2016 war ein großartiges Jahr (und ist es ja immer noch ein paar Tage). Zumindest für mich als Leser. Ich wollte ja eigentlich nicht mehr so viel in anderen Blogs stöbern, sondern mich noch fokussierter auf meine eigenen Projekte stürzen.

Hm, was soll ich sagen? Klappt oft und klappt oft nicht. Und das ist okay so. Ich kann es nicht besser oder will es vielleicht auch nicht besser. Denn auch, wenn es mich mitunter vom gerade Wesentlichen ablenkt, finde ich durch großartige Blogartikel wieder neue Inspiration.

Ich liebe es, die Gedanken anderer spannender Menschen zu lesen. Hineinzuspüren, wirken zu lassen, neue Aspekte aufzusaugen, auch mal die Faust in der Tasche zu ballen und mich zu fragen: Was triggert mich da gerade eigentlich so?

Und Anregungen zu meinen Lieblingsfragen zu bekomme: Wie komme ich im Leben voran? Wie mache ich die Dinge, die ich wirklich will? Was lerne ich? Wie gehe ich Dinge an, obwohl ich Angst davor habe? Woran wachse ich? Wer können meine Lehrmeister sein? Was bringt mich zum Staunen? Wie komme ich zur Ruhe?

Und mich 1000-fach inspirieren lassen. Von Menschen, bei deren ersten 3 Sätzen ich nicht sofort einschlafe – wie es bei 99 % der austauschbaren und seelenlosen (wenn auch gut gemeinten) Ratgeber-Blogs leider ist.

Sondern von Menschen, die wirklich etwas zu erzählen, kein Blatt vor den Mund nehmen und auch ihre eigenen Schwächen – die ja genau genommen ihre Stärken sind – auf den Tisch packen. Long story short:

Hier kommen meine Lieblings-Blogartikel 2016

Fabian Ries: Reflexion 2016

Fabian RiesFabian Ries, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Fabian Freigeist, ist für mich DIE Blogentdeckung des Jahres. Mit Rechtschreib- und Grammatikschwäche und regelmäßigen Noten zwischen 4 und 5 in Deutsch stand er nicht gerade auf der Autoren-Talentsucherliste ganz oben. Zum Glück hat er sich deshalb nicht vom Schreiben abhalten lassen. Ich liebe seine herzerfrischend ehrliche Art, mit der er sich selbst definitiv nicht schont.

Er schreibt ganz wunderbare Newsletter und ich freue mich schon auf sein erstes Buch. Wer ihn ein wenig kennenlernen will, sollte unbedingt mal in seinen Jahresrückblick hineinlesen (und am besten danach lange auf seiner Seite bleiben.)

“Die besten Ratschläge für dein Leben findest du nicht in Blogs, Podcasts, Büchern oder aus den Mündern deiner Vorbildern. Du hörst sie wenn du still bist und durch die Natur schlenderst, leere Seiten mit deinen Gedanken füllst, aufrichtig betest oder tief versunken meditierst.” (Fabian Freigeist)

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Carolin Otzelberger: Ich bin ein Freak. Und du solltest auch einer sein.

Carolin OtzelbergerEin Plädoyer für das bunte Leben. Dafür, dass wir träumen dürfen. Dass es scheißegal ist, was andere als “normal” erachten, sondernd nur darauf ankommt, dass du glücklich wirst. Und zugleich eine Aufforderung, dich auch zu trauen, aus der Masse auszuscheren und Dinge zu tun, die dein Umfeld vielleicht gar nicht so lustig findet. Und was ich das beste und lustigste an dem Artikel finde: Carolins Mutter hat dort den ersten Blog-Kommentar ihres Lebens abgegeben, um etwas zu ihrer Freak-Tochter zu schreiben. Herrlich!

“Ehrlich gesagt, ist mir selbst oft gar nicht bewusst, wie unnormal ich bin. Es fällt mir erst durch die Reaktionen meiner Mitmenschen auf. Und dann merke ich, warum so viele Menschen unglücklich und unzufrieden sind: sie gehen im Einheitsbrei der Normalität unter.” (Carolin Otzelberger)

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Stefan Hiene: Es gibt keine Blockaden, die du auflösen musst

Stefan HieneStefan Hiene ist der abgefahrenste Typ, der sich derzeit in der Bloggerwelt herumtreibt. Der selbst ernannte Aufwachmediziner polarisiert mit seinen krassen Aussagen, die an den Grundfesten vieler Menschen rütteln. Er ist Interviewgast auf gefühlt jeder Online-Konferenz derzeit und bewegt dort unheimlich viele Teilnehmer mit seiner intensiven Art der Lebensführung und 100-prozentigen Klarheit. Jeder seiner Artikel ist ein Manifest und eine Leseempfehlung.

