Luxus Sonnenuntergang

Luxus, Reichtum: Schießen dir bei diesen Worten auch sofort die Bilder von Superstars und ihren Millionen-Villen samt Riesenpools und ihren auf der ganzen Welt verteilten Super-Jachten ins Gehirn?

Oder vielleicht der tolle Sportwagen des Nachbarn, die Designer-Schuhe der Kollegin und die sündteure Uhr des Kumpels?

Und hast du das ungute Gefühl, dass es erstrebsam wäre, ebenfalls diesen Status zu erreichen – ob durch ganz harte Arbeit oder am besten gleich einen großen Lottogewinn?

Ich will haben, haben, haben!

Meine These ist: Du bist schon reich. Du schwelgst schon im Luxus. Nur hast du es möglicherweise noch gar nicht gemerkt.

Weil den ganzen Tag von allen Seiten und auf allen Kanälen auf dich eingeprügelt wird: “Kaufen! Kaufen! Kaufen!”, und du dann irgendwann nur noch denkst: “Ich will haben, haben, haben!”

Doch da gibt es noch eine leisere Stimme, die aus deinem Inneren kommt, und die sagt: “Fühlen! Erleben! Spüren! Genießen!”

Je öfter du ihr zuhörst, je lauter sie wird, desto mehr wirst du spüren, wie wunderbar sich das Leben außerhalb des Konsumterrors anfühlt.

Du wirst (hoffentlich) feststellen, dass du ohne Weiteres in der Lage bist, ein Luxusleben zu führen. Denn die wahren Reichtümer kosten nichts (oder fast nichts) und sind so einfach zu haben.

Für mich sind das die wahren Luxusgüter:

  • Lesen
  • Vorgelesen bekommen
  • Ein spontanes Treffen mit Freunden
  • Inspirierende Gespräche
  • Ein überraschendes Lächeln
  • Meditieren
  • Sonnenaufgänge
  • Sonnenuntergänge
  • Lange Spaziergänge durch die Natur
  • Gemeinsames Kochen
  • Am Lagerfeuer sitzen (und im Idealfall sogar noch singen)
  • Straßenmusikanten zuhören
  • Eine Erfrischung im Badeweiher

Diese Liste ist beliebig erweiterbar. Für mich ist es das Wichtigste, dass ich mir diese schönen Dinge immer wieder in Erinnerung rufe und mir bewusst Zeit dafür nehme.

Denn das unterscheidet den inneren Luxus vom materiellen Luxus. Etwas Neues ist schnell gekauft (und meist genauso schnell wieder in Vergessenheit geraten).

Aber für die echten Reichtümer musst du Zeit investieren. Musst dafür aus deinem gewohnt-geplanten Konsum-Ablenkungs-Tagesablauf ausscheren.

Markengeile Shopping-Monster

Mir selbst ist das viele Jahre nicht oder nicht gut genug gelungen. Ich war gefangen in dem “Ich verdiene ja gut, ich arbeite hart, da kann ich mir auch einmal was gönnen”-Denken.

Aber kein einziger Kompensations-Einkauf, keine einzige teure Herberge auf Reisen hat mich näher zu mir selbst, meinen eigentlichen Bedürfnissen gebracht.

Ich war zwar kein markengeiles Shopping-Monster, doch habe ich in der Summe schon deutlich mehr Dinge gekauft, als zwingend nötig gewesen wären. Dafür reicht der Blick in den Kleiderschrank.

Einschränkung schafft Freiheit

Schränkst du dich aber beim Konsum ein, stellst du schnell fest, dass dir dann Geld für die Dinge bleibt, die dich deutlich weiterbringen als eine neue Handtasche: lange Reisen, die Möglichkeit, mal ein paar Monate aus dem Arbeitsleben auszusteigen, ohne gleich zu verhungern.

Oder sogar eine ordentliche Rücklage, um deinen Traum von der Selbstständigkeit entspannter wahrzumachen und damit endlich das zu tun, was du schon lange wolltest. Dir fallen bestimmt noch weitere Dinge ein, von denen du aktuell denkst, dass dir dafür das Geld fehlt.

Ich persönlich bin heilfroh, dass ich zumindest immer das Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die Lohnsteuer-Rückzahlung gespart habe. Dadurch konnte ich mir ohne schlechtes Gewissen meine Europatour leisten.

Und es bleibt noch genug, um den Übergang in die unsichere Zukunft deutlich gelassener zu meistern, als ich es mit blankem Konto tun würde. Bei konsequenterem Blick auf die Ausgaben könnte es wahrscheinlich doppelt so viel sein.

Teure Autos dürfen die anderen fahren

Doch hat mir immerhin der konsequente Verzicht auf materielle Luxusgüter die Freiheit gebracht, mich jetzt deutlich mehr um meinen inneren Wohlstand kümmern zu können.

Das ist für mich der echte Luxus des Lebens. In diesem schwelge ich täglich.

Teure Autos dürfen die anderen fahren.

Wie wichtig sind für dich Konsum und materieller Wohlstand? Und was sind deine Luxusgüter, die nichts kosten, von denen du aber dafür umso länger zehrst? Ich freue mich auf deinen Kommentar.