Heute wird’s ein bisschen schräg. Das Titelbild gibt schon einen kleinen Vorgeschmack.

In den vergangenen Wochen gab es hier viele ernste Themen. Dinge, dir mir am Herzen lagen und geschrieben werden wollten.

Und jetzt ist mal wieder Zeit für pure Freude. Denn der Spaß, das Lachen, das Verrücktsein und die pure Lust am Leben sind die schönsten Geschenke, die wir haben und einander machen können.

Von diesen Geschenken habe ich zuletzt unfassbar viele bekommen. Als ich in den vergangenen Tage begonnen habe, das Jahr Revue passieren zu lassen, fiel mir auf, wie gesegnet 2016 in dieser Hinsicht war. (Ich liebe übrigens jede Art von Rückblick, eine schöne Erinnerung an meine Redakteurszeit.)

Da habe ich mich gefragt:
a) Wie konnte das passieren?
b) Ist es nicht gefährlich, so viel zu lachen?
c) Wäre es nicht mal an der Zeit, super interessante Menschen hier vorzustellen, denen ich 2016 zum ersten Mal live begegnet bin bzw. die ich erst in diesem Jahr kennengelernt habe?
d) Wie müssen Menschen ticken, die mich freiwillig zu sich nach Hause einladen? Warum tun die so etwas und wie geht es ihnen Monate später?
e) Und was haben diese Menschen mit mir angestellt? Oder ich mit ihnen? Oder wir mit uns?

Deshalb kommt hier, quasi als Auftakt meiner Jahresrückblick-Serie, der Dankgesang, die ultimative Lobhudelei, eine wohlige Erinnerung und zugleich die interne Memo an 2017: Einfach so weitermachen!

Das ist die absolut willkürlich zusammengestellte Liste der 5 spannendsten, verrücktesten und lustigsten Menschen, die ich 2016 kennenlernen durfte – und vor allem, von denen ich in der Kürze noch eine Fotofreigabe bekommen habe.

Am Ende des Artikels gibt es eine Auflistung vieler weiterer wundervoller Menschen, die genauso spannend, verrückt und lustig sind. Um sie zu sehen, klick hier. Nee, kleiner Spaß, lies einfach alles durch, du wirst es nicht bereuen.

#1 und #2 OettlsBrimBramBrorium, oder: Stephi und Alex

Die Auflistung stellt keine Wertung dar. Und trotzdem, oder gerade deswegen, stehen zwei Menschen ganz oben, die mir in kürzester Zeit extrem ans Herz gewachsen sind. Man kann auch sagen: Stephi und Alex Oettl haben gewaltig einen an der Waffel. Genau wie ich – deshalb haben wir von der ersten Sekunde an so gut zueinander gepasst.

Gestern ist das lustigste Ehepaar Sylts mit seinem “Oedddlmobil” (was hab ich mir schon Ärger eingefangen, weil ich das nur mit zwei d geschrieben habe) auf große Reise aufgebrochen. Die Wohnung ist gekündigt, der Zeitpunkt der Rückkehr nach Deutschland ungewiss.

Soll keiner sagen, die beiden müssten aus einem langweiligen Leben ausbrechen. Im Gegenteil. Ich ziehe jeden Tag den Hut, was sie aus ihrem Leben und den Schicksalsschlägen gemacht haben.

Die Kurzversion: Alex war bis vor 3 Jahren über ein Jahrzehnt schwer abhängig von Alkohol und anderen Dingen und hat dem Tod mehrfach ins Auge gesehen. Dann hat er sich – auch dank der unglaublichen Unterstützung seiner Frau – endgültig für das Leben entschieden. Er hat sein Leben umgekrempelt, 40 Kilo abgenommen, sich für Sport statt Trinken entschieden und leitet heute selbst andere Menschen als Fitness- und Gesundheitstrainer an. Hier der Link zu seiner Webseite: alexanderoettl.com

Im vergangenen Jahr haben die beiden ihr “Stjerne” in der 8. Schwangerschaftswoche verloren. Anstatt sich darüber zu beklagen, wie hart es das Leben mit ihnen meint, resultiere daraus eher der Gedanke: “Da ist irgendeine Botschaft für uns, die wir hören sollten.”

Und nun geht es für die beiden los Richtung Südeuropa und grenzenlose Freiheit. Ausgang ungewiss. Sie haben keine großen Sicherheiten, nur die: Das Leben ist da, um jetzt gelebt zu werden.

Bei unserem dreitägigen gemeinsamen Roadtrip im August auf Sylt haben wir fast rund um die Uhr gelacht. Ohne Alkohol versteht sich. Die Herzlichkeit, die Verrücktheit, der unbändige Mut, das unkomplizierte Wesen der beiden bescherten mir 3 Tage, die ich definitiv zu den schönsten meines Lebens zählen darf.

