Kürzlich schrieb mir eine Leserin, bei ihr sei “Hopfen und Malz verloren”. Auch wenn der Grundtenor ihrer Mail sehr positiv war, verbunden mit einem großen Dankeschön fürs Mutmachen, haben mich die Zeilen sehr nachdenklich gestimmt.
Ich habe mich gefragt: Ist das wahr? Gibt es hoffnungslose Fälle? Stimmt es, dass viele Menschen schon allein aufgrund der Umstände gar keine Chance auf ein zufriedenes und stimmiges Leben haben?
Ich behaupte: Nein! Allein schon aus eigener Erfahrung.
Warum ausgerechnet ich?
Nach den “Umständen” meiner Psycho-Karriere müsste ich heute wahrscheinlich frühverrentet zuhause sitzen. Würde vollgestopft mit Tabletten irgendwie versuchen, mit meiner Lebenssituation zurecht zu kommen. Wäre fleißiger TV-Konsument und diplomierter Sofa-Dauersitzer, wertvoller Kunde des nächsten Getränkemarkts, da Alkohol zumindest ein bisschen entspannt, und würde mir immer wieder die große Frage stellen: “Warum ausgerechnet ich?”
Da mir den ganzen Tag langweilig wäre und selbst mit Psychopharmaka-Dröhnung das Fernsehprogramm kaum auszuhalten ist, würde ich Stunden in Selbsthilfeforen im Netz verbringen. Würde mir von anderen die Bestätigung holen, was ich für eine arme Sau bin. Und wir würden uns immer wieder fragen: “Warum ausgerechnet wir?”
Warum ausgerechnet ich? Als ich aufgehört habe, die Frage aus Selbstmitleid zu stellen und stattdessen ehrlich hingeschaut habe, kamen plötzlich die Antworten herangeflogen. Viel mehr als mir lieb waren.
Warum ich? Ganz einfach: Weil ich …
- vor meinen Ängsten weggelaufen bin
- zu viel gesoffen habe
- Freunde hatte, mit denen mich außer Saufen kaum etwas verbunden hat
- geglaubt hatte, dass jemand von außen mich heilen kann
- geglaubt hatte, dass Antidepressiva gut gegen Depressionen sind
- meinen Arsch kaum vom Sofa hochbekommen habe
- mir von den Medien noch viel mehr Angst habe machen lassen
- meine Emotionen perfekt unterdrückt hatte
- alles kontrollieren wollte
- Abenteuer und Neues aus meinem Leben verbannt hatte
- es mir in einem Job gemütlich gemacht hatte, der mir mein Freiheitsbedürfnis geraubt hat
- mich in Ehrenämtern aufgerieben habe, anstatt an mich zu denken
- in meiner Beziehung nur auf Harmonie bedacht war und eigene Bedürfnisse verleugnet habe
- meiner Seele nichts von dem gegeben habe, nachdem sie wirklich dürstet
Wir bekommen keine Aufgabe vom Leben, die wir nicht bewältigen können
Seitdem ist mir klar:
Jeder von uns befindet sich im Moment dort, wo er ist, aufgrund
– der Summe seiner (oft unterdrückten) Gefühle,
– seiner Gedanken und Bewertungen von Situationen (inklusive der Art der Selbst-Gespräche -Geißelungen nach der Art “Ich kann das nicht”; “Mit mir stimmt was nicht”; “Ich bin nicht gut genug”)
– und den daraus folgenden Taten und Entscheidungen.
Und NICHT aufgrund der Umstände.
Natürlich können gewisse Umstände im Leben brutal hart sein. Können einen zutiefst erschüttern, an den Rand der Verzweiflung bringen.
Doch warum führt der eine Mensch, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, ein glückliches Leben, während der andere mit demselben Schicksal verzweifelt und tief in Depressionen versinkt? Der einzige Unterschied ist die Art, wie wir das bewerten, was uns widerfährt.
Ich schnuppere ja ganz gerne in Eso-Themen rein. Da habe ich mal einen Satz gefunden, den ich überragend finde und der mir auch an schwierigen Tagen hilft:
Unsere Seele bekommt keine Aufgabe, die sie nicht bewältigen kann.
Um den Satz annehmen zu können, braucht es in der Tat ein gewisses Grundvertrauen ins Leben. Und die Gewissheit, dass auf die “Warum ich?”-Frage eine klare Antwort folgt, die dich im Leben voranbringt, wenn du sie annimmst.
Doch oft läuft es so:
Die Seele so: “Schau mal, da ist mal wieder eine neue Aufgabe für uns.”
Du so: “Nö, da hab ich jetzt echt keine Lust mehr auf diese Aufgaben. Welcher Depp stellt die denn immer? Kann da nicht mal Schluss damit sein? Ich leide lieber weiter.”
Das große Ich-kann-das-nicht-Spiel
Den letzten Satz würde natürlich niemand so sagen. In der Welt der Selbstverarscher klingt der so:
- Ich würde ja gerne, aber …
- Ich wünsche mir …
- Ich versuche …
- Ich kann das nicht …
- Ich habe zu viel Angst …
Wie erzählt meine Freundin Nima in ihrem Hörbuch “Vom Angsthasen zum Abenteurer” so schön: “Ich sage nie mehr ,Ich kann das nicht’, sondern nur noch ,Ich kann das noch nicht’.” Auch sie hätte sich dank heftiger Depressionen und Angst als Dauerbegleiter als hoffnungslosen Fall sehen können. Doch dann fing sie mit dem Hinschauen und Aufräumen an und führt heute ein zufriedenes, abenteuerliches Leben, das 100 % das Gegenteil ihres früheren ist.
Merkst du den Unterschied zwischen “Ich kann das nicht” und “Ich kann das noch nicht”? Es ist völlig okay, etwas nicht zu können oder gerade etwas nicht zu wollen. Niemand muss alles probieren, ständig Neues tun und sich die ganze Zeit neu erfinden.
Doch sei bitte so ehrlich zu dir selbst und sage dir: “Ich habe die Entscheidung getroffen, nichts zu verändern. Mein Unglück liegt also weder an den Umständen noch daran, dass ich nichts ändern könnte.”
