Facebook-Quickies? Häh? Wir sind hier doch gar nicht bei Facebook!

Eben! Weil ich inzwischen viele Menschen kenne, die sich dort nicht oder nicht mehr herumtreiben, habe ich spontan diese neue Rubrik ins Leben gerufen. Hier gibt es alle kurzen Gedankenausflüge und Geistesblitze der vergangenen Wochen von mir zu verschiedenen Themen zu lesen – genau so, wie sie auch auf Social Media erschienen sind (falls du dich über die Emoticons wunderst).

Quickie 1: Ist dein Job dein Rettungsring oder ein Betonklotz?

Kürzlich ist mir aufgefallen, wie paradox die berufliche Situation bei vielen Menschen ist: Sie kündigen ihren verhassten Job nur deshalb nicht, weil sie Angst vor der Unsicherheit haben. Dabei wäre das Schlimmste, was passieren kann, dass sie diesen Job später erneut machen, wenn alle anderen Pläne und Ideen scheitern sollten. ?

Auf die Spitze getrieben heiß das: Ich leide aktuell weiter, nur um den Job in ein paar Jahren nicht mehr machen zu müssen. Weil ich glaube, dass während des Aushaltens und Durchbeißens eines Tages die Traumlösung vom Himmel fällt, die mich von allen Sorgen befreit. Und bis dahin bleibe ich lieber mal auf meinem sicheren Pups-Sessel. Selbst wenn alles in mir rebelliert und der Körper laut schreit.

Das Doofe daran ist: Niemand wird kommen und dich erlösen, wenn du es nicht tust. Und je länger du in deinem fantasielosen Trott weitermachst, umso unwahrscheinlicher wird die “zündende Idee”. So vergeht Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Vor lauter Angst, Zeit zu vergeuden, wenn du eine falsche Entscheidung triffst, vergeudest du wertvolle Lebenszeit, indem du Veränderung verweigerst.

So rennst du weiter brav und angepasst der Illusion der Sicherheit hinterher, die sie dir so erfolgreich eingeredet haben. Freust dich über Menschen, die was probieren und scheitern. Schließlich hast du ja schon immer gewusst hast, dass solche Flausen im Kopf nur Unheil anrichten. Die anderen, die ihr Leben auf den Kopf gestellt haben und damit erfolgreich sind: Einzelfälle. Glückspilze.

Es ist so krass, wie wenig wir unserer Kraft bewusst sind. Der Tatsache, dass wir jeden Tag neu wählen können. Einen Coaching-Kundin schrieb mir kürzlich, dass sie Angst hat, als Aushilfe in einem Café anzufangen, weil sie dann an den Job gebunden wäre. Dabei ist es einzig ihre Entscheidung, jeden Tag aufs Neue, dort hinzugehen oder nicht. Wenn der Job keine Freude macht, geht sie hin, sagt “Hej Chef, danke, das war’s” und ist bereit für neue Abenteuer.

Genau genommen ist es eine massive Beleidigung unserer selbst und all unserer Qualitäten, wenn dir denken: “Wenn ich den Job kündige, finde ich nie mehr was und werde jämmerlich unter der Brücke erfrieren.” Wo bleibt unsere Fantasie? Wieso glauben wir, wir müssten jetzt schon genau wissen, was und wie es passiert, obwohl da draußen ein komplettes Universum ist, dass nur darauf wartet, dass du endlich mal die richtigen Fragen stellst und um Hilfe bittest.

So wird der Job, den wir mal als Rettungsring gesehen haben, bei so vielen zum Betonklotz, der sie immer weiter runterzieht. Ist das hier ein Appell, deinen Job zu kündigen? Nope! Nur falls du dich und dein Verhalten an einigen Stellen hier erkannt hast, dann darfst du dir schon mal die Frage stellen, wann du endlich deinen Arsch hochbekommst und Verantwortung für dein Leben übernimmst. Du weißt ja: Das Schlimmste wäre, wenn alles schiefginge, dass du wieder den Job wie jetzt machst.

