Ich liebe mich. Huiuiui, was für eine Überschrift. Mit zittrigen Händen reingetippt.

Am Ende einer Woche, an deren Anfang ich die maximale Entfernung zu dieser Aussage hatte. Einer wahnwitzigen Achterbahnfahrt durch Hölle und Himmel. Einer Seelenmassage und Seelenreinigung, wie ich sie in dieser Form noch nicht erlebt habe.

Was passiert ist? Wenn ich das selbst so genau wüsste …

Da war die erste Hass-Mail meines Lebens, die ich in der Woche zuvor – bezeichnenderweise von einem anderen “Persönlichkeits-Blogger” – bekommen habe (und die mich weit mehr mitgenommen hat, als ich mir eingestehen wollte.) Da war ein böser Absturz auf einer Weihnachtsfeier, der mir physisch und psychisch massiv zugesetzt hat.

Und dann kamen sie wieder angekrochen: die Angst, die Unsicherheit, die Unruhe. Mit im Gepäck hatten sie noch jede Menge Selbstzweifel, Selbstvorwürfe, wahrscheinlich sogar eine Prise Selbsthass.

Eine hässliche Mischung, wie ich sie in den mehr als zweieinhalb Jahren meines “neuen” Lebens nicht mehr kannte. Die mich leider allzu gut an meine frühere Leidenszeit erinnerte: grauenvoller Schlaf, morgendliche Lethargie, wacklige Beine, zittrige Hände und dieses ohnmächtige Gefühl: “Geht’s jetzt wieder von vorne los?”

War das alles nur ein Traum?

Ich hatte mich schon viel weiter gewähnt. Ich führe doch schließlich ein zufriedenes Leben, gehe mutig meinen Weg, lasse dich als Leser daran teilhaben und weiß genau, was mir gut tut und was nicht.

Und RUMMS – mit einem Moment wieder voll auf dem Boden aufgeschlagen. War das alles nur ein Traum? Eine kurze Episode, die mir vorgegaukelt hat, ich hätte es geschafft? Um mir jetzt zu zeigen, dass ich für immer der Psycho-Heini bleiben werde?

Seelenlesen – ein wunderschönes Experiment

Nein, war es zum Glück nicht. Als ich am tiefsten Punkt gelandet war, habe ich mich an einen besonderen Menschen erinnert, mit dem ich zuvor schon in Kontakt war. Sie verfügt über die Gabe des Seelenlesens (Oh ja, jetzt wird es ganz schlimm esoterisch, also alle überzeugten Wissenschaftler und deren Anhänger sofort aufhören zu lesen!)

Ich habe gefühlt, dass genau sie mir helfen kann. Schon vor einem Monat hatte ich ihr aus einer spontanen Laune heraus geschrieben: “Von deinen Kommentaren auf meinem Blog und deinen Texten auf deiner Seite geht für mich eine wahnsinnig positive Energie aus. Ich spüre sie förmlich, wie sie mich aus dem Rechner anspringt.”

Deshalb habe ich mich auf das Experiment eingelassen, über das ich früher wahrscheinlich mit “Spinnerei” geurteilt hätte.

Mit positiver Energie geflutet

Was dann passierte, war so faszinierend wie wunderschön und schmerzhaft zugleich. Ich wurde geradezu mit positiver Energie, Mitgefühl und liebevollen Worten geflutet. Das Kontrastprogramm zudem, was ich mir selbst eine Woche lang angetan hatte.

Die klare Botschaft dahinter: Erst, wenn ich es schaffe, meine Angst, meine Unsicherheit und Schwäche genauso zu lieben wie meinen Mut und meine Stärke, werde ich nicht mehr in so tiefe Löcher fallen (oder zumindest schneller herauskrabbeln).

Ich hatte in diesem Artikel zwar schon darüber geschrieben, aber die Umsetzung wohl zuletzt ziemlich vernachlässigt. Mein geschundenes inneres Kind braucht Zuwendung, meine Angst braucht Liebe statt Ablehnung.

Wie gut, dass ich noch einmal diesen heftigen Prozess durchlaufen musste. Ein derber Schleudergang für die Seele, aus dem ich etwas zerknittert, aber zugleich frisch und samtweich herausgekommen bin.

Wenn es nicht viel zu persönlich wäre, würde ich dir ja am liebsten all die herzensguten Worte hier rein kopieren, die mich und vor allem meine Seele erreicht haben. Ein Stelle habe ich mir ausgedruckt und werde sie ab jetzt immer bei mir tragen und mir an den Spiegel kleben:

Mischa, wenn du doch nur wüsstest,
wie großartig und mutig du bist!!!
Du bist ein Licht für so viele und wahre Größe ist es doch, wenn man auch schwach sein darf.

Als ich die letzte Mail gestern fertig gelesen hatte, habe ich 15 Minuten lang nur geheult (und später am Tag immer wieder). Es war, als würde es meine ganze Selbstverachtung der vergangenen Tage mit einem Schlag wegspülen. Was für eine Seelenreinigung!

Als die letzte Träne über meine Wangen gekullert war, habe ich den Rechner aufgeklappt. Die folgenden Worte haben sich von selbst geschrieben. Mitten aus dem Inneren heraus, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken.

Ich liebe mich, so wie ich bin.

  • Mit all meiner Angst und all meinem Mut.
  • Mit all meiner Freude und all meiner Wut.
  • Mit all meinem Lachen und all meinen Tränen.
  • Mit all meiner Unsicherheit und all meiner Stärke.
  • Mit all meiner Zielstrebigkeit und all meinem Zögern.
  • Mit all meiner Coolness und all meinem Rot werden.
  • Mit all meiner Anspannung und all meiner Ruhe.
  • Mit all meiner Faulheit und all meinem Fleiß.
  • Mit all meinem Chaos und all meiner Ordnung.
  • Mit all meinen Träumen und all meinen Alpträumen.
  • Mit all meiner Fürsorge und all meiner Selbstgefälligkeit.
  • Mit all meiner Liebe und all meinem Unfrieden.

Mit all dem wunderbaren Widerspruch, der in Wirklichkeit keiner ist.

Ich bin, der ich bin. Und das ist verdammt gut so.

P.S.: Wenn du bis hierhin gelesen hast und unbedingt wissen willst, wer diese großartige Energiearbeit mit mir gemacht hat, dann klicke einfach hier.

P.P.S.: Ich bin immer noch ziemlich aufgewühlt. Umso mehr freue ich mich über deinen Kommentar!

Foto: Depositphotos/yulan