Hast du dagegen die Schnauze voll und spürst trotz aller Angst den Entschluss, dass du nicht länger Opfer der Umstände sein willst, helfen dir vielleicht folgende Sätze, die ich mir in meinen schwersten Stunde gesagt habe – bis heute das unumstößliche Mantra meines Lebens:
Ich habe genug gelitten. Dieser Weg hat augenscheinlich nicht funktioniert. Ich entscheide mich jetzt ganz bewusst für etwas Neues und bin bereit, jegliche daraus entstehenden Konsequenzen zu tragen. Ich kann, will und werde mich nicht länger selbst verarschen und will wissen, was das Leben noch zu bieten hat. Ich probiere Neues aus, auch auf die Gefahr hin, dass ich immer wieder mal aufs Maul falle. Doch allein schon die Tatsache, dass ich es tue und mich traue, gibt mir Kraft. Es beweist mir, dass ich lebendig bin, selbst wenn es ab und an ganz schön weh tut.
3 Fragen, die ans Eingemachte gehen
Du fragst jetzt bestimmt: “Woher soll ich denn wissen, nach was meine Seele dürstet und was mir gut tut?”
Einfache Antwort: Probier es aus.
Als Startpunkt kannst du folgende 3 Fragen wählen, die ich mir regelmäßig stelle und mir sofort die Antworten dazu aufschreibe (ist auch spannend zu sehen, welche Entwicklung allein daraus abzulesen ist):
1.) Wie will ich leben/sein?
2.) Mit wem will ich leben/oft zusammen sein?
3.) Wo will ich leben/oft sein?
Die Kunst dabei ist, die Antworten nicht zwanghaft mit dem Verstand zu suchen. Der liefert dir wieder nur mutlose Lösungen, weil er dich vor Veränderungen schützen will.
Sondern spür mal ganz ehrlich in dich rein: In welchen Tätigkeiten, Situationen, mit welchen Menschen und an welchen Orten hast du dich so richtig pudelwohl gefühlt? So herrlich lebendig, so fröhlich oder berührt? Wann und wo ging dein Herz auf?
Wenn dir allein bei der Erinnerung oder der Vorfreude ein wohlig-warmer Schauer über den Rücken läuft, dann liegst du richtig. Da geht’s hin. Das willst du wirklich.
Doch Achtung: Bei dieser Übung wird sich schon wenige Sekunden später dein Hirn einschalten und dir ein paar klare Ansagen machen: warum du so nicht sein darfst, dich mit gewissen Menschen und ihren Ideen besser nicht umgeben solltest und warum du schon gar nicht das Recht hast, frei über deinen Wohnort zu bestimmen.
Ich kenne das selbst nur allzu gut. Bei jeder Entscheidung quatschen die alten und jahrzehntelang gut programmierten Tugendwächter und Bedenkenträger in meinem Oberstübchen mit.
Meine Seele will Roadtrips
Wie zum Beispiel bei meinem unstillbaren Roadtrip-Fieber. Im November geht die zweite große Tour meines Lebens los. Überwintern im Süden heißt die Devise.
Da kommen ganz schnell wieder die “Darf ich das?”-Fragen. Darf ich schon wieder meine Frau längere Zeit allein lassen? Darf ich einfach herumreisen und Freude haben, während diverse Freunde und Nachbarn ihre Rücken auf ihren Bürostühlen bucklig schuften? Darf es so einfach gehen, mein Geld auch unterwegs zu verdienen?
In dem Fall lass ich das Bedenkenträger-Programm einmal durchlaufen, nehme es zur Kenntnis, lache herzlich drüber und sage: “Hej Jungs, ihr habt ja sowas von recht. Aber leider hat die Seele anders entschieden.”
Und damit ist alles gschwätzt, wie der Allgäuer sagt. Ich habe entschieden, ich mach es. Fertig.
Nachdem ich im Laufe der letzten Jahre das ehrliche In-mich-hinein-horchen immer besser gelernt habe, kam diesmal ein spannender Punkt an die Oberfläche: Ich will nicht die ganze Zeit unterwegs sein. Meine Reise ist keine Flucht. Ich komme nur dann zur Ruhe und richtig bei mir an, wenn ich mehrere Tage an einem Ort bin, gerne auch mal eine, zwei oder drei Wochen (oder mehr?).
So werde ich mich immer mal wieder länger niederlassen: für einen Spanischkurs, für einen Kletterkurs und auf besonderen Stellplätzen, die sich stimmig anfühlen. Bei dem Gedanken daran habe ich gemerkt, wie sich das wohlige Gefühl ausbreitet. Meine Seele dürstet unterwegs nach einer gewissen Stabilität und Kontinuität? Darf sie haben.
Der Durstlöscher, der nicht sein darf
Viele haben sich leider das Hinhören auf die Bedürfnisse abtrainiert. Sie hören nicht mehr auf das Durstgefühl ihrer Seele oder behaupten, sie hätten gar keinen Durst.
Oft sehen sie die Oase schon direkt vor sich, verschließen dann aber fest die Augen. Oder sie reden sich eine Fata Morgana ein und finden viele Gründe, warum genau an dieser Stelle kein Durstlöscher sein kann und darf.
Das kann nicht gesund sein – und ist es auch nicht.
Du kannst dich nicht auf Dauer selbst verarschen, ohne auf irgendeine Art krank zu werden.
Wenn du längere Zeit ein Ungleichgewicht zwischen deinen Bedürfnissen und deinem Handeln zulässt, gibt dein Körper dir Signale. Mal sind es Allergien, Hautprobleme, Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen, Migräne, Magengeschwüre, mal Panikattacken oder Depressionen.
Der Satz “Mein Leben ist eigentlich super, wenn da xy (Leiden deiner Wahl hier bitte einsetzen) nicht wäre”, ist die größte Lüge.
Ist es nicht an der Zeit, diesen Schwindel zu durchschauen und einen kräftigen Schritt in die andere Richtung zu gehen? In Richtung Ehrlichkeit, auch wenn’s weh tut?
Was hast du denn zu verlieren? Ein scheiß Leben, mit dem du täglich haderst? Was wäre jetzt so schlimm, das loszuwerden?
Eine Entscheidung, die dir keiner abnehmen kann
Und jetzt? Wie starten? Am besten mit einer kräftigen Entscheidung. Einem Satz, deinem neuen Mantra. Schreib ihn auf, sag ihn dir so oft wie möglich, schmier ihn auf deine Wände oder lass ihn dir als Autoaufkleber drucken (okay, Varianten 3 und 4 sind eher für Fortgeschrittene).