Was ich von Stephi und Alex gelernt habe:

  • Es gibt keinen Grund, früh um 6.30 Uhr zum Sonnenaufgang nicht nackig in die Nordsee zu springen.
  • Aufgeben gilt nicht, weil immer noch etwas Gutes kommen kann.
  • Nicht lang fackeln, einfach mal machen, das Leben ist da, um jetzt gelebt zu werden.

Hier kannst du ihre Reise verfolgen: morgen-ist-einfach.de

Oeddls

Lagerfeuer beim Roadtrip auf Sylt.

Badenixen

Die 3 Meerjungfrauen.

Die glorreichen Vier

Alex, Mischa, Stephi und Jürgen (siehe #3).

#3: JayBe, oder einfach nur: Jürgen

Wie und warum Jürgen zu unserer munteren Sylt-Truppe gestoßen ist, darum ranken sich die wildesten Gerüchte. Plötzlich tauchte er abends am Oedddlmobil auf und war dann nicht mehr wegzudenken.

Doch, jetzt fällt es mir wieder ein: Jürgen hat immer fleißig auf der Facebook-Seite meines Blogs kommentiert und einige Parallelen in unserer beiden Leben festgestellt. Weil er so gerne Outdoor-Videos für seinen Youtube-Kanal Jaybe Outdoor.TV dreht und Interesse an spannenden Geschichten hat, wollte er mich unbedingt interviewen.

Und wo treffen sich ein Kölner und ein Allgäuer für ein Outdoor-Interview? Natürlich am Strand von Sylt, ist doch die nahe liegende Lösung.

Jürgen ist ein Mensch mit unheimlich viel Tiefgang. Offen, aufgeschlossen, humorvoll, begeisterungsfähig und naturverliebt. Aus den Gesprächen mit ihm habe ich viele spannende Aspekte herausziehen können. Als Krönung kam dann dieses sehenswerte Interview am Nordseestrand heraus. Klick hier.

Wobei genau genommen die Krönung der Abend in der Pizzeria mit den Oettls war. Jürgen und ich haben uns eine Flasche stilles Wasser geteilt, woraufhin Stephi meinte: “Ihr zwei seid schon so Vögel.”

Was ich von Jürgen gelernt habe:

  • Camping im Auto geht gut – für gut sortierte Menschen.
  • Es gibt auch Menschen, die lieber schlafen, als sich jeden Sonnenaufgang anzuschauen.
  • Eine super Möglichkeit, seine Ängste anzuschauen, bietet sich bei einer Übernachtung allein im Wald. (werde ich mal ausprobieren)
Nochmal die 4

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufällig.

#4 Die Kubb-Schnegge, oder: Anja

Okay, zu behaupten, dass ich Anja erst 2016 kennengelernt hätte, ist fast schon eine schamlose Lüge. Schließlich habe ich ihr schon 2015 meine Seele anvertraut. Also sie aus der Ferne hineinblicken lassen, ohne dass wir uns kannten.

Klingt spooky, war es auch. Und unheimlich heilend für mich. Anja nennt sich zurecht Seelendolmetscherin und hat eine wundervolle Gabe. Was damals mit mir passiert ist, habe ich in diesem Artikel beschrieben: Ich liebe mich (so wie ich bin).

Genauso herznährend, intensiv und wohltuend war mein Besuch bei ihr und ihrem Lebensgefährten Wolfgang. Vor lauter Quasseln haben wir sogar das Essen vergessen.

Auch sie hat ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Hier erfährst du ihre Geschichte: anja-reiche.blogspot.de

Was ich von ihr gelernt habe:

  • Leg dich nicht mit Kubb-Profis an, die treffen sogar im Dunkeln.
  • In Ibbenbüren sagt man “Moin”, obwohl die Stadt in Nordrhein-Westfalen liegt.
  • Je abgefahrener die Lektüre im Gästezimmer, desto weniger Zeit zum Schlafen hat der Gast.
Sommer, Sonne, gute Laune im VW Bus.

Sommer, Sonne, gute Laune im VW Bus.

#5 Die Königin in ihrem Leben, oder: Suzanne

Eine halben Meter hohe Krone auf dem Kopf und einen Zettel in der Hand, auf dem steht: “Ich bin die Königin in meinem Leben.” Wie in diesem Facebook-Video vor ein paar Tagen haut Suze immer mal wieder einen raus.

Ich verfolge ihre Blog Free Your Work Life schon über ein Jahr lang, also fast von Beginn an. Ihre mutig-freche Art zu schreiben, gefällt mir. Und auch, wie offen sie mit ihrer Geschichte umgeht, wie sie in diesem Gastartikel gezeigt hat: Warum ich dankbar für meine Angsterkrankung bin.