Quickie 2: Warum Verkaufen mit Angst nicht mehr funktioniert

? Memo an alle Vertriebsprofis: Verkaufen über die Angstschiene funktioniert bei mir schon lange nicht mehr. Ein kleiner Blick auf mein Tätigkeitsfeld würde möglicherweise schon genügen …

Da sagt doch heute der “Wasser-Referent”, der mir eine Trinkwasser-Veredelungsanlage für 3500 Euro verkaufen wollte, nach meiner Absage wortwörtlich: “Aha, dann hast du dich also gegen deine Gesundheit und sauberes Wasser entschieden.” ???

Ähmm, ja klar. Danke für den Hinweis. Ich weiß echt nicht, wie ich es ohne Trinkwasser-Veredelungsanlage schaffen konnte, mich von Panikstörung und Depressionen zu befreien, eine Reihe von Medikamenten (darunter Psychopharmaka, Blutdruckmittel, Asthmaspray) abzusetzen, die meisten Lebensmittel wieder essen zu können, auf die mir eine Allergie bescheinigt wurde,15 Kilo abzunehmen und so nebenbei fitter zu sein als je zuvor. Hab ich ihm dann in einem kurzen Monolog natürlich genau so unter die Nase gerieben ?

Doch worauf ich eigentlich hinaus will: Es ist eine verdammt gute Idee, immer genauer hinzuschauen und hinzufühlen, warum du ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen willst. Kaufst du es aus Angst oder aus purer Freude? Will dir jemand erzählen, dass es dir schlechter gehen wird, wenn du es nicht kaufst? Oder spürst, dass es dich so richtig zu dem Produkt hinzieht, dass da Leichtigkeit mitschwingt, dass es einfach genau für dich passt?

Ich glaube, wenn wir eine bessere und mutigere Welt wollen, dürfen wir auch mutiger einkaufen. Denn das sind verdammt viele einzelne Statements, die wir dabei über uns und die Art, wie wir die Welt gestalten wollen, abgeben. Und wenn dir das nächste Mal jemand sein E-Book andrehen will, weil das “nur heute” so günstig sei (in der Regel steht der durchgestrichene Preis auch die nächsten Monate und Jahre noch dran), dann überleg mal, was jetzt wohl gerade dein Kaufmotiv ist. Und dann lass den Scheiß und kauf bei jemanden, der solchen Quatsch nicht nötig hat. Amen.

Quickie 3: Du bist die beste Methode

Auf meinem Weg in den vergangenen 5 Jahren raus aus den sinnlosen Ängsten und hinein in ein freudvolles, selbstbestimmtes Leben habe ich hunderte Bücher gelesen, fantastische Seminare besucht, bin von großartigen Mentoren begleitet worden. Ich habe für mich unfassbar viel heraus gezogen, gestaunt, gehadert, geflucht, geweint, war im Widerstand oder auch voll begeistert und voll gepumpt mit Energie. Jedem einzelnen Menschen und Impuls bin ich unendlich dankbar. Sonst wäre ich nicht da, wo ich gerade bin. Und dort fühlt es sich meistens ziemlich geil an 😉

EINE Sache habe ich dabei allerdings nie verstanden: Warum ganz viele der großen Lehrmeister, Experten, Trainer, spirituellen Leader & Co. uns zwar erklären, dass wir uns vom Mainstream lösen und uns öffnen dürfen für die großen Möglichkeiten dieser Welt. Und wie wundervoll es ist, dass wir alle eins sind, miteinander verbunden in Liebe und überhaupt (was ja grundsätzlich in meiner Welt stimmig ist <3) – und sich dann mit IHRER Methode, IHREM Registered Trademark (nach dem Motto: klau alles von allen, setz es neu zusammen und lass es dir schützen), IHREN Lebensregeln zum einen doch wieder von den anderen abschneiden. Und zum anderen uns erzählen wollen, dass unser Seelenheil genau darin liegt, dass wir uns doch bitteschön von nun an an ihre Gesetze halten und brav ihre Tools anwenden und ihre Methoden rauf- und runterbeten können.