Meine wichtigsten Sätze nach dem Ende der Selbstverarschung waren damals: “Das ist meine letzte Chance” und “Alles, was kommt, wird besser als das, was war.” (Treue Leser wissen das, doch wiederhole ich mich gerne in so wichtigen Punkten.)
Bin ich nach den 4 Jahren jetzt vollständig erleuchtet (kleiner Gag für meine Spiri-Freunde), vollkommen furchtlos, frei von jeglichen Tiefschlägen und traurigen Gefühlen und 365 Tage im Jahr kerngesund?
Nein, natürlich nicht. Ich komme mir trotz der spannenden Entwicklung immer noch vor, als wäre ich erst am Beginn der Reise und darf noch so viel lernen und verstehen.
Zuerst Schiss inne Buchs, dann springen
Zum Glück gibt es da draußen so viele bewundernswerte Menschen, die das Spiel zu ihren Gunsten gedreht haben. Lebende Mutmacher, deren Geschichten und Wissen für uns alle zur Verfügung stehen und von denen ich nicht genug bekommen kann.
Beispiele, die zeigen, dass aus jeder noch so beschissenen Situation die Wende gelingen kann. Kann also keiner sagen, er hätte nicht gewusst, “dass so was möglich ist.”
Alle miteinander hatten sie in den entscheidenen Momenten Schiss inne Buchs (eine meiner Lieblings-Redewendungen). Alle haben sie Dinge getan (oder nicht mehr getan), von denen sie sich das zuvor niemals hätten vorstellen können.
Dann sind sie gesprungen. Einfach so. Weil sie wussten, dass bei ihnen Hopfen und Malz noch lange nicht verloren ist.
Bist du auch schon mal gesprungen – obwohl du dir sicher warst, dass du es nie tun würdest und keine Ahnung hattest, was danach kommt, weil alles in die geschrien hat “Spring!”? Oder stehst du noch auf dem Brett und wartest, bis dich jemand sanft schubst? Ich freue mich auf deine Erfahrungsberichte.
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Hi Mischa,
ein toller Artikel. Dein Beitragsbild spricht meine Seele sofort an. Zum Glück gehören heute Reisen und abenteuerliche Touren zu meinem Leben.
Grundsätzlich ist es aber nicht einfach, rauszufinden, was die Seele wirklich will. Ich habe noch vor fünf Jahren nicht gewusst, dass ich das will, was ich heute alles mache. Die Angst vor Veränderung, körperlicher Bewegung und Abenteuer war viel zu groß. Dann habe ich in kleinen Schritten angefangen und wusste sofort, dass ich das richtige tue.
Im beruflichen Bereich ist die Angst vor der Veränderung so groß, dass ich mich nur im Kreis drehe. Die Seele schweigt. Der Verstand sagt, bleib bei den Sachen, die früher gut funktioniert haben und immer noch Einnahmen bringen. Dann bleibe ich auch dabei. Da mir aber mein Blog in der Freizeit Spaß macht und die Seele sich freut, die Reise- und Tourenberichte zu schreiben, bleibe ich auch dabei…
LG
Ina
Liebe Ina,
du bist auch ein super Beispiel, weil du einfach ausprobiert hast und dadurch deine Komfortzone immer mehr erweitert hast und immer besser weißt, was du willst und was nicht.
Beim Beruf fehlt dir wahrscheinlich noch die Fantasie, wohin die Reise gehen könnte. Ich wette, wenn du dir mal ne Liste mit 20, 50 oder 100 möglichen Jobs bzw. Tätigkeiten machst, die auch nur ansatzweise in Frage kämen und dir Freude machen (völlig unabhängig davon, dass du denkst, du könntest damit Geld verdienen oder nicht), und ehrlich in dich hineinhorchst, bei welchen du was spürst, wirst du erstaunt sein, wie viele Antworten deine Seele gibt 😉
Liebe Grüße
Mischa
Ja, ich bin gesprungen, und meine Seele und mein Herz sagen “Ja, endlich”. Und ja ich hatte und habe “Schiss in der Buxe” doch umkehren kommt nicht in Frage, egal wie steinig und hart der Weg ist, kein zurück… Und ich kann das schaffen! Danke, Mischa für deine tollen Beiträge, du schreibst mir so vieles aus dem Herzen, ich bin leider nicht sehr begabt im schreiben, mir liegt das sprechen sehr viel mehr. Etwas das ich angeregt durch deine Blogbeiträge “einfach mal probiert” und dabei bemerkt habe das ich die Menschen so mitnehmen kann. Etwas sehr neues und spannendes für mich. Auch dafür “Danke” an dich
Liebe Sabine,
hej wie cool, herzlichen Glückwunsch!
Und Schreiben wird völlig überbewertet. Wer heute gut reden kann, der hat dank der neuen Darstellungsformen von Podcast über Facebook-Videos bis Youtube geniale Möglichkeiten, sich sichtbar zu machen 🙂
Lieben Dank, dass ich dir Mut machen dufte und alles Gute
Mischa
Lieber Mischa
Ein weiterer grandioser Mutmacher-Artikel – danke dir herzlich dafür!
Ich bin vor einem Jahr gesprungen, mitten ins Nichtwissen – meine frühere Lieblingsausrede war “Ich weiss nicht, was ich will”.
Mein Leben ist seither nicht einfacher geworden, aber bunter und lebendiger. Der Sprung hat sich absolut gelohnt.
Die einzige Frage, die bezüglich meinem Nichtwissen geblieben ist und die nicht nur mich umtreiben wird: wie verdiene ich genug Geld für das Leben, das ich wirklich will? Obwohl mich die Frage seit einem Jahr plagt, lebe ich lustigerweise immer noch 🙂
Viel Freude bei all deinem Tun wünscht dir
Doro
Liebe Doro,
sehr gern geschehen! 🙂
ich freu mich mit dir für dein buntes Leben. Genau so empfinde ich es auch. Was ist schon einfach?
Die Fragen, die mich bezüglich deiner Frage umtreiben: Wie viel ist denn das “genug Geld” genau? Und wie genau sieht das Leben aus, das du “wirklich willst”? (heißt das, dass du dein Leben derzeit nicht wirklich willst?) Und mit was willst du dieses “genug Geld” verdienen und was hast du alles schon dafür getan, dass es klappt?
