ich nicht aushalte. Ich merke erst immer danach, dass es mir zu viel war und oft sind es Mini winzige Dinge die eigentlich wirklich nicht zu viel sein dürften und eigentlich nur im Hintergrund ablaufen. Wenn dann mal was ist, was eigentlich gefühlt zu viel sein müsste, dann ist auf einmal gar nix! Ich weiß einfach nicht wie man rausfinden kann was einen stresst und wie ich es dann ändere!
Ich wollte mal meine ganze Geschichte aufschreiben, hoffentlich habe ich niemanden gelangweilt.
Dadurch, dass ich immer wieder denke jetzt wird es besser und ich dann doch wieder volle Kanne eine abbekomme nach ein paar Stunden, Tagen und im besten Fall Wochen ( was auch schon vorkam, aber selten). Inzwischen denke ich, ich werde verrückt, das ist schrecklich, weil ich mich nicht kontrollieren kann und funktionieren muss. Ich gehe in fast 3 Monaten auf eine psychosomatische Kur, ich freue mich sehr, bin guter Dinge und habe Angst, dass es mir nichts bringt, weil bei mir alles anders ist und ich vielleicht doch verrückt werde. Ich liebe meine Kinder, aber meine Geduld ist inzwischen bei null, was ich schrecklich finde. Jedesmal wenn ich eine neue Erkenntnis (bezüglich mir, meiner Kindheit, was ich will, …) habe, geht es mir kurz besser uns Zack dann geht es wieder von vorne los. Es ist so frustrierend, ich verlier langsam den Mut.
Danke fürs Zuhören
Johanna
Liebe Johanna,
danke für deine Offenheit. Solange du es/dich kontrollieren willst und glaubst funktionieren zu müssen, hat deine Angst noch ziemlich leichtes Spiel.
Herzliche Grüße und alles Gute
Mischa
Meinst du, ich soll die Angst ignorieren? Ich bin gefangen, wenn die Angst kommt, in dagegen kämpfen, sie nicht zu zulassen, ignorieren und einfach weitermachen. Sie zuzulassen geht, freiwillig, ist schwer. Wenn ich sie zulasse, dann nicht bewusst, dann kann ich sie nicht aufhalten!? Sorry meine Fragen, aber danke für deine Antwort. Ich b8n für alles dankbar und bin nach wie vor am erfahren und lernen.
Liebe Grüße
Johanna
Ich meine, du wirst es mit dem Verstand (Kontrolle) nicht lösen können.
Kennst du eines der beiden Bücher? https://www.adios-angst.de/die-2-besten-buecher-gegen-angst-und-panikattacken/
Ich würde dir vor allem die Bücher von Waltraud Gauglitz empfehlen, die finde ich wegweisend.
Ganz liebe Grüße
Mischa
Vielen lieben Dank, ich werde sie mir gleich bestellen.
Beste Grüße
Johanna
Hallo Mischa,
Mein Name ist Vanessa…
Zu meiner Geschichte … ich habe im September diesen Jahres das gleiche bemerkt “Ohnmachtsgefühl, innere Unruhe, Angstzustände, Appetitlosigkeit”… richtig ausgebrochen ist das im Dezember ! Davor hatte ich nur “kleine Attacken” .. hab 2 Wochen im Dezember dann nur gezittert und ständig Angst verspürt ! Langsam ging es dann Berg auf… jetzt wieder ganz schlimm.. ich habe das Gefühl mich kann nichts ablenken… und wenn ja stellt sich die Frage in meinem Kopf “was ist wenn das so bleibt” … dann verspüre ich Angst .. außerdem hab ich das Gefühl das ich “kontrollieren” will ob ich abgelenkt bin oder nicht …
Ich zitter mir seit 3 Tagen wieder einen ab … denk ständig ist das normal, geht das weg, bist du abgelenkt ? Was tue ich dagegen ?
Ich zitter fast bei allem was ich mache … weil ich ständig darauf achte ob ich bei der Tätigkeit abgelenkt bin oder nicht .. auch wenn ich mit anderen spreche .. achte ich darauf “denk ich dran” ? Nehme seit gestern Opipramol … hoffe das es danit besser wird und ich mich besser ablenken kann ohne ständig “daran” zu denken ob sich das jetzt “normal” anfühlt oder nicht ..
Trotz das ich Angst verspüre , ich steh immer wieder auf und mache was, auch wenn meine Gedanken mit immer was “sagen” z.B schon vorher “lenkt mich das ab”.. ich mache es einfach !!.. auch wenn ich meine das mich das schlecht ablenkt oder ich mich wieder Frage “lenkt mich das ab” … ich merke das ich auf alles höre und achte… 🙁
Mache ich das richtig so ?
Ich brauche einen Ansatz.. zum Therapeuten will ich auch noch gehen !!! Ich habe einfach nur Angst vor der Angst .. das mir nichts hilft 🙁
Liebe Vanessa,
danke für deinen Kommentar!
