Was tun, wenn einem der Ehemann eines Tages erklärt, dass er sich einen VW Bus gekauft hat und sich von nichts und niemandem davon abhalten lassen wird, damit auf eine sechsmonatige Europareise zu begeben? Meine liebe Frau Nicole hat natürlich “Hurra” geschrien und von Beginn an gesagt, dass sie das für eine Jahrhundert-Idee hält. Nein, hat sie natürlich nicht. Wie sie die für uns beide sehr aufregende Zeit erlebt – sie die meiste Zeit allein daheim, ich die meiste Zeit allein on the road -, wird sie in den nächsten Monaten immer mal wieder in Gastbeiträgen kundtun. Ihr erkennt diese an dem schönen Bulli-Foto. Nicole mag VW-Busse zumindest von außen …

Also Vorhang auf für ihre Karriere als Gastbeitrags-Bloggerin:

Schon jetzt an den 12. Mai denken

Was klingt wie eine Ankündigung für den Muttertag, das Champions-League-Finale oder eine anstehende Wahl ist bei uns in der Vorbereitungsphase von Mischas Reise zum geflügelten Wort geworden. Sei es, rechtzeitig bestimmte Lieblingskleidungsstücke zu waschen, Geschirr herzurichten, Schlafsack und Bus-Vorhänge zu waschen und natürlich Dr. D fit zu machen für die große Reise… „Schon jetzt an den 12. Mai denken“! Ja, natürlich, woran denn sonst? Wir laufen in Sieben-Meilen-Stiefeln auf diesen Tag zu und es vergeht kein Tag, an dem wir nicht dran denken – oder keine Minute? Eher das Letztere. Denn, wenn

– sich die Kisten im Wohn- und Gästezimmer, Flur und Keller stapeln,

– täglich neue Pakete angeliefert werden – an dieser Stelle Danke an unsere Nachbarn, denen beispielsweise eine Zelt-Lieferung stundenlang den Flur versperrt hat,

– stinkende Camping-Regale und Gummistiefel das Raumklima nachhaltig verändern,

– mein Auto für Dr. D in der Einfahrt weichen muss,

– Mischas Geburtstagsgeschenke komplett auf die Reise ausgerichtet sind,

– wir uns stundenlang mit Header, Favicon, Tagline, Template, Theme, SEO, Widgets, Metatags und Keywords beschäftigen,

– sich die ADAC-Karten stapeln,

– auf dem Tablet wochenlang als Startseite „P&O Ferries“ als Memo hinterlegt ist,

– plötzlich Klamotten im Camouflage Look im Wäschekorb liegen

– die Begriffe „dragonfly“, „bumblebee“ und „bottlebank“ vom Vokabeltrainer in feinstem native British English durch den Raum schallen

– und schließlich auch noch meine Kollegen mit mir über den richtigen Tisch für alle Gelegenheiten, die ultimativen Ausstatter-Kataloge, die bequeme Unterlage, die einfache Vorhangmontage diskutieren

– und meine Mutter sich um Mischas Ernährung sorgt …

… spätestens dann ist einfach klar: Ja, er macht’s wirklich und fährt los!

Ich freue mich sehr über die Einladung, in Mischas Blog ab und zu Gastbeiträge zu diversen Themen zu verfassen, die das Leben an der Seite des Reisenden und doch zu Hause zeigen. Diese Einladung nehme ich gerne an und schildere humorvoll den täglichen Wahnsinn jetzt noch mit und später ohne Mischa.