Ich surfe im Moment auf einer Welle des Neuen und bekomme den Mund vor Staunen oft nicht mehr zu. Und frage mich: Was ist die Klammer, der rote Faden, das verbindende Element der überragend schönen, überraschenden und lebensverändernden Dinge, die ich gerade im Außen erleben darf? Gibt es diese ETWAS, was ich in meiner Innenarbeit getan habe und das damit gemeinsame Grundlage der Wunder im Außen ist?

Die nicht gerade überraschende Antwort lautet: Ja. Deshalb möchte ich diese 1-Punkte-super-duper-Erfolgsstrategie mit 1000 % Garantie für ein sorgenfreies Leben gerne mit dir teilen. Okay, wenn du mich ein bisschen kennst, weißt du, dass das mit der Strategie und Garantie ein kleiner Scherz war. Das mit dem Teilen dagegen nicht. Ja und was ist jetzt deine Erkenntnis, lieber Mischa?

Das Leben ist viel schlauer als ich

Ganz einfach: Ich habe die Idee davon aufgegeben, wie ich mich verhalten sollte, um irgendein Ziel zu erreichen. Genau genommen habe ich sogar die Idee eines Ziels aufgegeben. Denn das Leben ist kein Bewerbungsschreiben. Also brauche ich mich auch nicht so zu verhalten, wie wenn ich unbedingt einen bestimmten Job bekommen wollte. Sondern einfach da sein, ich sein und schauen, welchen Job mir das Leben zuweist. Und wo. Und mit wem. Denn das Leben ist viel schlauer als ich. Außerdem gibt es eh nur einen Boss, der wirklich wichtig ist. Bei dem brauchst du dich nicht zu bewerben.

Klingt gut. Und heißt was konkret?

Lass mich zwei Beispiele aus meinem Leben der vergangenen Wochen nehmen.

Beispiel 1: Gott und das Engelmagazin

Ich bekomme die Zusage, einen Artikel für ein großes spirituelles Magazin (Auflage 70.000) schreiben zu dürfen und mein Buch „Mut ist Angst plus ein Schritt“ darin vorzustellen. Die Verlockung ist groß: Hier kann ich mich und meine Arbeit richtig toll darstellen, meine Heldengeschichte erzählen, sodass beim Lesen alle denken: „Was für ein toller Hecht! Sein Buch kaufe ich. Zu seinen Seminaren geh ich. Mindestens.“

Was mache ich? Fange an zu schreiben, nichts geht, es wird ganz eng, verspannter Nacken. Keine Chance auf diese Nummer. Es ist wie eine Wahrhaftigkeits-Sperre, die jemand in meine Tastatur geklemmt hat. Ich bete, bitte um Zeichen. Und merke, wie das Beten schon das Zeichen ist. Ich muss hier an dieser Stelle einzig und allein über meine Beziehung zu Gott schreiben, es gibt gerade keinen anderen Auftrag.
Kurze Meldung der internen Kontrollinstanz: „Du weißt schon, dass die deinen Artikel dann vielleicht Scheiße finden, nicht abdrucken und du eine Riesenchance sausen lässt?“ Antwort aus dem Herzzentrum: „Yeppa. Geht nicht anders. Solltest du inzwischen wissen. Wir sind leider nicht (mehr) bestechlich.“

Den Artikel habe ich abgeschickt.

Und was ist passiert? Der Chefredakteur und Herausgeber des Engelmagazins feiert mich mal so richtig heftig für meinen Premieren-Artikel. Was für ein Segen! Ich habe weder geschrieben, was mein Ego lesen wollte, noch das, was ich glaubte, dass er lesen wolle, sondern nur das, was geschrieben werden wollte. Mein System wurde damit einmal mehr neu kalibriert.

Beispiel 2: Grünes Licht für den Ashram

Meine Frau Nicole und ich bekommen aus heiterem Himmel die Chance, an einen traumhaften Ort mitten in der Natur in Alleinlage in eine wunderschöne neue Wohnung zu ziehen. Die Wohnung gehört zu einer Yoga-Gemeinschaft. Und diese Gemeinschaft möchte von uns vorab ein paar Fragen schriftlich beantwortet haben und lädt uns zu einem Kennenlern-Wochenende ein.

Folglich gibt es 2 Optionen: Entweder wir schreiben und sagen das, wovon wir glauben, dass es die anderen Bewohner gerne hören würden, damit unsere Chancen steigen, diese Wohnung zu bekommen. Oder wir schreiben und sagen das, was wir im Inneren spüren, was unsere Wahrheit ist, legen offen und ehrlich da, wer wir sind, wofür wir stehen, was uns triggert – selbst, wenn das für den Wunsch, dort hinzuziehen, abträglich sein könnte.

Uns war klar, dass es ein „um – zu“ für uns nicht geben kann. Wir haben Tor 1 gewählt. Haben nicht taktiert, uns nicht besser dargestellt, als wir sind. Nicht getrickst und auch keine 5000 Euro Bestechungsgeld in die Ashram-Kasse gelegt. Wir waren einfach nur da und haben uns zu 100 % auf die Erfahrung eingelassen.

Und was ist passiert? Die Gemeinschaft wollte uns unbedingt dort haben. Ohne Bedenkzeit und schon am Beginn des zweiten Kennenlerntags haben wir die Zusage bekommen, obwohl es noch weitere Interessierte gab. Dieses Strahlen der Bewohner, als wir gesagt haben, dass auch bei uns seit dem Vorabend grünes Licht für das neue Abenteuer ist: für immer tief im System verankert.

Schluss mit dem kotzigen Lachen zur richtigen Zeit

Kannst du tiefere Botschaft dahinter fühlen? Dieses ewig kotzige Lachen zum richtigen Zeitpunkt, das Anbiedern, Taktieren, Verstellen, sich selbst (zumindest teilweise) verleugnen, das strategisch richtige Vorgehen, um ein (Ego?-)Ziel zu erreichen: das alles ist sowas von 2019. Das Ding ist durch. Passt leider nicht ins Tor zur Neuen Zeit. Zerscheppert am Torbogen. Kann in die Tonne gekloppt werden und dort für immer bleiben.

Die Zeit gerade ist eine Riesenchance, voll und ganz zu uns zu stehen – und eben nicht dafür bestraft, sondern göttlich belohnt zu werden. Diese Idee davon, dass das Leben wie eine Excel-Tabelle funktioniert, wo du nur das Richtige eingeben musst, damit für dich das Richtige herauskommt: ab damit auf die Müllhalde!

Du brauchst dich nirgendwo und bei niemandem mehr zu bewerben. Du bist der Hauptgewinn.


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Mischa Miltenberger – einfach.mutig.sein (alles aus Mischas kleiner Welt)

Heimatschwingung – Erinnerung an die Melodie deiner Seele (gemeinsam mit Anja Reiche)