Ganz liebe Grüße und alles Gute
Mischa
Hej Mischa,
Erstmal ein dickes Kompliment zur frisch renovierten Homepage, sieht super aus finde ich?
Und danke für deinen neuesten Artikel.
“Die Seele bekommt keine Aufgabe, die sie nicht bewältigen kann.”
Uff. Meine Seele, mein Verstand und sämtliche andere Persönlichkeitsanteile von mir schreien grad leicht übermüdet, dass es sehr wohl gesundheitliche/strukturelle/politische Aufgaben gibt, die ich nicht bewältigen kann. Aber ich verstehe, was du im Kern sagen willst, und ich weiss dass es sehr wohl Menschen gibt die unglaubliches Leid gestemmt haben und daran gewachsen sind.
Also falls du für die Mutmacher-Podcast noch Themen suchst, ich persönlich fänd Interviews mit Menschen toll, die gegen Krankheiten wie Krebs kämpfen-und die damit verbundenen Ängste. Ooooder Interviews mit Eltern chronisch kranker Kinder, die vor lauter Ängsten und Schlafmangel ganz schön matschig im Kopf sind. Aber ich versteh, dass diese Themen bislang nicht dein Schwerpunkt waren;)
Ich freu mich auf jeden Fall auf alles, was noch von dir an Mutausbrüchen noch so kommt,
Liebe Grüße
Swantje
Liebe Swantje,
da bedankt sich doch der Handwerker nach der gelungenen Renovierung 😉
Versteh ich völlig, dass da alles aufschreit. Wäre bei mir früher nicht anders gewesen. ich habe nun aus meiner Erfahrung, den Gesprächen mit so vielen Menschen und nach dem Lesen von extrem spannenden Büchern einfach eine komplett andere Ansicht zum Thema, was wir bewältigen können und wie sehr wir uns selbst heilen können.
Ich meine, wie kann es sein, dass bei Menschen nach wenigen Wochen ein Tumor nicht mehr auf dem Röntgenbild zu sehen ist, nur weil sie endlich jahrzehntelange ungelöste Konflikte bereinigt haben und ganz tief auf den Grund ihrer Seele geschaut haben? Das zeigt doch, dass wir jedes Thema lösen können, wenn wir alles ins Feuer werfen, an was wir je geglaubt haben …
Ich bin nicht so vermessen zu behaupten, dass ich das so hinbekommen würde. Ich weiß eben nur, dass es möglich ist. Das ist für mich das wichtigste.
Und danke für deine Themenvorschläge. Die Themen sind in der Tat nicht mein Gebiet. Ich denke auch, dass es dazu schon so viele Selbsthilfegruppen, Blogs etc. gibt, in denen sich Betroffene austauschen können, und die das viel besser machen als ich es könnte.
Alles Liebe
Mischa
Ähm. Versteh ich dich richtig? Du kennst Menschen, die ihre Krebserkrankung aufgrund “jahrelang ungelöster Konflikte ” bekommen haben und diese dann “aufgrund tiefes in die Seele schauen” geheilt haben??? Oder versteh ich grad nur Bahnhof?
Bin ein bisschen sprachlos grad…
Gruß, Swantje
Ja. Bzw. ich kenne sie nicht, sondern habe Interviews gelesen, Videos gesehen, Bücher gelesen etc. Wenn dich das interessiert, dann fang doch mal mit den Büchern von Louise Hay an. Sie hat sich auch auf diese Art selbst vom Krebs geheilt. Damals war sie knapp 50 Jahre alt, im August ist sie mit 90 Jahren gestorben. Hier ist ein ganz interessanter Artikel dazu: http://www.bewusstes-zentrum.de/louise-hay-verstorben/
Weißt du, Swantje, letztlich heilen wir uns immer selbst. Was Ärzte und Medikamente beitragen ist quasi nur der Anstoß für unsere Selbstheilungskräfte. Sonst gäbe es weder den Placebo- noch den Nocebo-Effekt, sonst gäbe es keine “Wunderheilungen”, die sich kein Arzt der Welt erklären kann. Leider wird das in der heutigen Gläubigkeit an die Wunder der modernen Medizin gerne übersehen.
Hier kann ich dir das Buch von Clemens Kuby empfehlen, der sich selbst von einer Querschnittslähmung geheilt hat.
Wenn du jetzt weiterhin entsetzt den Kopf schüttelst, dann kann ich das super gut verstehen. Ich hätte noch vor 4 Jahren ganz genau so reagiert. Doch alles, was ich seitdem erfahren, selbst ausprobiert, gehört und gelesen habe, lässt für mich in meiner Welt keinen anderen Schluss zu, als dass all unsere Kräfte für die Heilung in uns stecken. Ob und wie wir genau an den Punkt kommen, kann ich dir auch nicht sagen. Ich weiß nur, dass es ganz viel mit Vertrauen und Glauben zu tun hat.
Liebe Grüße
Mischa
Guten Morgen Mischa,
Ich freue mich für dich dass du in deiner Welt mit Vertrauen und Liebe alles Schwierige gemeistert und geheilt hast. Ich wünsche dir von Herzen, dass weder du noch deine Lieben je an einem Punkt stehen werdet, wo du eine Krebserkrankung bekämpfen musst.-mit welchen Mittel auch immer, Schulmedizin oder “tiefes in die Seele schauen”.
Ich schüttele nicht entsetzt den Kopf. Ich hoffe nur sehr, dass andere Krebspatienten, oder Eltern krebskranker Kinder (deren Kinder sind dann deiner Argumentation zufolge wieso nochmal erkrankt sind? ebenfalls jahrelanger ungelöster Konflikte?)
sich nicht völlig vor den Kopf gestoßen fühlen. Ein klein wenig schwingt für mich ein “du hast selber Schuld an deiner Erkrankung” mit, nach dem Motto hätten sich die Krebspatienten mal um ihre seelischen Wunden gekümmert wär da alles nicht geschehen.
Ich schätze dich nicht so ein, als würdest du grob vereinfachen und verallgemeinern. Und ich freue mich unheimlich dass Louise Hay und bestimmt auch ander es es geschafft haben, Krebs zu besiegen. Ich habe in letzten zwei Jahren nur zu viele Mitpatienten erlebt, die es nicht geschafft haben.