Ganz ehrlich: Du kannst derzeit gar nichts “richtig” machen, denn du versuchst etwas zu kontrollieren (also auch das Ablenken), was nicht zu kontrollieren ist. Bei mir wurde es erst besser, als ich den Kampf gegen die Angst und die Kontrolle aufgegeben habe.
Kennst du diesen Artikel von mir? https://www.adios-angst.de/die-2-besten-buecher-gegen-angst-und-panikattacken/
Vor allem die beiden Bücher von Waltraud Gauglitz lege ich dir ans Herz, da ist das Thema sehr ausführlich und gut beschrieben.
Dein Körper sagt dir zurzeit einfach, dass gewisse Dinge in deinem Leben schief laufen. Angst ist also genau genommen ein positiver Ratgeber. Hört sich doof an, wenn man in der Situation ist, doch sind solche Phasen ein guter Zeitpunkt genau hinzuschauen, ob du wirklich ein Leben nach deinen Bedürfnissen führst und bereit bist, deine Gefühle zuzulassen.
Liebe Grüße und alles Gute
Mischa
Hallo Mischa
Dein Block lässt sich sehr gut lesen
Finde es toll was du dir hier aufgebaut hast.
Ich bin 25jahre alt und leide selber unter dem Misstrauen an meinem Körper…
Ich habe seit 4 Jahren Panik und Ängste!
Versuche jetz selber durch Gespräche und Kommentare mit anderen an dieses Thema anzuknüpfen in dem ich einen kleinen Blog angefangen habe …
zurzeit geht es mir nicht gut und das lesen deiner Beiträge hilft mir etwas abzuschalten und zu lachen!
Danke mach weiter so!
Liebe grüsse Natascha – Kummerwolke
Lieber Mischa
Ich bin gestern auf diesen Blog gestossen und Du hast mir aus der Seele gesprochen. Es kam mir vor als hätte ich mein Leiden, bzw. Problem beschrieben.
Ich bin nun 21 Jahre alt und bin seit bald 4 Jahren ununterbrochen beschäftigt mit meinen Panikattacken. Da ich noch nebst dem Job ein Studium angefangen habe und der Stress/Druck gewachsen ist, musste ich wieder zu Medikamenten greifen. Ich nehme nun seit rund zwei Monaten wieder Cymbalta, vlt ist das Dir oder anderen Lesern bekannt. Das Medikament stellt meine Gedanken ein wenig ruhiger, jedoch habe ich viele Nebenwirkungen und weiss nicht richtig ob dies noch schlimmer ist, als die Attacken selber.
Ich nehme jedoch weiterhin jede kleine Änderung an meinem Körper wahr und mach mir Sorgen was es sein könnte. Die üblichen Sorgen gehen dann immer zu Krebs oder Herzinfarkt etc.
Aber genug von mir. Warum ich hier einen Kommentar schreibe ist, dass ich mich bedanken möchte für diesen super Beitrag. Er hat mir nochmals die Augen geöffnet, gab mir nochmals Mut, sowie Kraft und zeigte mir noch weitere Optionen auf. Ich werde weiterkämpfen bis ich das “Problem” in den Griff bekommen werde.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Steven
Hej Steven,
du musst gar nicht kämpfen. Manchmal reicht es schon, den Druck aus dem Leben zu nehmen und genau hinzuhören, was dein Herz wirklich will – fernab aller Rationalität und Sicherheitsdenken. Es gibt auch gar kein “Problem”, das du in den Griff bekommen musst. Ausschließlich die Frage: Welches Leben passt zu mir? Und glaube ich mir weiter die alten Geschichten oder fange ich an, neue zu schreiben?
Du bist nicht deine Gedanken, du bist nicht deine Gefühle, du bist auch nicht deine Diagnose – du bist einfach nur ein wundervolles Individuum, dessen Seele nach mehr Freiheit ruft.
Alles Liebe
Mischa
Wow, was für ein toller Beitrag!
Das beschreibt genau meine Situation und macht mir wirklich Mut!
Ich war immer eher der Typ ‘jammer nicht rum’ und konnte mich nie mit Menschen identifizieren, die in Notaufnahmen gehen wegen Kleinigkeiten und die Sätze sagten wie ‘ ich habe dazu keine Kraft ,ich schaffe das nicht’ . Rückblickend war das nur so, weil ich ja nie was hatte. Und dann vor zwei Wochen genau dieses Gefühl, am Herz. Was ist das? Angst, sterbe ich? Ich darf nicht sterben ich hab doch Kinder! Und ab diesem Tag hab ich mich total verkrochen. Ich bin nicht mehr ich. Jedes kleine ziehen alles könnte ja was sein und wo war ich letzte Woche? In der Notaufnahme wegen zu hohem Puls! Kompletter Check, alle Werte sind gut. Nichts auszusetzen. Kurz bin ich beruhigt, bis zum nächsten bisschen etwas…. wie gesagt, bei mir sind das jetzt zwei Wochen und ich verzweifle schon an mir, weil ich mich so nicht kenne. Wahnsinn, wie viel Kraft dich das über die lange Zeit gekostet haben muss! Ich merke ich muss mir wieder vertrauen, muss etwas wagen. Nächste Woche muss ich wieder arbeiten und am liebsten würde ich mich krank schreiben lassen… aber ich weiß ich muss das jetzt tun. Ich muss wieder raus und ich muss mir vertrauen. Mir und meinem Körper. Nie, wirklich nie, hätte ich gedacht, dass ich einmal in solch eine Situation komme. Also abschließend, vielen Dank für deine offenen, ehrlichen Worte, die so viel Mut machen!