Der Blockade-Beitrag hat es mir besonders angetan, weil ich mich mit früheren “Schreibblockaden” darin gut erkannt habe. Seitdem denke ich vor dem Schreiben viel weniger nach und lasse mich noch mehr von den Themen finden. So wie heute: Da habe ich kurzfristig am Nachmittag mein alte Artikelidee über den Haufen geworfen und diesen hier geschrieben.

“Alleine wenn ich schon von „Blockade auflösen“ lese, bekomme ich einen Würgereiz, weil da all der bescheuerte Zwang drin ist, den wir in unserer alten Welt hatten. Diese alte Welt hat nicht funktioniert und es geht jetzt darum, neue Wege zu finden und nicht einen faulen Kompromiss zu suchen.” (Stefan Hiene)

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Free your Worklife: Du musst deinen Weg noch nicht kennen, um ihn jetzt zu beginnen. Lauf endlich los!

Suze FrankenfeldDa isse wieder, die liebe Suze. Ihre Entwicklung ist einfach so phänomenal, dass ich sie immer wieder erwähnen darf. Sie schert sich einen Dreck um Perfektion, liefert schon mal Facebook-Videos ab, auf denen Bild und Ton – sagen wir mal – suboptimal sind. Aber das ist völlig egal. Sie macht, sie probiert, sie ist neugierig, sie traut sich was, sie geht ihren Weg und hilft dabei noch vielen anderen mit ihren ehrlich geschilderten Erfahrungen.

Der Artikel zeigt den aus meiner Sicht entscheidenden Punkt auf: Wenn du nicht Kontrolle abgibst und einfach mal ein paar Schritte ins Ungewisse gehst, wirst du nie erfahren, was das Leben für dich alles Geiles bereitgehalten hätte.

“Du wirst niemals den perfekten Plan haben. Also hör bitte auf, auf ihn zu warten. Dein Weg entsteht, indem Du ihn gehst.” (Suzanne Frankenfeld)

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Anchu Kögl: Die Balance des Lebens

Anchu KöglIch hatte das große Vergnügen, Anchu vor 2 Monaten live kennenlernen zu dürfen. Ich mag seinen humorvollen und manchmal recht toughen Schreibstil extrem gerne. Und habe immer bewundert, wie er als weltreisender Autor sein Ding macht und vom Schreiben leben kann.

Anchu ist keine Schreibmaschine, die alle 2 Tage einen neuen Artikel raushaut. Teilweise lässt er sich richtig lange Zeit, recherchiert und tüftelt wochenlang an seinen Beiträgen, um dann richtig gutes Zeug abzuliefern. In diesem Artikel gibt er offene Einblicke, warum auch sein Leben nicht immer ganz ausbalanciert ist – und was das Ganze mit Blumen gießen zu tun hat.

“Zugegeben, ein Leben in Balance klingt nicht gerade sexy. Doch scheiß auf sexy, schließlich bin ich kein Beautyblogger, der über Shampoos, Antifaltencremes und 400-Euro-Schuhe aus Krokodilleder schreibt.” (Anchu Kögl)

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Passionflow: Warum, wir jedes verdammte Recht haben, alle zu enttäuschen

Anna BöhmAnna ist so herrlich anders. Sie haut die Blogartikel raus, wie sie gerade aus ihrem Herzen entspringen. Ohne Strategie und SEO-Hintergedanken. Einfach, weil ihre Seele gerade etwas herausschreien will. Die mit meiner Seele verwandt sein muss. Denn immer wieder kommt es vor, dass wir gegenseitig auf unseren Blogs kommentieren: “Genau das wollte ich auch schreiben.” und herzlich darüber lachen.

Annas Blog hat echten Tiefgang und keine Marktschreierei nötig. Der Artikel ist ein echter Aufrüttler und eine Provokation zugleich. Und wann bekommt man schon mal ein schwarzes Titelbild zu sehen?