Swantje,
das Wichtigste zuerst: Mir tut es umheimlich leid, dass du krank bist und ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
Zu deiner Antwort: Du fängst aus meiner Sicht nun an zu interpretieren. Ich habe in verschiedenen Artikeln geschrieben, dass ich niemals behaupten würde, irgendjemand sei schuld an seiner (Krebs-)Erkrankung. Weil das das Übelste ist, was ich einem Menschen in der Situation sagen kann (und selbst wenn es noch so offensichtlich wäre, also Leberkrebs bei Alkoholikern, Lungenkrebs bei Rauchern ..). Und deshalb ist das ein No Go. Da schwingt also auch nichts mit, sondern du bringst da in deiner Interpretation was zum Schwingen, was von meiner Seite gar nicht da ist. Das ist mir ganz, ganz wichtig.
Wie ich vorher auch schon geschrieben habe: Ich behaupte nicht, dass ich selbst es in so einem Fall hinbekommen würde, das wäre völlig anmaßend. Ich weiß nur, dass es möglich ist und dass ich viel Vertrauen ins Leben habe. Nicht mehr, nicht weniger.
Und ich nehme es bei allem, was ich schreibe in Kauf, dass sich Menschen vor den Kopf gestoßen fühlen. Das ist völlig normal, wenn ich Themen besetze, die nicht mainstream sind und die viele nicht hören wollen. Oder wie der von mir geliebte Dr. Dogs so schön sagt: Ich bin nicht dafür hier, dass mich die Leute gut finden.
Jeder nimmt sich aus meinen Texten das mit, was er brauchen kann. Und wenn jemand der Meinung ist, das sei alles großes Käse, dann ist er mit einem Mausklick weg und muss nie mehr was von mir lesen. Ist doch toll, oder?
Alles Liebe
Mischa
Liebe Swantje, vielleicht kann ich etwas dazu beitragen, dass Du mit Deinem Leid (mir ist nicht so ganz klar, ob Du selbst krebskrank bist oder in einer Klinik krebskranke Menschen behandelst) besser fertig wirst. Dazu möchte ich Dir ein Buch empfehlen, das mir sehr geholfen hat mit meiner Depression und all den damit verbundenen Ängsten, einschließlich der Angst, das nicht zu überleben (eine Depression ist eine potenziell tödliche Krankheit, auch wenn ich das nicht mit Krebs vergleichen möchte, aber Menschen mit Depressionen kennen diese Ängste auch, sie haben allerdings die Wahl, ob sie ihr leid beenden wollen, weil sie es nicht mehr aushalten oder nicht, diese Wahl hat ein Krebskranker nicht, die Ängste, die Verzweiflung, die Ohnmacht, das alles fühlen sie aber auch und deshalb fühle ich auch mit Dir und allen Menschen, die gerade Leiden, aus welchen Gründen auch immer). Das Buch heißt “Wer vor dem Schmerz flieht, wird von ihm eingeholt” (ich finde den Originaltitel “The Reality Slap” allerdings besser, denn Reality Slap heißt in etwa Realitätskluft, das ist eine Kluft zwischen dem Leben, dass wir gerne hätten und dem Leben, das wir tatsächlich haben und manchmal kann diese Kluft vollständig geschlossen werden, sie kann zum teil geschlossen werden oder sie kann gar nicht geschlossen werden, aber man kann trotzdem ein erfülltes und zufriedenes Leben schaffen) Der Autor, Russ Harris, ist Psychologe und Arzt. In diesem Buch schreibt er darüber, wie er mit der von ihm praktizierten Akzeptanz- und Commitmenttherapie eine solche Realitätskluft meistert, er wurde Vater eines authistischen Kindes und das hat ihm erst mal den Boden unter den Füssen weggezogen. Dieses Buch ist zur Unterstützung für schwere Krisen und schwierige Zeiten aufgrund von Krankheit, Verlust, Schicksalsschlägen, erlittenen Traumata. Das ist nur ein Angebot, das Du annehmen kannst oder nicht, aber was hast Du zu verlieren, es zu lesen? Es geht in diesem Buch auch oft um unheilbare Krebserkrankungen, z.B. die seines Vaters oder einer Patientin.
Auf meiner Website findest Du mehr über ACT und die Bücher von Russ Harris. Ich setze mich dort sehr intensiv mit meiner eigenen schweren Krise durch die Depression und mehrere Psychopharmakaentzüge, die mir das Leben zur Hölle gemacht haben auseinander und trotz allem ist es mir möglich positives und schönes zu erleben, weil ich mein Leben nicht mehr ausschließlich an Zielen ausrichte sondern an Werten. Wie möchte ich mit mir und anderen in dieser schwierigen Krise umgehen, wofür möchte angesichts dieser Realitätskluft stehen, die sich vielleicht nicht mehr schließen lässt? Vielleicht ermutigt Dich das ja, das Buch zu lesen. Ich bin sicher, es kann Dir eine große Hilfe sein, selbst dann, wenn Dein Leben grausam, leidvoll und ungerecht ist.
Herzlichen Gruß
Markus
Lieber Mischa,
lustig, dass du immer wieder Themen aufgreifst, die mich aktuell auch beschäftigen. Irgendwie hast du dafür einen Riecher 🙂
Ja, was will meine Seele eigentlich? Was tut ihr gut?
Meine Seele liebt Ruhe und Natur! Obwohl ich sehr gerne mit Menschen arbeite, möchte ich nicht ständig von ihnen umgeben sein. Mir das ein- und zuzugestehen, war ein wichtiger Prozess.
Und bei Roadtrips bin ich natürlich auch sofort dabei! 🙂
Liebe Grüße aus Spanien und 1000 Dank für die tolle Erwähnung meines Hörbuchs
Nima
Liebe Nima,
lustig, bei mir war es genau anders rum: Ich war auf meiner ersten Tour so oft allein, dass ich trotz Ruhe und Natur gemerkt habe, dass ich öfter Menschen um mich herum brauche (vor allem solche, mit denen ich wirklich reden kann). Also werde ich euch auf der Wintertour nicht mehr von der Seite weichen, höhö 😉
Liebe Grüße nach Spanien und auf ein Wiedersehen im Winter
Mischa
So Menschen wie dich habe ich ja auch gerne um mich herum 🙂
Hej Mischa,
Dein Talent, die Artikel am genau passenden Tag zu veröffentlichen – irgendwie spooky… aber schön!