Grüße
Hallo. Ich habe heute deinen Artikel entdeckt. Ich musste tatsächlich so oft schmunzeln. Das was du in der Panik beschreibst oder andere Leser hinzugefügt haben…als wenn ihr über mich schreiben würdet. Es ist wirklich furchtbar, aber es ist so erleichternd das hier zu lesen. Es beweist mir wieder einmal, dass mein Kopf tatsächlich in der Lage ist die ganzen Todbringenden Symptome zu erzeugen.
Joga hat mir leider nicht so richtig geholfen. Meine Arbeit und mein Kind fangen meine Ängste sehr gut auf. Nur in den Zeiten des Alleinseins, da reicht oft der Sauerstoff für meine Nase nicht oder mein Herz drückt gegen die Brust. Ich habe leider dafür noch keine Lösung gefunden. Ich lasse es lediglich über mich ergehen und fahre zum Beispiel einfach weiter. Aber der langfristigen Lerneffekt…hey du bist nicht gestorben…will nicht einkehren und so kämpfe ich bei der übernächsten Fahrt dann wieder mit mir. Solltest du inzwischen noch weitere Tipps haben, seinem eigenem Körper wieder zu vertrauen, ich freue mich über ehrliche Einschätzungen und Ratschläge.
Vielen Dank!
Hej Julischka,
was mir super geholfen hat: Es ist alles nur Energie! Nicht mehr. Nicht weniger. Wenn ich bei einer Yoga-Atemübung Kribbeln in den Armen und Händen spüre, dann weil ich halt ungewohnt heftig dabei ausgeatmet habe. Bekomme ich deshalb eine Paniktattacke? Nein! Früher habe ich das bei den Symptomen geglaubt und mich reingesteigert. Merkst du den Unterschied?
Alles Liebe und dir alles Gute
Mischa
Hallo Mischa,
Vielen Dank für diesen ehrlichen und erfrischenden Beitrag von dir. Ich bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und erkenne mich in vielen deiner Beschreibungen wider. Bei mir hat es mit den Panikattacken begonnen als meine Mama sehr jung gestorben ist..das hat mir damals ad hoc sämtliche Sorglosigkeit genommen und zu mehr und mehr Einschränkungen geführt. Das Eingeständnis Hilfe zu brauchen kam dann erst nach 5 Jahren und einer Anhäufung von Panikattacken, wie auch du sie beschreibst: Im Auto, im Bus, auf Reisen, im Wohnzimmer, der Innenstadt…den gemeinsamen Nenner da ausfindig zu machen und die Diagnose “Panikattacke” zu stellen ist da zunächst schwierig. Aber ja, man hat plötzlich Angst davor zu sterben, die Kontrolle zu verlieren wo nie welche nötig war und kann sich die Symptome nicht anders erklären als todkrank zu sein.
Mittlerweile mache ich eine Therapie, gehe regelmäßig zum Kickboxen, meditiere, habe zahlreiche Bücher zur Selbstfindung verschlungen und arbeite daran nicht zu sehr die Entspannung erzwingen zu wollen und mich selbst zu lieben und wertzuschätzen. Vielen Dank Mischa dass du uns Betroffenen mit deinen Beiträgen Mut machst und daran erinnerst dass niemand allein damit ist. Ich wünsche dir und allen die diesen Kommentar lesen weiterhin viel Kraft und alles erdenklich Gute?.
Viele Grüße
Kevin
Hej Kevin,
ganz herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Und wie schön, dass auch du deinen Weg konsequent gehst und sicher für deinen Mut auf Dauer belohnt wirst.
Kickboxen wollte ich übrigens auch immer mal ausprobieren. Hatte dann glaub ich zu viel Angst um meine Nase 😉
Herzliche Grüße und alles Gute
Mischa
Lieber Mischa,
gestern habe ich deinen Artikel gelesen und ihn heute gleich berücksichtigt. Ich wohne in der fünften Etage und nach gewaltigem Herzrasen im letzten November (mit Notarzt) versuche ich nun, meinem Körper wieder zu vertrauen. Vorher hatte ich jegliche Alarmsignale missachtet.
Und so versuche ich nun, auf seine Signale zu achten, aber eben nicht zu sehr. Heute beim Spazieren war da wieder diese Enge in der Brust. Doch ich weiß mittlerweile: Es ist mein Kopf. Und ein Schutzmechanismus. Ich muss “nur” aufpassen, mich nicht zu sehr zu schonen. Und so ging ich noch einkaufen und bezwang wieder die Treppen :-). Ich denke, dein Artikel wird mich noch eine gute Weile begleiten.
Vielen Dank für deine Hilfe und Herzensgruß