“Das Leben verläuft nich linear, wir können nicht ständig verfügbar sein, nicht die ganze Zeit über wachsen, nicht jede Woche zur selben Uhrzeit bloggen oder Bücher schreiben. Manchmal müssen wir einfach all diejenigen enttäuschen, die das von uns erwarten – und ihnen zeigen, dass das absolut okay ist.” (Anna Böhm)

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Afschin: Raum der Erkenntnisse

Afschin KamraniWas, Afschin bloggt wieder? Nö, tut er nicht. Immerhin hat er einen einzigen Artikel Anfang des Jahres geschrieben. Und den fand ich durchaus wegweisend. Afschin ließ sich damit alles offen. Und wer weiß, vielleicht kehrt er ja doch wieder unter die Autoren zurück. Und wenn er erst einmal mehr Lust auf ausgedehnte Mountainbike-Touren hat, dann macht er halt das. Das finde ich super konsequent, schließlich soll das Leben in erster Linie Spaß machen. Für mich ist Afschin einer der größten Blogger, auch wenn seine kreative Pause jetzt schon ganz schön lange dauert. Deshalb gehört sein einziger Artikel auch in diesen Rückblick.

“Was mich in der Bloggerszene am meisten genervt hat und immer noch nervt, sind die gehobenen Zeigefinger vieler Blogger, die einem etwas einreden wollen. So denken viele, die ultimative Lösung gefunden zu haben und beginnen zu missionieren. Sie recyceln ständig andere Beiträge und Themen und füttern ihre Leser damit. Und irgendwann vergessen sie ihre wahre Leidenschaft und werden zu schlechten Missionaren.” (Afschin Kamrani)

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Ich habe auch Angst: Wieso Aufgeben das Ziel deiner Angst ist

Janett MenzelKaum jemand verpackt seine eigenen Erfahrungen mit der Angst so ehrlich, intensiv und zugleich mit großartig fundierter Recherche wie Janett auf ihrem Blog. Sie zeigt, wie viel die Angst mit unseren nicht gelösten Themen zu tun hat und eben nicht einfach mal so vom Himmel herunterfällt. Deshalb steht immer die Frage im Raum: Sind wir bereit, der Angst auch einmal unvoreingenommen zuzuhören? Und mit dem, was wir gehört haben, dann auch ins Handeln zu kommen (im Innen und oft auch im Außen). Wir tragen riesige Verantwortung für uns, das beschreibt der Artikel sehr gut.

“Der Körper trägt, was die Seele nicht tragen kann, würden die Schamanen sagen. Unser Körper ist stark, bis zu einem bestimmten Moment, in dem auch er nicht mehr kann. Das ist es, was Angst einem zeigt. Du leidest, damit andere nicht leiden müssen oder du mit deinem Leid nicht weiter umgehen musst, es verdrängen darfst. Das ist nett, aber unklug. Unklug für dich.” (Janett Menzel)

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Depression heute: Buchkritik Antidepressiva absetzen

Antidepressiva absetzenBuuh, Eigenwerbung! Stimmt natürlich. Und zugleich führt kein Weg daran vorbei, dass ich diesen Artikel von Dr. Peter Ansari mit in die Liste der wichtigsten Beiträge 2016 aufnehme. Was für eine riesengroße Ehre, dass dieser Fachmann sich Zeit für eine Rezension unsere Buches Antidepressiva absetzen genommen hat. Ansari hat selbst mehr als 10 Jahre zum Thema Antidepressiva geforscht und im Herbst ein bemerkenswertes Buch Unglück auf Rezept über die vielen Lügen in Bezug auf Antidepressiva und die Folgen für die Patienten verfasst. Für uns war es wie ein Ritterschlag, eine so fundierte und gute Bewertung des ersten eigenen Werkes zu bekommen. Wir sind stolz wie Bolle.

“Ich wünsche diesem ersten deutschsprachigen Absetzbuch viele Leser. Denn das Absetzen ist sehr viel vielschichtiger, als man annimmt und nicht nur deshalb haben Melanie und Mischa eine wichtige Pionierarbeit geleistet. Danke dafür.” (Dr. Peter Ansari)

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P.S.: Das war meine kleine Liste. Mit Sicherheit habe ich noch viele richtig gute Artikel vergessen. Macht nichts, die darfst du mir gerne in die Kommentare hineinschreiben. Auch wenn es deine eigenen sind, auf die du super stolz bist. Ich freu mich auf Lesestoff! 

P.P.S.: Nächste Woche gebe ich uns allen weihnachtsfrei. Deshalb wird am Sonntag, 25. Dezember, ausnahmsweise kein Artikel erscheinen. Zum krönenden Abschluss gibt es am Samstag, 31. Dezember, meinen ganz persönlichen Jahresrückblick. Im neuen Jahr geht es dann wieder im gewohnten Sonntags-Rhytmus weiter.

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