Ich bin gesprungen, ins kalte Wasser, es erwies sich dann als eiskalt mit Eisbergen und -bären… und trotzdem war es absolut richtig. Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis das Wasser wärmer wurde, auch das muss mal gesagt werden: der Sprung allein ist leider nicht alles, es muß auch noch geschwommen, gepaddelt und manchmal getaucht werden.
Schön, wenn man und frau dann einen Mutmacher an der Seite hat. Jemand, der Veränderung gut findet und mit trägt und nicht nur die ewigen “Abers” und “Wenns” in den Raum wirft. Als hätte man davon nicht selbst genug!
Toll, dass Du nun ein professioneller Mutmacher bist – genau das braucht die Welt!!!
Und ich finde, Du machst das großartig – danke dafür!
Herzliche Grüße
Anne
Hej Anne,
das hast du super beschrieben! Ja, das gehört alles dazu 🙂
Und gleichzeitig ist das die schönste Schule des Lebens, weil wir wirklich mit allen essentiellen Themen und Glaubenssätzen konfrontiert werden und uns immer und immer wieder damit auseinandersetzen dürfen.
Ich wünsche dir allen Mut der Welt weiterhin und trage mit meine Texten sehr gern dazu bei.
Herzliche Grüße
Mischa
Selbst habe ich schon viele Menschen erlebt, die sich eingeschissen haben vor und nach dem Sprung. Manche haben sich diese modernen Hosen zugelegt, wo der Arsch bis zu den Kniekehlen reicht und man es nicht sieht; doch riechen tut mans. Irgendwann haben sie dann aufgegeben, weil der Erfolg ausblieb. Andere wiederum waren oder sind erfolgreich und schaffen sich mit ihrem Herzensprojekt dabei auf (selbst und ständig und so …); Herzinfarkt, Burn-Out, Überforderung durch die Bürokratie. Und einige wenige darf ich bewundern, wie sie seit vielen Jahren erfolgreich und ohne Last ihren Weg gehen; doch sie sind und bleiben die Ausnahme.
Das Vorgenannte macht es nicht leicht, die eigene Angst zu überwinden. Vor ein paar Jahren stand ich an der Schwelle zur Selbständigkeit, bekam jedoch ein Jobangebot in Anstellung und musste mich entscheiden. Eine Freundin fragte mich damals, mit welcher Variante ich des nachts besser schlafen könnte: Ich entschied mit für das Angestelltenverhältnis und ja es war ein Kompromiss. Doch andernfalls hätte ich meine Angst nicht überwunden, sondern sie mitgenommen und die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Business wäre damit sicher nicht gestiegen.
Irgendwo muss es doch noch eine Variante dazwischen geben, das spüre ich.
Hi Uwe,
lieben Dank für deinen Erfahrungsbericht. Kann ich sehr gut nachvollziehen und deine Beobachtungen auch bestätigen.
Mir geht es bei “dem Sprung” im Artikel ehrlich gesagt gar nicht um das Thema Job. Wenn das für jemanden ein Riesenthema ist, kann das natürlich der Sprung sein. Bei anderen ist es die Beziehung, die Familie, die Ernährung, das Alleinreisen, ein neues Hobby, sich auf eine Bühne trauen, etc. Es gibt so viele Bereiche, in denen die Menschen kneifen, obwohl sie genau wissen, dass sie springen müssten.
Springen kann auch heißen, endlich sich einen anderen Umgang mit sich selbst zuzugestehen, damit egal ob Angestelltenjob oder Selbstständigkeit die Arbeit einen nicht kaputt macht. Dafür sind wir selbst zuständig und müssen uns und unsere Verhaltensweisen da ehrlich hinterfragen.
Und in Bezug auf die Variante dazwischen: Warum nicht einen Teilzeitjob, der für das Wichtigste reicht und sich nebenher was aufbauen? Ich verstehe nicht, wieso nicht mehr Menschen diese Variante wählen. Es ist doch gar keine Frage von entweder-oder.
Ganz liebe Grüße
Mischa
Weil es nicht genügend Teilzeitjobs gibt die vernünftig bezahlt werden. Es ist ein Kreislauf, der schwer ist zu durchbrechen. Klar weiß ich was ich will bzw. nicht will, wo ich leben will, mit wem, mein Bauch gibt mir genug antworten. Was nutzt es mir in einem anderen Bundesland leben zu wollen, wenn ich dort keine Wohnung bekomme, weil der Markt zu ist, bekanntes Thema, keinen Arbeitsvertrag nachweisen kann, es angeblich Fachkräftemangel gibt. Ich will das ganze jetzt hier nicht aufzählen, es ist alles bekannt. Wer es also geschafft hat soll sich freuen, ich gönne es jedem, aber einfach springen ist eben nicht immer einfach. Es ist für viele einfach, aber mit Familie, Kindern etc. puh, schon heftig. Wir leben nunmal in einer total kranken Gesellschaft, wo einem viel “Angst” eingeredet wird, wir sind sozialisiert. Aber so einfach ist es eben nicht. Und nein, ich geh nicht in die Opferrolle und ja merke ich gewisse Dinge, wenn ich an mir mit mir arbeite, klar merke ich positive Effekte aber leider ist die “Breite Masse” zu mächtig und angepasst.
Hi Monika,
magst du selbst mal nachzählen, wie viele beschränkenden Glaubenssätze du in den wenigen Zeilen auflistet? Und glaubst du, dass die eigenen Glaubenssätze die eigene Realität formen? Also ich glaube das nicht nur, ich weiß es inzwischen zu 100 %.
Und verzeih: Doch du gehst damit in die Opferrolle. Ich habe ja auch nicht gesagt, dass sich jemand ändern muss. Nur wenn es jemand will, dann gibt es Möglichkeiten. Und nicht nur Hindernisse, wie du sie aufzählst. Da ist es scheißegal, was die breite Masse macht. Da kommt es auf einen selbst an, die eingeredete Angst hinter sich zu lassen und zu tun.