Was mir am meisten imponiert: Sie hat irgendwann nicht mehr gehadert, sondern das Heft in die Hand genommen. Und wie!

Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich sie in Hannover besuchen durfte. Wir haben einen entspannten Tag miteinander verbracht, viel gelacht, ununterbrochen geredet (wenn ich nicht gerade in der Leine geschwommen bin) und abends, als ich schon wieder 300 Kilometer weiter war, beide festgestellt: “Ich wollte doch eigentlich noch so viel von dir wissen.”

Was ich von ihr gelernt habe:

  • Es gibt keinen Ort in einer Wohnung, in der Affirmationen fehl am Platz wären.
  • In Hannover findet man eher Parkplätze für Autos als für Fahrräder.
  • Es gibt Menschen, denen es ein kleines bisschen peinlich ist, wenn ich neben ihnen sitze und Menschen auf Ausflugsbooten zuwinke.
Suze

So entspannt sitzt es sich an der Leine.

Hui, der Beitrag ist ja jetzt schon ganz schön lang. Dabei gibt es noch so viele Menschen, die hier ihren Platz verdient hätten.

Wen ich unbedingt noch erwähnen wollte

Zum Beispiel “die” Uta aus Juist, durch ihren Blog, einen Fernsehauftritt und ihre Öffentlichkeitsarbeit auf Facebook bekannt als DAS Gesicht der Insel. Ganz spontan hat sie sich auf meine Anfrage Zeit für ein Treffen eingeräumt. Und es war in den zwei Stunden, wie wenn wir uns schon ewig kennen würden.

Zum Beispiel Tim aus Hamburg, der mich nach ein paar Minuten Gespräch beim Citicen-Circle-Treffen in Berlin eingeladen hat – was ich kürzlich dankbar angenommen habe. Lustig, unkompliziert, interessiert und super kreativ – wie auf diesem Video des Software-Ingenieurs und Filmemachers (er ist der oben in der Mitte) gut zu sehen ist.

Zum Beispiel Christian aus Gera. Er war ein Leser, der ein bisschen mit seinem Leben, sich und seinem Job gehadert hat. Ich habe ihn – auch in den zwei super Tagen, als er mich beherbergt hat – ermutigt, seinen Träumen mehr Raum zu lassen. Kürzlich habe ich die Nachricht bekommen, dass er sich selbstständig gemacht hat. Wow!

Zum Beispiel Sandro aus Rostock. Er ist Psychotherapeut, Vater, Kitesurfer und noch dazu ein großartiger Blogger. Ich bewundere ihn dafür, wie er das alles managed. Und was für ein offener, warmherziger und einfach großartiger Typ er ist, der mit mir sehr ehrlich über seine Flugangst gesprochen hat.

Zum Beispiel Maike aus Hamburg und die gesamte großartige Truppe des Camp Breakout am Süseler See. Maike hatte den Mut, etwas auf die Beine zu stellen, was es in Deutschland noch nicht gab. Und alle Beteiligten hatten einfach nur große Lust am Spaß haben und ausprobieren. Dieses Erwachsenen-Ferienlager mitsamt seiner Beteiligten wird für immer einen festen Platz in meinem Herzen haben.

Zum Beispiel Wiebke, Marc, Thomas, Frank, Sylvia, Katharina, Klaudija, Christian, und, und, und … Hier könnte ich rund 80 Namen hinschreiben. Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und von denen ich allen auf zwei NLP-Seminaren in diesem Jahr so unfassbar viel lernen durfte. Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle!

Zum Beispiel … – ach einfach alle Menschen, die mit dazu beigetragen haben, das Yoga-Retreat in der traumhaften Anlage Angeli di Montefori zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Was für eine Energie, was für eine Wärme, was für ein Seelenbalsam. Selten habe ich mich so wohl behütet, rundum glücklich und zufrieden gefühlt wie in dieser Woche.

DANKE

Mir sind beim Schreiben dieser Zeilen immer wieder wohlige Schauer über den Rücken gelaufen. Ich kann mein Glück manchmal gar nicht fassen, mir ein Leben (und eine Lebenseinstellung) geschaffen zu haben, das mir andauernd bewegende, inspirierende und fröhliche Begegnungen mit anderen Menschen aus so vielen unterschiedlichen Bereichen ermöglicht.

Hier endet mein ganz persönlicher Rückblick “Menschen 2016”. Ich sage nur: DANKE!

Ganz sicher habe ich noch jemanden vergessen – bitte unbedingt bei mir melden 😉 Und dann interessiert mich: Wer waren deine Menschen 2016? Was hattest du für Begegnungen, die dich geprägt haben und die dir lange im Gedächtnis bleiben werden? Ich freue mich auf deinen Kommentar!