Hej, was für ein abgefahrener Scheiß! Sei bitte du selbst – aber nur soweit es zu meinen Trainingsmethoden, meinen Vorstellungen von Business und in mein spirituelles Weltbild passt. Ja, ne, is klar …

Zum Glück bin ich Zeit meines Lebens schon Rebell in den verschiedensten Formen. Deshalb war klar. Nö, den kauf ich nicht! Mein bestes Leben setzt sich aus all dem zusammen, was sich für MICH stimmig anfühlt. Entweder, weil es mich besonders triggert und ich da genau hinschauen darf. Oder weil ich neue Aspekte kennenlerne, die mein Herz höher schlagen lassen, wo sich alles so schön leicht anfühlt. Wo klar ist: DA geht der Weg lang. Und das integriere ich dann in mein Leben.

Weil ICH und NUR ICH die Methode für mein Leben sein kann. Amen. 🙂

Quickie 4: Warum ich mehr bin als der Panikfuzzi

“Erlaube dir, dass du mehr bist als der Panikfuzzi!” Bämm, die Worte von Carolin saßen. Es war der 24. Juni dieses Jahres und meine zweite Mentoring-Session bei ihr. Beim Durchforsten meiner Webseite durfte ich danach feststellen: Uups, stimmt. ? Da tauchen ja noch ganz schön oft die Wörter Panik und Depression auf. Als ob ich meine Qualifikation als Coach und Seminarleiter daraus herleiten müsste, dass ich nach vielen Jahren mit heftigen psychischen Problemen einen Weg heraus in ein selbstbestimmtes, freudvolles Leben mit voller Eigenverantwortung gefunden hatte. ?

Und ja, natürlich hat mich dieser Teil meiner Geschichte geprägt wie kein anderer. Die Lehren die ich daraus gezogen habe, die klare Entscheidung, die ich getroffen habe, die Veränderungen, die ich radikal vorgenommen habe, sind maßgeblich daran beteiligt, dass mein Leben heute eine völlig neue Qualität als noch vor 5 Jahren hat. Deshalb ziehe ich ganz verschiedene Menschen an – auch solche, die mit den oben genannten Themen zu ihrem Glück noch nichts zu tun hatten. Sondern die einfach in meine Energie eintauchen wollen. Mal erfahren wollen, wie auch sie ein authentisches Leben voller Mut, Vertrauen, Eigenverantwortung und Selbstannahme führen können. ?

Deshalb fühlt es sich ein wenig komisch an, am Donnerstag bei meinem einzigen Vortrag in diesem Jahr (und das auch noch im geliebten Allgäu) ausgerechnet über Depression zu sprechen. Und gleichzeitig auch wieder gar nicht komisch, weil ich durch meine neue Ausrichtung und meinen klaren Kurs eine ganz neue Sichtweise darauf bekommen habe. Ich weiß, dass Depression nicht vom Himmel fällt, letztlich auch nur eine Diagnose ist und schon gar nicht “lebenslänglich” draufsteht. ?

Das wiederum weiß ich, weil ich mir von Beginn meines Blogs an erlaubt habe, das Thema von der lösungs- und nicht der problemorientierten Seite her zu sehen. Weil ich eben schon frühzeitig viel mehr war als der Panikfuzzi, sondern ein echter Mutmacher. Weil ich nie verstanden habe, wie andere Autoren und Blogger das “Ich habe eine Depression” oder “Ich bin depressiv” wie eine Auszeichnung vor sich hertragen. Ihre Ansicht, das sei lebenslanges Schicksal, kreiert ihre Realität. Ich habe es vorgezogen, eine andere Ansicht darüber zu haben und habe mir dadurch eine andere Realität kreiert. ?

Long story short: Genau darum freue ich mich tierisch auf den Vortrag. Weil ich mehr bin als der Panikfuzzi und gleichzeitig ganz viele lebensverändernde Erkenntnisse (die meist ganz und gar nicht Mainstream sind) gesammelt habe, die ich liebend gerne weitergebe. Weil meine Mission darin besteht, den Menschen Mut zu machen und ihr Leben mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Und ihnen zu zeigen, wie viel sie selbst zu einem freudvollen und leichten Leben beitragen können.


2019 wird das Jahr des Muts!

Bist du dabei?

Hier findest du alle Mutmacher-Camps und Retreats auf einen Blick: www.adios-angst.de/seminare/


Foto: Dominik Berchtold