Ganz liebe Grüße
Mischa
Hello mein Lieber,
eigentlich arbeite ich gerade 😉 aber nach dem Teaser bei FB musste ich den Artikel natürlich sofort lesen 😀 Ich kann das alles, was Du schreibst, wie Du Dir wahrscheinlich denken kannst, aus meiner eigenen Erfahrung nur bestätigen. Und ich bin für mich persönlich ganz einfach nur aufrichtig glücklich darüber, dass ich gelernt habe, die Verantwortung bei mir selbst zu suchen und nicht in “den Umständen” — meiner Meinung nach geht es nicht anders, wenn man wirklich nachhaltig zufrieden Leben möchte 🙂
Liebste Grüße
die Esogurette (ich lache immer noch darüber!)
Meine liebe Esogurette,
eigentlich arbeiten wir doch immer und nie 😉
Danke für deine geteilte Erfahrung und alles Liebe
Mischa
Hallo Mischa,
Ja das ist nochmal ein anderer Aspekt. Vielen Dank für den Perspektivwechsel.
Im Privatbereich nehme ich immer wieder Anlauf und bekomme bei meinem Versuchen oft eine auf den Deckel, gelte als egoistisch etc. Wirkliche Freunde, seit Jahren Fehlanzeige. Das macht müde, müder … Das Stehaufmännchen hat keine Kraft mehr. Jogging, Garteln etc. Alles nur Ablenkungsmanöver von denen ich dachte, sie führen mich in die Freude. Und was ist es dann? Keine Ahnung. Seit gestern habe ich wieder eine Idee die mich begeistert, auch wenn der Kopf noch gar nicht weiß, wie das gehen soll, auch körperlich. Wie finde ich heraus, ob es das jetzt ist?
Mir hat im Übrigen mal eine Yogalehrerin gesagt, dass ich zu 100% das machen soll, wofür ich brenne; Teilzeitgeschichten würden die Power nicht fokusieren und daher nicht zum Erfolg führen. Jaja, sogar die Yogis reden …
Und das mit dem Teilzeit-Job ist in unserer Firma echt ein Problem: Man muss begründen, warum man sich nicht mehr zu 100% einbringen will und kann; und da gelten nur harte Fakten 😉
Liebe Grüße udn Danke für dein Wirken.
UWE
Wie du es herausfindest? Indem du den Gedanken aufgibst, dass du es herausfinden müsstest. Es gibt nichts, was dich “in die Freude führt”. Es gibt Sachen, auf die du gerade Lust hast und dann machst. Warum immer so ein Riesenszenario aufbauen (“wie finde ich meine Leidenschaft?”), anstatt einfach ganz kleine Schritte zu machen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich echte Freunde dort finde, wo ich Dinge tue, die mir gut tun. Also beim Yoga, beim Mantrasingen, bei Seminaren, in der richtigen Facebook-Gruppe (du weißt, welche ich meine). etc. Wenn du auch in dem Bereich ehrlich bist und lieber ne Weile auf Freunde verzichtest, anstatt krampfhaft was aufrechtzuerhalten, was eh nicht funktioniert, kommen neue Freunde von selbst.
Liebe Grüße
MIscha
Toller Beitrag, lieber Mischa, mag sein, dass das manch einem unangenehm ist, so direkt zu lesen, aber wer sagt, dass Einsicht nur angenehm ist? Meine Meinung dazu ist ja, dass die meisten Menschen in die Glücksfalle tappen, weil sie ihr Glück, ihre Zufriedenheit, ein gelungenes Leben an den erreichten Zielen messen, statt an den Werten, die sie zu jeder Zeit, gleich in welcher Situation sie sich befinden leben und erfahren können. Es gibt da eine eklatante Realitätskluft, zwischen der Realität, wie sie gerade ist und der, wie wir sie gerne hätten. Ziele können erreicht werden oder auch nicht, man kann sie abhaken, Werte dagegen begleiten uns unser ganzes Leben, sie stehen für das, was wir sein wollen, wie wir unsere Ziele erreichen wollen und wie wir uns verhalten wollen, wenn wir unsere Ziele nicht erreichen.
Hi Markus,
dem ist nichts hinzuzufügen. Obwohl, vielleicht ein Satz 😉 Wer sein Leben nach seinen Werten ausrichtet, der wird automatisch richtig geile Ziele auf allen Ebenen erreichen – teilweise welche, von denen er vorher gar nichts ahnte, dass sie überhaupt sein Ziel sein könnten bzw. die alle kühnsten Träume übertreffen.
Liebe Grüße
Mischa
So ist es! 🙂 und hier erklärt Russ Harris, Autor des Buches “Wer dem Glück hinterherrent, läuft daran vorbei” (im Original “The Happiness Trap) den Unterschied zwischen Zielen und Werten in einem animierten Cartoon, einfach wunderbar dieser Mensch, sein Buch hat mein Leben komplett verändert, zum Positiven hin. 🙂
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=T-lRbuy4XtA
Lieber Mischa,
danke für diesen tollen Beitrag. Du bringst ein eigentlich eher esoterisches Thema sehr bodenständig rüber.
Auch ich habe meine Seele beinahe die ersten dreißig Jahre meines Lebens komplett ignoriert, bis die Einschläge dann knüppelhageldick wurden.
Als Ergänzung zu deinem Artikel:
Aus meiner Erfahrung heraus ist die beste Heilung, bzw. das beste Rezept für ein erfülltes Leben nach den Wünschen der Seele eine echte Herzensvision die man verfolgt.
Das ist im ersten Schritt allerdings nicht einfach, weil dafür zumeist viele alte Abhängigkeiten aufgegeben werden müssen. An erster Stelle der Job und das sichere Gehalt.
Aber da wo die Seele uns hinleiten will, ist immer ein Weg :).
Lg
Hi Julius,
ja, es gibt immer einen Weg. Meist wollen wir den aus von dir beschriebenen Gründen nicht sehen. Wenn wir uns für die unzähligen Optionen aufmachen, dann können wir Wunder erleben 🙂
Ganz liebe Grüße
Mischa
Hallo!
Also alles hört sich für mich so an, als wenn es das Falscheste ist, sich krampfhaft darüber Gedanken zu machen, was falsch läuft…
Ich meine damit beispielsweise das es immer heißt, man wäre ja irgendwo unglücklich z. B. im Beruf, im Privatleben.
Das sehe ich schon auch so.
