Es war Ende Mai 2017. Ein Bett unter freiem Himmel, eine Aussicht bis zum 50 Kilometer weit entfernten Meer, endlose Landschaften, Tausende Schmetterlinge, der Geruch von Minze, endlose Weite und himmlische Ruhe gepaart mit Tierkonzerten aller Art. Sogar eine Nachtigall, die ihr Lied für uns singt. Sofort habe ich gespürt: Die Freilufträume, dieses Naturparadies im Hinterland der Toskana, das wird mein künftiger Seminarort.

Betreiberin Lisa und sich sind uns einig: 2018 starten wir einen Probelauf. Am 1. Juli 2017 kommt ihre Nachricht, es gäbe Ende August noch eine Woche, in der bisher niemand gebucht hat. „Also wenn dir ein paar Leute spontan die Bude einrennen … einfach mit nach Italien nehmen.“ Also August 2017 wohlgemerkt.

Nur um das einzuordnen: Als ich bei einem NLP-Seminar 2016 das erste Mal überhaupt den Wunsch verspürt habe, mit Menschen zu arbeiten, stand das Ziel am Ende des 5-Jahres-Plans. Also irgendwann so 2020 oder 2021, wenn es gut läuft. Sonst im Leben eher Spätzünder in vielen Bereichen, habe ich mich in diesem Fall selbst überholt.

Will da einer vielleicht kneifen?

Hahaha. Nichts leichter als das: In weniger als zwei Monaten ein Seminar ausschreiben, organisieren, Teilnehmer finden und veranstalten. Wohlgemerkt mein erstes Seminar überhaupt, an einem Ort außerhalb Deutschlands, der in Italien am Arsch der Welt und zweimal links liegt. Am Ende des Sommers, in dem jeder bestimmt schon sein Geld und seinen Urlaub verplant hat. Realistische Chancen auf das Gelingen nur noch mit Nachkommastellen zu bemessen. Also nach der Null. Ich habe sowieso anderes vor und gar keine Zeit für solche Experimente.

Doch halt, was flüstert die Stimme aus dem Off?

„Bist du nicht in den letzten Jahren auch immer den Zeichen gefolgt und wurdest belohnt? Und jetzt willst du kneifen, Herr Mutmacher und Lebensentdecker?“

Mist, ertappt. Ich will es mir gerade ein bisschen zu einfach machen. Was wäre denn, wenn Lisas Angebot genau die helfende Hand ist, die dazu da ist, mich ins Seminarbecken zu werfen, selbst wenn ich glaube, noch nicht schwimmen zu können? Was wäre, wenn es klappt?

Am 10. Juli schicke ich eine Umfrage heraus, am 11. Juli stehe ich um 5 Uhr auf, bastle bis 10.45 Uhr die Ausschreibungsseite und verkünde die frohe Botschaft auf Facebook. Um 15.01 Uhr schicke ich Lisa die Nachricht: „Die 1. Anmeldung ist da!!! Hurra!!!“ Um 19.58 Uhr: „Schon 2. Was haben wir denn für ein Limit an Plätzen?“ Am nächsten Tag sind es fünf Anmeldungen, zwei Wochen später sind wir ausgebucht. „Da hat das Universum wieder top Arbeit abgeliefert“, schreibe ich Lisa, meiner sanften Anstupserin.

Die verrücktesten Träume werden wahr

Der Rest ist Geschichte. Eine ziemlich geniale Geschichte. 10 Seminare habe ich inklusive der Premiere in den wundervollsten Co-Kreationen gehalten, 7 davon ausgebucht. Nach dem Allgäu-Camp im August wird das Toskana-Camp die Nummer 12. Drei Seminare habe ich in dem Zeitraum abgesagt, mangels Teilnehmern oder weil etwas nicht gepasst hat.

Inklusive Coachings durfte ich in der Zeit mit rund 150 Menschen arbeiten – was für ein Geschenk! Das hätte ich mir weder vom Zeitraum, wie schnell das geschehen ist, noch von der Intensität je zu träumen gewagt.

Was ich daraus einmal mehr gelernt habe? Wenn du dich für etwas entschieden hast und konsequent deinen Weg gehst, werden die verrücktesten Träume wahr. Und du darfst den Zeichen folgen, die auftauchen, selbst wenn du in dem Moment glaubst, etwas anderes wäre jetzt wichtiger. Dazu ein schöner Schuss Mut gepaart mit einer Brise Risiko – plötzlich ist das in deinem Leben, von dem du immer geglaubt hast, das wäre für dich nicht erreichbar oder nur für andere bestimmt.

Ich freue mich tierisch auf das konzeptlose Seminar Nummer 12 – dort, wo alles begann.

Weil es ein paar Nachfragen gab: Ja, es sind noch Plätze frei. Und ja, das Camp wird sicher stattfinden. Und es gibt sogar eine exklusive Lagerfeuerlesung meines neuen Buchs. Du hast gerade eh schon einen Kapitel-Einstieg daraus gelesen 🙂


Ab nach draußen mit dir! Hier gibt es alle Infos zum Outdoor-Camp Toskana 2019.