Doch heißt es immer: schau auf deine Beziehung. Ich fühle mich glücklich, liebe meinen Mann. Wenn ich dann aber lese, dass es an der Beziehung liegen könnte das man sich so fühlt wie man sich fühlt habe ich “Angst”, etwas negatives in MEINE Beziehung hinein zu interpretieren, was da eigentlich gar nicht ist.
Und das sehe ich nicht nur im Bezug auf die Beziehung so. Sondern auch auf Freunde, Beruf etc. Wo ist schon alles perfekt? In welchen Bereichen läuft es schon richtig rund, dass man damit leben kann?
So, wie also hast du gemerkt, in welchen Bereichen etwas nicht so läuft, wie es sein sollte?
Heißt das, ich bin noch nicht bereit, ins kalte Wasser zu springen?
Liebe Grüße,
Bambam
Hi Bambam,
sorry für die sehr späte Antwort. Irgendwie sind mir da ein paar sehr gute Kommentare durch die Lappen gegangen …
Ich denke, dass du nicht auf Spurensuche gehen musst. Denn wenn du anfängst, nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herz gewisse Fragen zu stellen, dann bekommst du klare Antworten.
Mein guter Tipp: Schreib dir deine Fragen auf und nimm dir ein eigenes Büchlein, in das du die Antworten reinschreibst. Ohne überlegen, so ausführlich, wie es sein muss. Du wirst erstaunt sein, wie ehrlich du plötzlich mit dir selbst bist. Du kannst dich beim schreiben nicht belügen …
Probier’s mal aus und erzähl mir von deinen Erfahrungen
Ganz liebe Grüße
Mischa
Lieber Micha,
ich hänge an jeder Zeile deiner Artikel. Danke für deinen Blog und das Teilen deiner Stories. Zum Glück hatte ich nie eine Depression, dafür aber auch eine sehr harte und lange Zeit, in der ich meine Bedürfnisse, den Ruf meines Herzens komplett ignoriert hatte. Und auch heute noch fühle ich mich, wie du am Anfang meiner Reise. Ich habe mittlerweile so viel erreicht, lebe Abenteuer, das Reisen und bin zu einer selbstbewussteren Version von mir selbst geworden. Dennoch hört es niemals auf, dass wir immer wieder springen müssen/dürfen, wenn wir weiter wachsen wollen. Es wird immer Dinge geben, die uns weiterhin Angst machen, die uns fordern und an denen wir wachsen können (zum glück – wie langweilig wäre es ohne?). Sich selbst zu erlauben anders zu sein und Dinge zu tun, die andere sich nur erträumen, ist ein riesiger Punkt, auch für mich. Irgendwie passt man mit solchen Gedanken auch einfach nicht ins System. Ich war schon immer anders und habe Dinge für möglich gehalten, wo andere gesagt haben, es sei unmöglich. Aber in unserer Welt ist nichts unmöglich, für niemanden. Das sehe ich zu 100% genau wie du. Ich danke dir für diesen tollen Artikel, in dem ich mich absolut wiederfinden konnte und für deinen Gedankenanstoß. Ich würde mich über einen Austausch freuen, denn auf meinem Blog schreibe ich über ähnliche Themen und Gedanken. Viele liebe Grüße, deine Stefanie
Hi Stefanie,
ich kann alles, was du schreibst, aus eigener Erfahrung ganz fett unterstreichen. Es ist ein ständiger Prozess und niemals Zeit, dass wir uns zufrieden zurücklehnen. Das macht die Sache ja gerade so spannend 🙂
Ganz liebe Grüße
Mischa
“Du kannst dich nicht auf Dauer selbst verarschen, ohne auf irgendeine Art krank zu werden.” – genau DAS kann ich fünfzig Mal DICK unterstreichen, Mischa.
Größten Lob für diesen authentischen Artikel!
Wenn mich jemand fragen würde, zu welchen Zeiten ich mich in meinem Körper am UNWOHLSTEN gefühlt habe, dann fällt es mir nicht schwer eine Antwort darauf zu finden:
Immer dann, wenn ich mir eingeredet habe, dass alles gut so ist, wie es ist – obwohl meine Seele offensichtlich klare Visionen hatte, die ich verleugnet und unterdrückt habe.
So kitschig wie es auch klingen mag, kann ich nur JEDEM ans Herz legen: HÖR AUF DEIN BAUCHGEFÜHL Dieses Gespür tragen wir nicht aus reinem Zufall in uns.
Beste Grüße!
Hallo Mischa,
als ich deinen Artikel hier gerade gelesen habe, hatte ich gefühlt 🙂 alle Gefühle, die man haben kann. Ich mußte schmunzeln, konnte Dir in vielem zustimmen, bekam Gänsehaut, weil es einfach so wahr ist, hatte “Pipi” in den Augen, weil ich an die vielen Jahre dachte, die ich auch damit verbracht habe, der beste Patient zu sein, aber auch dei Freude, geanu das festgestellt zu haben, was Du beschreibst… das man halt nicht hoffnungslos ist, und vor allem, das man sich selber nicht abschreibt.
Und dann kam die Angst! denn ich stehe wieder an einem Punkt, an dem eine solche Entscheidung wieder einmal getroffen werden muß. Ich weiß, was meine Seele sagt… aber ich habe rotzdem wieder Angst davor…
Daher DANKE! DANKE, das ich dies genau zu diesem Zeitpunkt lesen durfte, was mich noch einmal daran erinnert hat, eben diesen Weg weiter zu gehen. Aber auch zu schauen, ihn in meinem Rythmus zu gehen. Wobei wir dabei sind: “Ich kann es noch nicht”.. aber ich weiß schon einmal, wonach meine Seele ruft, und ich weiß, das ich es schaffen werde!
DANKE Dir für die Worte!
Lieber Mischa,
jeder einzelne Beitrag von Dir spricht mir aus der Seele, da ich gerade in einem ähnlichen Prozess bin. Ich bin im Oktober letzten Jahres aus meinem unzufriedenen Leben gesprungen. Nun sitze ich in einer kleinen Mietwohnung in Italien und blogge. Ich denke, ich bin jetzt bereit für den nächsten Sprung in ein eigenes Haus mit Garten auf dem Land in Italien. Ich habe gehofft, der Sprung wäre mit weniger oder sogar ohne Angst möglich . Ist es leider nicht, ich mach´s trotzdem . Danke für Deine Inspiration und Deine Offenheit! Andrea